Lokalsport Jüchens wiedergewonnene Stabilität steht auf der Probe

Rhein-Kreis · Fußball-Landesligisten haben neues Selbstvertrauen getankt. Dennoch treten Viktoria, Dormagen und Nievenheim als Außenseiter an.

Der VfL Jüchen/Garzweiler ist zurück. Der 3:2-Erfolg gegen den TSV Meerbusch II hat den Optimismus in Jüchen wiederkehren lassen. Der Erfolg gegen die klar favorisierten Meerbuscher ließ Erinnerungen an die Vorsaison aufkommen. Da holte der VfL immer wieder überraschende Punkte und sicherte sich so den Klassenerhalt. "Die Art und Weise, wie wir gegen den TSV gewonnen haben, gibt uns Selbstvertrauen. Wir hatten deutlich mehr Stabilität", blickte Co-Trainer Michele Fasanelli noch einmal zurück. Pünktlich zum Saisonendspurt sind die Personalsorgen passé. In Kapitän Benjamin Burda, Robin Fehlauer und Manuel Sousa standen gegen Meerbusch drei ganz wichtige Akteure erstmals gemeinsam auf dem Feld. Für Fasanelli war genau dies der Schlüssel zum Erfolg.

Trotz des Sieges gegen Meerbusch hat sich die tabellarische Situation nicht groß verändert. Jüchens Rückstand auf das rettende Ufer beträgt zwei Punkte und im Düsseldorfer SC 99 reist ein Top-Team an die Stadionstraße (15 Uhr) - inklusive 34-Tore-Mann Shun Terada. Die Landeshauptstädter büßten am Wochenende die Tabellenführung ein, liegen aber lediglich aufgrund des schlechteren Torverhältnisses auf Rang zwei und haben so weiterhin alle Chancen, sich in der kommenden Saison Oberligist nennen zu dürfen. "Der DSC ist ein anderes Kaliber, aber auch dieses Spiel beginnt mit 0:0. Wir haben nicht schon im Vorhinein verloren", so Fasanelli.

Damit es mit etwas Zählbarem klappt, ist auch Danny Hepner gefragt: Der Rückkehrer ist im Saisonendspurt wieder ganz wichtig für Jüchen. Dies liegt neben seiner sportlichen Qualität vor allem an seinem Charakter. Denn Hepner ist Jüchener durch und durch und kann die Mannschaft mit seiner kämpferischen Art mitreißen. "Er ist körperlich noch nicht bei 100 Prozent, aber dennoch wichtig für uns. Gerade bei hohen Bällen hilft er uns enorm", stellte Fasanelli Hepners Bedeutung heraus.

Ebenfalls gegen ein Team von oben muss der VdS Nievenheim antreten. Mit zwei Siegen im Rücken empfangen die Grün-Weißen nun den 1. FC Monheim. "Das ist das spielstärkste Team der Liga. Sie haben für mich Oberliga-Niveau", zollte Nievenheims Co-Trainer Sinan Muslu dem Kontrahenten Respekt. Doch die Dormagener wissen seit dem Erfolg im Hinspiel, wie Monheim zu knacken ist. "Da werden sie sich revanchieren wollen. Es wird kein leichtes Spiel. Aber aktuell macht es die Mannschaft insgesamt sehr gut", so Muslu. Dies zeigt sich an den jüngsten Ergebnissen, in denen die Nievenheimer Stürmer ihre Torgefahr wiederfanden. Aber auch der Aufschwung bei den Japanern half. Muslu: "Dass Yuji Hamano und Atsushi Yokoyama wieder dabei sind, ist wichtig. Atsushi ist aus dem Mittelfeld kaum wegzudenken".

Beim TSV Bayer Dormagen schauen sie schon auf die kommende Saison: "Unser Kader bleibt zum großen Teil zusammen. Uns fehlen nur noch drei Unterschriften. Wir werden nicht auseinanderfallen", sagte Co-Trainer Frank Lambertz.

Dass es dennoch nicht so einfach ist, liegt laut Lambertz daran, dass der TSV "nicht der finanzstärkste Verein der Region" sei. Daher würde einiges schon vorher "weggefiltert" werden. Bevor es aber in die nächste Saison geht, sind die Dormagener gegen den Spitzenreiter FSV Vohwinkel Wuppertal gefragt. "Vohwinkel hat eine tolle, starke Mannschaft und ist für mich mit Monheim die beste Mannschaft der Liga. Aber wir versuchen natürlich trotzdem, etwas zu erreichen. Wir werden uns dort nicht von Anfang an auf den Rücken legen und uns ergeben. Wir haben auch gegen Monheim und den DSC einen Punkt geholt", so Lambertz.

(prad)
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