Fußball Kapellen kommt nicht über 0:0 hinaus

Kapellen · Gegen einen äußerst defensiv eingestellten SV Sonsbeck rennt der Oberligist 90 Minuten lang vergeblich an.

 Sükrü Ak (r.) war auf der rechten Außenbahn einer der aktivsten Kapellener. Doch auch seine Distanzschüsse konnten Sonsbeck nicht knacken.

Sükrü Ak (r.) war auf der rechten Außenbahn einer der aktivsten Kapellener. Doch auch seine Distanzschüsse konnten Sonsbeck nicht knacken.

Foto: l. berns

Dass Trainer Frank Mitschkowski nach den zahlreichen Rückschlägen der letzten Wochen gegen den SV Sonsbeck auf Nummer sicher gehen wollte, ist legitim. Nachdem sein SC Kapellen bei der Nullnummer gegen eines der schwächsten Teams der Oberliga zwar stabil stand, nach vorne aber nur wenig Risiko ging, muss er aber damit leben, dass sich im Erftstadion nach dem Abpfiff die kritischen Töne mehrten.

Mangels Personal war der Coach einmal mehr zum Improvisieren gezwungen und hatte in erster Linie die Defensive im Kopf: "Wir wollten geduldig spielen und uns das Tor irgendwann erarbeiten." So installierte er mal wieder eine Fünferkette, in der neben Robin Kreis, Ömer Okyar und Marcel Koch auf den Außenbahnen Sükrü Ak und David Dygacz standen. Diese blieb jedoch weitgehend ohne größere Beschäftigung, da sich die ebenfalls mit fünf Verteidigern angetretenen Gäste von Beginn an vollständig auf das Spiel gegen den Ball konzentrierten. Dennoch sicherten meistens fünf Kapellener an der Mittellinie ab.

"Christopher war im Tor heute eigentlich beschäftigungslos", meinte Mitschkowski im Hinblick auf seinen kaum geprüften Torwart Möllering. Dessen Gegenüber Ahmet Taner konnte sich hingegen gleich dreimal auszeichnen. Bei Ballbesitz positionierten sich meist drei bis vier Kapellener in vorderster Linie, um die langen Bälle zu erobern, die Kreis und Okyar spielen sollten. Das klappte gegen die tief stehenden Gäste allerdings nur einmal wirklich gut, als Sven Raddatz stark für Benjamin Schütz ablegte, der Taner zu einer Glanztat zwang (36.). Der hatte schon zehn Minuten vorher Glück, als Robert Norf nach einem Ballgewinn zwei Gegner stehen ließ, sein abgefälschter Fernschuss aber knapp vorbei trudelte. Erneut gegen Schütz reagierte der Keeper nach einem Freistoß glänzend (39.).

Per Kombination kam der SCK hingegen überhaupt nicht in den Strafraum, im Zentrum fand er sich naturgemäß ständig in Unterzahl wieder, suchte dort aber ärgerlicherweise trotzdem oft den direkten Zweikampf. Vor allem Okyar verlor bei seinen zahlreichen Vorstößen immer wieder den Ball - eine bessere Mannschaft als der SVS hätte das sicherlich konsequenter ausgenutzt. Schlagartig gefährlicher wurde der SCK, als Mitschkowski nach einer Stunde in Frederik Leufgen für Dygacz einen Mittelfeldspieler brachte und das Spiel deutlich näher an den Sonsbecker Strafraum verlagert wurde. So wurde Norf nach 72 Minuten glänzend auf links freigespielt, nach seiner Flanke verzweifelte aber auch Raddatz mit seinem Seitfallzieher aus fünf Metern an Schlussmann Taner. Bei zwei Kontern in der Schlussphase wäre mehr drin gewesen, ansonsten kam der SCK nicht mehr zum Abschluss.

"Die Mannschaft hat die Vorgaben gut umgesetzt und hinten kaum etwas zugelassen. In der zweiten Hälfte haben wir dann auch mehr Chancen kreiert, sind aber am starken Torwart gescheitert", fand Mitschkowski.

(NGZ)
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