Lokalsport Korschenbroich dreht nach desolater erster Hälfte auf

Korschenbroich · Gefühlt, sagt Ronny Rogawska, "war das ein Sieg." Nimmt man nur die zweite Hälfte der Partie gestern Abend beim OHV Aurich zum Maßstab, wird verständlich, was der Trainer des TV Korschenbroich damit meint. Denn zur Pause lag der Handball-Drittligist vor der stattlichen Kulisse von 1200 Zuschauern in der Auricher Sparkassen-Arena mit 8:14 im Hintertreffen. Weil er den zweiten Durchgang dann mit 16:10 für sich entschied, stand am Ende mit dem 24:24 das zweite Unentschieden der Saisonauf dem Spielbericht, mit dem die Korschenbroicher sich vor dem letzten Hinrundenspiel am Freitag (20 Uhr, Waldsporthalle) gegen den starken Aufsteiger Longericher SC erst einmal in der oberen Tabellenhälfte festgesetzt haben.

Davon war in der Anfangsphase rein gar nichts zu merken. "Wir waren gar nicht da, weder vorne noch hinten", stellte Rogawska fest, der bereits nach acht Minuten beim Stand von 0:4 eine Auszeit nahm. In der er die Deckung von 3:2:1 auf ein 6:0 umstellte, ohne dass das viel gefruchtet hätte: "Wir waren viel zu passiv", bemängelte der Däne, "und auch vorne haben wir gegen den massiven Innenblock der Auricher nie die richtige Lösung gefunden."

Die Folge: Die Gäste gerieten über 1:6 (10.) immer weiter ins Hintertreffen, zwischenzeitlich führte Aurich sogar mit sieben Toren. "Und das verdient", gab Rogawska zu. In der Pause habe er dann wenig über Taktik gesprochen, sondern mehr "über Grundlegendes": Über Kampf und darüber, dass zum Handball auch gehört, "sich dem Gegner in den Weg zu stellen." Offenbar hatten seine Schützlinge ihm zugehört, denn die Gäste holten nun Treffer um Treffer auf und kamen durch Michel Mantsch beim 22:22 (56.) zum ersten Gleichstand, "weil wir unsere Tore jetzt endlich aus dem Tempospiel heraus erzielt haben", so der Trainer. Aurich ging zwar noch zwei Mal in Führung, doch 47 Sekunden vor Schluss traf Tom Wolf mit seinem siebten Tor zum Endstand, der Rogawska in einen Zwiespalt stürzte: "Die erste Halbzeit war traurig, aber ich bin glücklich, welche Moral die Mannschaft schließlich noch bewiesen hat."

(NGZ)
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