Lokalsport Kapellen fährt überzeugenden Sieg ein

Kapellen · Der SCK hat den ETB Schwarz-Weiß Essen in der Oberliga 90 Minuten fest im Griff und siegt 3:1. Ingmann, Schütz und Madatsidis treffen für die Kapellener, die vor 265 Zuschauern im Erftstadion die bislang beste Saisonleistung zeigten.

 Als Innenverteidiger ist Frederik Leufgen zwar eigentlich nur eine Notlösung, der Kapellener macht seine Aufgabe aber schon seit Wochen gut. Die Essener um Chamdin Said (r.) sahen gestern gegen die SCK-Defensive kein Land.

Als Innenverteidiger ist Frederik Leufgen zwar eigentlich nur eine Notlösung, der Kapellener macht seine Aufgabe aber schon seit Wochen gut. Die Essener um Chamdin Said (r.) sahen gestern gegen die SCK-Defensive kein Land.

Foto: d. staniek

Spielt der SC Kapellen von nun an immer so wie gestern, dann wird er in dieser Oberliga-Saison noch eine Menge Spaß haben. Mit einer Glanzleistung vor allem in der ersten Halbzeit beherrschte er den ETB Schwarz-Weiß Essen in allen Belangen und gewann völlig verdient mit 3:1 (1:0).

"Das war spielerisch heute sehr, sehr stark", sagte ein sichtlich gelöster Trainer Frank Mitschkowski, dessen Konzept genau aufging. Sein körperlich überlegener SCK positionierte sich hoch, setzte die Gäste früh unter Druck, präsentierte sich ballsicher und kombinationsfreudig. Heraus kam der dominanteste Auftritt seit langem. Herausragend war dabei Spielmacher Lennart Ingmann, den man nach erst drei Spielen jetzt schon als absoluten Glücksgriff bezeichnen kann. Wie er hinter den Spitzen Andrej Hildenberg und Benjamin Schütz die Bälle verteilte, Zweikämpfe gewann und Torchancen kreierte, war schlicht und einfach stark. "Lennart braucht Selbstvertrauen, das holt er sich momentan durch seine Spiele. Er ist aber erst 19 Jahre alt, das muss ich immer wieder betonen. Mit dem Ball trifft er sehr gute Entscheidungen und hilft uns da weiter", sagte Mitschkowski.

So hatte der Neuzugang einen erheblichen Anteil am Erfolg, denn im Gegensatz zu seinen Mannschaftskameraden brachte er den Ball auch im Tor unter: Nach 32 Minuten ließ Ingmann nach einem Ballgewinn zwei Gegner einfach stehen und vollstreckte trocken zur Führung ins rechte Eck.

Das war Andrej Hildenberg, mehrmals Keisuke Ota und auch Kani Taher zuvor nicht gelungen. Sie alle hätten dafür sorgen können, dass Kapellen seine drückende Überlegenheit schon in der ersten Hälfte in einen entsprechenden Spielstand ummünzt. Das holte Schütz in der 55. Minute nach, als er die Hereingabe von Hildenberg versenkte, der sich zuvor gegen drei Gegner durchgesetzt hatte. Dass der ETB nach dem Anschlusstreffer von Christopher Zeh, dessen Flachschuss aus 20 Metern einschlug (66.), nicht mehr Druck machen konnte, lag daran, dass er die letzten 20 Minuten in Unterzahl spielen musste. Fabio La Monica hatte sich zu einer Beleidigung hinreißen lassen. So wurde es zwar hin und wieder brenzlig, George Madatsidis begrub in der 90. Minute mit seinem Tor aber jeden Zweifel. Herausgegangen war erneut eine sehenswerte Vorarbeit Ingmanns, der sich in den Strafraum kombinierte und den Stürmer mustergültig bediente.

In der Abwehr war Urlauber Dalibor Cvetkovic für den gesperrten Marcel Lüft direkt in die Startelf gerutscht und hielt 90 Minuten durch. Das war Innenverteidiger Marcel Koch nicht vergönnt, der sich schon seit Wochen mit Leistenproblemen herumplagt und zur Halbzeit in der Kabine blieb. Eine Pause wäre eigentlich dringend nötig, ist aber angesichts der dünnen Personaldecke wohl nicht möglich. "Wir müssen hoffen, dass es bei ihm unter der Woche besser wird", sagte Mitschkowski.

Der beorderte Ota nach der Pause auf die Position des Linksverteidigers, im linken Mittelfeld spielte in Madatsidis fortan ein zweiter gelernter Angreifer. Folglich hatte der Trainer seine liebe Mühe, den Offensivdrang der beiden einzudämmen - so laut wie gestern hat man Mitschkowski wohl selten gehört. "Im Moment müssen wir halt viel improvisieren", meinte er.

(NGZ)
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