Lokalsport Kapellen wieder nur mit Unentschieden

Kapellen · Wie schon im letzten Heimspiel gibt der SCK in der Oberliga einen Sieg aus der Hand. Beim 2:2 gegen Bocholt hat Kapellen Torchancen für zwei Spiele, muss nach einem Torwartfehler aber wieder mit der Punkteteilung leben.

 Enge Angelegenheit: Bocholts Torhüter Marius Delker hielt mehrfach stark, hatte aber auch Glück, dass Ede Ungefug (r.) und sein SC Kapellen nicht mehr als zwei Tore aus ihren zahlreichen Hochkarätern machten.

Enge Angelegenheit: Bocholts Torhüter Marius Delker hielt mehrfach stark, hatte aber auch Glück, dass Ede Ungefug (r.) und sein SC Kapellen nicht mehr als zwei Tore aus ihren zahlreichen Hochkarätern machten.

Foto: l. berns

Man malt sich besser gar nicht aus, wo der SC Kapellen in der Oberliga stehen könnte, wenn er seinen Vorsprung stets sicher ins Ziel gebracht hätte. Satte 14 Punkte ließ der SCK nach eigener Führung in dieser Saison bereits liegen, zwei davon gestern beim 2:2 (2:1) gegen den FC Bocholt.

"Ich weiß, dass wir zu viele Unentschieden haben. Das Spiel heute hat mich ein bisschen an das gegen Mönchengladbach erinnert", sagte Trainer Frank Mitschkowski. Gegen den FC hatte der SCK ebenfalls Chancen in Hülle und Fülle vergeben und kurz vor Schluss den 1:1-Ausgleich kassiert. Ähnlich stellte es sich auch gegen Bocholt dar, das trotz namhafter Truppe bislang eine verhaltene Saison spielt. Der SCK kombinierte sich phasenweise im Minutentakt vor das Tor, neben Pech kam aber auch viel Unvermögen dazu, das Spiel hätte nach einer Stunde entschieden sein müssen. "Bocholt war eigentlich am Boden, aber wir haben in dieser Phase das entscheidende Tor nicht gemacht", fand Mitschkowski.

Der Start in die Partie ging dabei noch klar an die Gäste, die in der 15. Minute durch einen Elfmeter von Ismail Öztürk verdient in Führung gingen - Dalibor Cvetkovic hatte Antonio Munoz zuvor klar getroffen. Der SCK-Coach war sich sicher: "Das war für uns der Weckruf." Denn Andrej Hildenberg, der gestern aus allen Rohren feuerte und ein überragendes Spiel machte, belohnte sich mit seinem dritten Versuch. Während Schuss eins aus gut 35 Metern an die Latte ging und Schuss zwei aus einem komplizierten Winkel ebenfalls am Lattenkreuz landete, zeigte der Stürmer in der 27. Minute, wie ein perfekter Dropkick aussieht. Mit einer wunderschönen Flugkurve senkte sich der 16-Meter-Schuss über Torwart Marius Delker ins Netz. Mit einem starken Ballgewinn gegen Oliver Rademacher sorgte Hildenberg auch für die Führung (45.), als er Ede Ungefug zum 2:1 bediente, der für den gesperrten George Madatsidis in die Startelf gerückt war.

Weil zuvor Robert Wilschrey per Freistoß auch nur die Latte traf und danach Frederik Leufgen, Ungefug, zweimal Hildenberg, und Keisuke Ota viel zu wenig aus ihren teils klarsten Möglichkeiten machten, bestrafte Jan-Niklas Haffke Kapellen mit dem unverdienten Ausgleich. Sein perfekt getretener Freistoß aus dem rechten Halbfeld flog quer durch den ganzen Strafraum und schlug unberührt vom langen Pfosten aus im Tor ein (70.). Sicherlich ein Ball, den Torwart Christopher Möllering hätte halten müssen. Sein Trainer nahm ihn allerdings in Schutz: "In Topform hält er ihn mit Sicherheit. Ich muss aber dazu sagen, dass Christopher in der Halbzeit starke Migräne hatte und sich in den Dienst der Mannschaft gestellt hat." Daraufhin machten lediglich noch die Gäste auf sich aufmerksam - allerdings weniger fußballerisch als durch unerträgliches verbales Verhalten. Nach einer Beleidigung flog Arne Kleinpaß in der Nachspielzeit vom Feld, der eingewechselte Lennart Ingmann verpasste mit dem letzten Angriff die Entscheidung. Bleibt also wieder einmal ein Spiel, in dem Aufwand und Ertrag für den SCK nicht zusammen passen. "Es ist ärgerlich, wenn du so viele Chancen vergibst. Die Leistung war aber trotzdem gut. Wenn man sieht, wer bei Bocholt alles auf dem Platz steht, dann haben meine Jungs das schon sehr gut gemacht", befand Mitschkowski.

(NGZ)
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