Lokalsport Kapellens Offensive ist nur ein laues Lüftchen

Ratingen · Gegen ganz und gar nicht übermächtige Ratinger gehen die Oberliga-Fußballer des SCK mit 0:5 unter. Ismail Cakici erzielt dabei drei Treffer.

 Nicht aufzuhalten: Kapellens Robert Wilschrey (l.) im Laufduell mit Ratingens dreifachem Torschützen Ismail Cakici.

Nicht aufzuhalten: Kapellens Robert Wilschrey (l.) im Laufduell mit Ratingens dreifachem Torschützen Ismail Cakici.

Foto: Dietrich Janicki

Wäre bei den umfangreichen Renovierungsmaßnahmen am Rasenplatz im Ratinger Stadion im vergangenen Jahr eines der beiden Tore zu Bruch gegangen, auf das gestrige Match hätte dieser Fauxpas keinen größeren Einfluss gehabt. Denn zumindest die Oberliga-Kicker des SC Kapellen brachten in der Begegnung bei der Germania in mehr als 90 Minuten keinen einzigen Schuss aufs von Dennis Raschka gehütete Gehäuse. Und so fiel den Gastgebern der viel zu hohe 5:0-Heimsieg (Halbzeit 2:0) förmlich in den Schoß.

Bis zur 44. Minute war die Partie sogar ein ausgesprochener Langeweiler. Weil die Darbietungen der Hausherren in krassem Gegensatz zu ihrer exquisiten personellen Ausstattung standen, mussten sich die im Sturm vollkommen harmlosen SCK-Jungs nicht mal sonderlich ins Zeug legen, um die freundliche Null zu halten. Weil auch von den Ratingern trotz in Marvin Ellmann (vom Oberliga-Meister Wuppertaler SV) und Ismail Cakici (im Vorjahr 36 Treffer für den Bezirksligisten SG Unterrath) frisch eingekaufter Torgefahr, rein gar nichts kam, bedurfte es kurz vor der Halbzeitpause schon eines völligen Blackouts der Gäste: In der 44. Minute durfte Stefan Rott das Leder ungehindert in den Strafraum schlagen. Dort standen am langen Pfosten gleich drei Germanen frei. Timo Krampe drückte den Ball schließlich technisch sauber ins Netz. Und in der Nachspielzeit des ersten Abschnitts rutschte Lennart Ingmann beim Ballvortrag - nicht zum ersten Mal - aus und ermöglichte dem Kontrahenten damit unfreiwillig eine letzte Attacke, die Cakici ohne Mühe zum 2:0 nutzte. Der ehemalige Uedesheimer eröffnete mit diesem geschenkten Treffer einen für ihn traumhaften Nachmittag. Denn die zweite Hälfte fasste Kapellens ziemlich entsetzter Trainer Toni Molina ("Boa, das sind Schmerzen!") wie folgt zusammen: "Wir sind vor dem gegnerischen Tor zu verspielt. Ratingen war heute nicht besser, aber zielstrebiger." In der Praxis sah das so aus: Während sich Lennart Ingmann, Oguz Ayhan, Manou Ioannidis und Marcel Lüft in durchaus günstiger Position bemerkenswert ungeschickt anstellten, erlegte Cakici den SCK fast im Alleingang. Sein Kollege Samuel-Marian Limbasan (57./66.) scheiterte noch zweimal alleine vor Keeper Christopher Möllering, doch der Goalgetter schlug erbarmungslos zu: In der 78. Minute rutschte sein abgefälschter Schuss zum 3:0 ins Eck; und als auch die Defensive um Tim Rubink die Gegenwehr einstellte, markierte er mit seinem dritten Tor das 4:0 (82.). Eine allzu laxe Verteidigungshaltung von Freddy Leufgen bescherte Ratingen kurz vor Schluss einen Foulelfmeter, den Tim Manstein zum 5:0 in die Maschen hieb. Ein Ergebnis, das Molina bis ins Mark traf: "Wir mussten das 1:2 machen, aber vorne haben wir halt keinen."

(NGZ)
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