Lokalsport Krefeld und Neuss gelten als die Favoriten

Rhein-Kreis · Heute Abend startet die Dritte Handball-Liga West in die neue Saison. Ohne Top-Team erwarten die Experten eine ausgeglichene Staffel.

 Trikottausch: Weil nach dem Wechsel von Michael Wittig (l.) zum Aufsteiger Longericher SC die Position des Kreisläufers vakant war, lotste die HSG Krefeld Marcel Görden (Mitte) nach sieben Jahren beim TV Korschenbroich zurück in seine Heimatstadt. Nicht nur wegen dieses Transfers gilt die HSG als Top-Favorit.

Trikottausch: Weil nach dem Wechsel von Michael Wittig (l.) zum Aufsteiger Longericher SC die Position des Kreisläufers vakant war, lotste die HSG Krefeld Marcel Görden (Mitte) nach sieben Jahren beim TV Korschenbroich zurück in seine Heimatstadt. Nicht nur wegen dieses Transfers gilt die HSG als Top-Favorit.

Foto: T. Lammertz

Fredenbeck statt Ferndorf, Habenhausen statt Hagen - Handballer und Fans in der Dritten Liga West müssen sich an neue Namen gewöhnen. In einem sind sich die Experten allerdings einig: Ohne alles überragende Top-Teams, wie sie in den vergangenen Jahren TuS Ferndorf und TSV Bayer Dormagen stellten, dürfte die 16er-Staffel in der heute mit den Partien TV Korschenbroich gegen TuS Volmetal und Longericher SC gegen Neusser HV startenden Saison extrem ausgeglichen sein - und extrem spannend werden.

Die neue Staffel Sechseinhalb Teams sind neu in der Dritten Liga West. Schuld daran ist neben Auf- und Abstieg die Staffeleinteilung, die bislang in jedem Jahr für Diskussionsstoff sorgte. Neu sind die bislang in der Nordgruppe spielenden VfL Fredenbeck, ATSV Habenhausen und die nach einem Jahr wieder in den Westen zurück beorderten OHV Aurich und HSG Varel-Friesland. Neu sind die Aufsteiger: Mittelrheinmeister Longericher SC, der sich in der Relegation gegen Niederrheinmeister TV Aldekerk durchsetzte, und Westfalenmeister TuS Volmetal.

Halb neu ist Handball Sport (HS) Gummersbach/Derschlag, das sich aus der bisherigen Bundesliga-Reserve des VfL Gummersbach und Oberligist TuS Derschlag zusammensetzt und vom langjährigen Linksaußen des TSV Bayer Dormagen, Michiel Lochtenbergh, trainiert wird. Die Ausgeglichenheit Die vier Teams, die in den vergangenen beiden Spielzeiten das Geschehen in der Liga mehr oder weniger eindeutig beherrschten - TSV Bayer Dormagen (Meister 2013 und '14, TuS Ferndorf Vize-Meister 2014, Meister 2015, Wilhelmshavener HV (3.

2014, Nord-Meister 2015), VfL Eintracht Hagen (Vizemeister 2015) - sind inzwischen alle in der Zweiten Liga angekommen. Die vier Zweitliga-Absteiger landeten hingegen in anderen Staffeln: TV Hüttenberg, TV Großwallstadt und Eintracht Baunatal im Osten, Eintracht Hildesheim im Norden. Einen Top-Favoriten, der wie Ferndorf mit vier oder zuvor Bayer Dormagen mit sieben Minuspunkten durch die Liga marschiert, "sehe ich in dieser Saison nicht", sagt Korschenbroichs Trainer Ronny Rogawska und prophezeit daher: "Die Liga wird total eng.

" In Sachen Aufstieg kommt erschwerend (oder wettbewerbsverzerrend) hinzu, dass drei der 16 Mannschaften - HSG Handball Lemgo II, GWD Minden II, HS Gummersbach/Derschlag - zwar Meister werden, aber nicht aufsteigen dürfen. Die Favoriten Trotzdem werden drei Klubs als Favoriten genannt. "In meinen Augen landet die HSG Krefeld ganz oben", sagt Ronny Rogawska, "dahinter kommen Neuss und Leichlingen, die sich beide sehr gut verstärkt haben.

" Mit dieser Meinung steht der Däne in Diensten des TV Korschenbroich nicht alleine. Nur die Reihenfolge des erwarteten Zieleinlaufs variiert in den Einschätzungen seiner Kollegen. So gibt Krefelds Trainer Olaf Mast die Favoritenrolle an Neuss und Leichlingen weiter: "Neuss hat acht Spieler in seinen Reihen, die schon einmal die Meisterschaft in der Dritten Liga geholt haben. Und Leichlingen war letzte Saison Vierter und hat sich vor allem in der Breite verstärkt.

" Er selbst ergänzte seinen Kader um die Zweitliga-erfahrenen David Breuer (kam aus Ferndorf, Marcel Görden (vom TVK) und Torhüter Stefan Nippes (zuletzt TV Emsdetten). Sein Leichlinger Kollege Frank Lorenzet lotste unter anderem David Hansen von Zweitligist TuSEM Essen und Kevin-Christopher Brüren (OSC Duisburg) in die Blütenstadt. Die Top-Transfers Nicht nur das Favoritentrio langte auf dem Transfermarkt kräftig zu.

So sicherte sich die SG Ratingen die Dienste von Simon Breuer: Der langjährige Spielmacher des TV Korschenbroich, zuletzt in gleicher Funktion beim TuS Ferndorf tätig, unterschrieb beim Vorjahresaufsteiger einen Fünfjahresvertrag und soll sich neben der Regie auf dem Parkett auch um das Marketing kümmern. Und die SG Schalksmühle-Halver verstärkte ihr Multi-Kulti-Ensemble mit dem Bulgaren Todor Ruskov, den beiden Kroaten Kristian Eskericic und Natko Merhar und dem aus Belgien stammenden Torhüter Nicholas Plessers (VfL Gummersbach II) und hat nun sieben Nationen in ihrem Kader.

Trotzdem (oder vielleicht deswegen) sagt Trainer Matthias Grasedieck: "Wir sind nicht so gut, wie viele uns halten." Der Spielplan Die Saison startet heute und endet bereits am 30. April, die "Winterpause" ist nur drei Wochen lang (20. Dezember bis 15. Januar). Der Meister steigt direkt auf, die Vereine auf den Plätzen 14, 15 und 16 steigen ab. Die Tabellen-13. bestreiten eine vorsorgliche Relegation, falls es zu einem vermehrten Abstieg aus der Zweiten Liga kommt.

(NGZ)
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