Lokalsport Jüchen und Kapellen erstmals im Derby

Kapellen · Landesliga: Vor dem ersten Aufeinandertreffen in einem Punktspiel bekunden beide Trainer Respekt vor dem Gegner.

 "Ein richtiger Mentalitätsspieler": Manuel Sousa (l.) vom VfL Jüchen/Garzweiler hat in Kapellens Trainer Oliver Seibert dank seiner leidenschaftlichen Spielweise einen großen Fan.

"Ein richtiger Mentalitätsspieler": Manuel Sousa (l.) vom VfL Jüchen/Garzweiler hat in Kapellens Trainer Oliver Seibert dank seiner leidenschaftlichen Spielweise einen großen Fan.

Foto: georg salzburg

Die Fußballer des SC Kapellen sind seit sechs Ligaspielen ungeschlagen, der VfL Jüchen/Garzweiler wartet seit vier Partien auf einen Sieg - die Ausgangslage vor dem Landesliga-Lokalduell morgen ab 14.30 Uhr im Erftstadion scheint also klar zu sein.

Doch so einfach wollen es die Gäste den Gelb-Schwarzen nicht machen: "Wir wollen gucken, dass wir nicht verlieren und mindestens einen Punkt mitnehmen," kündigt Trainer Michele Fasanelli an, "das heißt aber nicht, dass wir mauern werden. Wir spielen immer offensiv und wollen guten Fußball zeigen. Wenn wir so spielen wie gegen Nettetal, aber vor dem Tor kälter sind, bin ich optimistisch, dass uns das gelingt."

Sein Gegenüber Oliver Seibert freut sich auf das Aufeinandertreffen, das es im Ligabetrieb noch nie gegeben hat: "Es ist immer schön gegen Teams aus dem Rhein-Kreis zu spielen. Damit ist die Motivationslage auch klar. Ich verfolge Jüchen aufmerksam. Sie haben gegen gute Mannschaften ordentliche Spiele abgeliefert, gegen weiter unten stehende Teams Punkte liegen gelassen. Dennoch es ist ein Lokalderby und da sind all diese Dinge Schall und Rauch", sagte Seibert.

Derby - das ist das richtige Stichwort. Denn auch wenn diese Partie für Fasanelli "ein Spiel wie jedes andere" ist, wird wohl neben der taktischen Herangehensweise vor allem Kampfgeist und das Ablegen von zu viel Respekt entscheidend sein. Diesen Respekt zeigten beide Trainer vor der Partie. "Olcay Türkoglu war vor der Saison auch bei uns im Probetraining und hat sich dann für Jüchen entschieden. Mit Konstantine Jamarishvili und Fatlum Ahmeti, der nun wieder fit ist, haben sie zwei Spieler in der Offensive, die schon auf sich aufmerksam gemacht haben. Und auch Manuel Sousa finde ich gut, er ist ein richtiger Mentalitätsspieler", lobte Seibert, der eventuell auf den gerade erst ins Training zurückgekehrten Kilian Lammers und den kränkelnden Robert Wilschrey verzichten muss. Fasanelli verteilt ebenfalls Komplimente: "Kapellen hat im Zentrum mit Sven Raddatz einen erfahrenen Mann, der Spiele alleine entscheiden kann, und auch hinten sind sie mit David Dygacz sehr gut aufgestellt".

Dies klingt alles sehr defensiv. Fehlt da nicht die Angriffslust? Nein - denn zum Abschluss ließ sich zumindest Fasanelli doch noch eine kleine Spitze entlocken: "Wenn wir mit Tempo spielen, ist etwas drin. Raddatz und Wilschrey sind fußballerisch sicherlich besser und taktisch abgezockter als wir, aber sie sind auch nicht die schnellsten und fittesten. Eigentlich habe ich Kapellen diese Saison dominanter erwartet". Doch auch Seibert verspricht: "Das wird ein heißer Tanz und ein tolles Spiel."

(prad)
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