Lokalsport Kapellen zeigt zu wenig

Lank · Trotz ernüchternder 1:3-Pleite im Kellerduell der Fußball-Oberliga in Meerbusch glaubt SCK-Trainer Oliver Seibert weiterhin an sein Team.

 Das tut weh: Auch im Kellerduell mit dem TSV Meerbusch ging der SC Kapellen leer aus. Mark Schiffer unterlag mit seinem Team nach trüber Leistung mit 1:3.

Das tut weh: Auch im Kellerduell mit dem TSV Meerbusch ging der SC Kapellen leer aus. Mark Schiffer unterlag mit seinem Team nach trüber Leistung mit 1:3.

Foto: Hubert Wilschrey

Okay, auch wenn der SC Kapellen dank der versprochen Schützenhilfe aus Hiesfeld (fertigte Cronenberg mit 3:0 ab) weiter auf dem rettenden 14. Tabellenplatz steht, nach der trüben Vorstellung bei der 1:3-Pleite (Halbzeit 0:2) im Kellerduell beim TSV Meerbusch glauben wirklich nur noch die größten Optimisten, dass die Mannschaft das Klassenziel in der Fußball-Oberliga erreicht. Oliver Seibert gehört schon von Berufs wegen dazu, und darum rang sich der junge Trainer bei aller Enttäuschung trotzdem noch ein positives Fazit ab: "Ich habe den Jungs in die Augen geguckt. Und ich denke, wir werden am Mittwoch gegen Fischeln abliefern."

Gestern taten das die Meerbuscher, die mit dem Heimsieg ihre letzte Chance im Abstiegskampf nutzten. Um die richtige Atmosphäre für dieses (erste) Endspiel zu schaffen, hatte der Sportliche Leiter Christoph Peters im Vorfeld nicht nur bei den Vereinsmitgliedern, sondern sogar in Kindergärten und in Schulen getrommelt. Und auf den Werbeplakaten in Bösinghoven und Lank stand: "Sechs-Punkte-Spiele gewinnt man nur mit dem zwölften Mann - wir zählen auf Euch!" Die größte "Unterstützung" für die prominent besetzten, gerade zu Hause bislang jedoch eher zahnlosen Jungs von Trainer Wolfgang Jeschke (bis gestern nur zwei Siege) kam jedoch aus Kapellen. Der in der Fremde erschreckend harmlose SCK (erst acht Punkte) half den topmotivierten, aber fahrigen Gastgebern nach Kräften: Beim 0:1 (9.) durch Drilon Istrefi patzte Kapitän Tim Rubink schwer, beim 0:2 nur fünf Minuten später durch Boran Sezen ließ sich gleich die komplette Defensivabteilung von einem der erstaunlich strammen Einwürfe Lukas van den Berghs übertölpeln.

Weil sich auf der anderen Seite Manou Ioannidis (3.) und vor allem Can Yücel (30.) gegen die keineswegs sattelfeste Innenverteidigung des TSV bedeutend ungeschickter anstellten, ging Meerbusch trotz ebenfalls nicht unbedingt oberligatauglicher Leistung sogar verdient mit einer einigermaßen komfortablen Führung in die Halbzeitpause. Als Frederik Leufgen nach einer nur unzureichend abgewehrten Ecke den Ball mit der Hand von der eigenen Torlinie schlug (dafür sah er die zehnte Gelbe Karte und fehlt damit gegen Fischeln) und Ex-Zweitligaprofi Dennis Schmidt den fälligen Elfmeter zum 3:0 (53.) verwandelte, schien das Match früh gelaufen. Es spricht für die Gäste, dass sie nicht aufsteckten. Seibert, der schon zur Pause Said Harouz für den überforderten Oguz Ayan in die Spitze beordert hatte, reagierte, stellte mit den Einwechslungen von Kani Taher (für den gelb-rot-gefährdeten Leufgen) und Marco Czempik (für Yilziz Burak) hinten auf Dreierkette um. "Wir haben wirklich alles versucht", fand er. Fatalerweise strahlte der SCK ohne die angeschlagenen Jan Bresser, Lennart Ingmann und Andrej Hildenberg so gut wie keine Torgefahr aus. Mehr als ein allerdings starker Freistoß von Robert Wilschrey zum 1:3 (60.) sprang nicht mehr heraus. Dabei wären die entgegen seiner Ankündigung doch vom zukünftigen Trainer Toni Molina ("Meine Frau hat mich überredet.") beobachteten Hausherren sicher leicht zu erschüttern gewesen.

Dass es seiner Truppe im Vergleich zur Konkurrenz schlichtweg an Klasse fehlt, mochte Seibert hinterher nicht ins Feld führen. "Immer nur die Qualitätsfrage zu stellen, ist mir zu einfach. Wir haben es weiterhin selbst in der Hand und im Fuß."

(NGZ)
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