Lokalsport Junior-Tigers zeigen zum Start ihre Krallen

Neuss · Beim 85:57-Heimsieg des Basketball-Zweitligisten TG Neuss über die Bergischen Löwen trumpfen Karo Tzokov und Ayla Faber groß auf.

 Keine leichten Körbe: Die Neusserinnen Karly Roser (l.) und Jana Heinrich (r.) bei der Abwehrarbeit gegen die Löwin Kim Lebowski.

Keine leichten Körbe: Die Neusserinnen Karly Roser (l.) und Jana Heinrich (r.) bei der Abwehrarbeit gegen die Löwin Kim Lebowski.

Foto: Georg Salzburg

Es wäre ein ganz normales Spiel zum Auftakt der Saison gewesen - eines, hinter dem schon kurz nach der Schlusssirene ein dicker Haken steht und das dann flugs in Vergessenheit gerät. Wenn denn nicht der Nachwuchs des Basketball-Zweitligisten TG Neuss Tigers den am Ende lockeren 85:57-Heimsieg (Halbzeit 46:32) über den Neuling SG Bergische Löwen zu etwas ganz Besonderem gemacht hätte.

Karo Tzokov (15 Jahre) stand gemeinsam mit den Imports Kita Waller und Karly Roser sowie Jana Heinrich in der Startformation. Die Jugend-Nationalspielerin aus Strümp markierte in 22:55 Minuten auf dem Court mit exzellenter Wurfquote von 58 Prozent (7/12 insgesamt, 5/7 aus der Nahdistanz) starke 16 Punkte. Ganz wichtig ihre Kaltschnäuzigkeit im dritten Viertel, als sie die Tigers mit acht blitzsauberen Punkten in Folge vorentscheidend mit 57:40 (25.) nach vorne warf. Nicht weniger beeindruckend der Auftritt der wie Karo Tzokov für die TG Junior Tigers in der U17-Bundesliga (WNBL) tätigen Ayla Faber: Die 16-Jährige legte in 13:18 Minuten 14 Punkte auf. Mit zehn Zählern im zweiten Viertel war sie maßgeblich daran beteiligt, dass ihr Team diesen Abschnitt mit 26:7 gewann. "Ich wusste, dass sie das kann, bin aber überrascht, dass sie das auch in der 2. Liga abruft", sagte ihre Trainerin Janina Pils. Auch Miriam Boulkheir ist erst 18, als zweite Aufbauspielerin jedoch ungemein wertvoll. Als Mannschaft steckten die Gastgeberinnen auch das ziemlich missratene erste Viertel (20:25) weg. Die extrem fahrigen ersten zehn Minuten (vier Ballverluste, nur 30 Prozent Wurfquote) waren natürlich auch Janina Pils nicht verborgen geblieben, aus der Ruhe brachte sie der Vortrag jedoch nicht: "Es war halt ein typisches Auftaktspiel einer Saison. Natürlich müssen und werden wir besser spielen, aber es wäre doch traurig, wenn wir kein Steigerungspotenzial mehr hätten ..."

Die ohne Spielmacherin Lauren Taal (Kanada), als Aufsteiger aber auch ohne Druck angetretenen Gäste nutzten die Startschwierigkeiten der favorisierten Tigers, um sich, angetrieben von Dorina Kley (neun Punkte, 2/3 Dreier im ersten Abschnitt), Luca Marre (7) und der 1,95 Meter großen US-Centerin Kenzie Morrison (6), auf 13:7 (5.) und 20:14 (7.) abzusetzen.

Erst als im zweiten Durchgang vor allem Kita Waller ihr Temperament in den Griff bekam und die Tigers die nun überforderten Löwen bereits in deren Hälfte attackierten, nahm die Partie den erwarteten Verlauf. Mit der agilen Jana Heinrich (17 Punkte/acht Rebounds), Karo Tzokov (sieben Rebounds), Mara Höfer (7) und Anne Storck (6) gewann Neuss das Duell an den Brettern deutlich mit 42:24 und sicherte sich damit in der Offensive immer wieder zweite und dritte Wurfchancen. Nach einem gelungenen Wurf von jenseits der Drei-Punkte-Linie von Miriam Boulkheir zum 73:53 (34.) war das Match endgültig entschieden. Zeit für ein wenig Show: Mit einem an ein Kempa-Trick im Handball erinnernden Alley-oop-Korbleger der von Karo Tzokov angespielten Kita Waller krönte die US-Amerikanerin ihre am Ende doch wieder beeindruckende Leistung - mit 15 Punkten, vier Assists und zehn Ballgewinnen (!).

Zudem übernahm das Energiebündel phasenweise den Aufbau für Karly Roser (drei Punkte, sieben Assists), die in ihrem ersten Liga-Spiel in Deutschland über gute Ansätze (noch) nicht hinauskam. Vor allem in der Offensive muss die athletische Kanadierin deutlich zulegen. "Aber das wird sie auch", versichert ihre Trainerin.

(NGZ)
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