Lokalsport KSK Konkordia Neuss stürzt den Spitzenreiter

Neuss · Der Ex-Bundesligist entscheidet den Spitzenkampf der Ringer-Oberliga gegen Hohenlimburg für sich, steht aber ohne sportliche Führung da.

 Im Griff: Der Neusser Stepanov (l.) stellt sich Christian Zuhr in Position für seinen Schultersieg in der Gewichtsklasse bis 98 Kilogramm. NGZ-Foto: woitschützke

Im Griff: Der Neusser Stepanov (l.) stellt sich Christian Zuhr in Position für seinen Schultersieg in der Gewichtsklasse bis 98 Kilogramm. NGZ-Foto: woitschützke

Foto: Grigorii

Der Druck, der nach zwei Niederlagen in Folge auf den Ringern des KSK Konkordia Neuss lastete, dürfte vor dem entscheidenden Duell gegen den Oberliga-Tabellenführer KSV Hohenlimburg nicht zu unterschätzen gewesen sein. Nach dem 21:14-Sieg vor 100 Zuschauern in der Sporthalle an der Frankenstraße stehen die Zeichen auf Aufstieg. Wie es allerdings in Zukunft weiter gehen soll, ist unklarer denn je.

So ist der Sportliche Leiter und 2. Vorsitzende Dieter Wuttke vor zwei Wochen von seinem Amt zurückgetreten, als Grund gab er am Samstag unüberbrückbare sportliche Differenzen mit Trainer Max Schwindt an. "Ich konnte nicht mehr. Es ist zwar schade, aber es hat kein Weg an dieser Entscheidung vorbei geführt", sagte Wuttke, der sich zu Einzelheiten nicht äußern wollte. So wird der Ehrenvorsitzende Hermann-Josef Kahlenberg vor eine schwierige Aufgabe gestellt: Er, der seit seinem krankheitsbedingten Rücktritt erfolglos nach einem Vereinsvorsitzenden sucht, braucht nun auch noch einen Sportlichen Leiter. "Wir müssen uns jetzt in Ruhe überlegen, wie es weiter gehen soll. Es wird mit Sicherheit schwer, da jemanden zu finden", sagt der KSK-Boss.

Immerhin sportlich fand die Konkordia wieder in die Spur und überzeugte gegen den KSV, der zwar noch an der Tabellenspitze steht, nun aber von den Neussern überholt werden kann, die noch einen Kampf mehr auszutragen haben. Die von Kahlenberg so bezeichneten "Siegringer" Mimoun Touba gegen Batuhan Tutkun (Klasse bis 61 Kilogramm), Grigorij Stepanov gegen Christian Zuhr (98 kg), Lom-Ali Eskijev gegen Nils Hausegger (75 kg) und Jonas Billstein gegen Sebastian Fiedler (130 kg) setzten sich souverän gegen ihre Gegner durch. Für die Gäste punkteten Vladimir Tumparov gegen Alexander Kromm (57 kg), der ehemalige Neusser Bundesligaringer Sergiy Skrypka gegen Nikolaj van Berkum (66 kg) und Sali Sezgin Sali (80 kg) genauso deutlich. Entscheidend seien für Trainer Schwindt die Siege von Anatolij Efremov gegen Yves-Heiko Gies (70 kg) und Daniel Panczyszcyn gegen Viktor Nowikowski (86 kg) gewesen.

Vor allem der stets aus England eingeflogene Panczyszcyn, der mit einem Schulterwurf vier Punkte sicherte und nach einer Schulter-OP im Sommer seinen besten Kampf im Neusser Trikot zeigte, beeindruckte seinen Coach: "Damit haben wir nicht unbedingt gerechnet. Andere brechen unter diesem Druck ein, er hat richtig gut gekämpft. Das war einer von zwei Schlüsselsiegen, die uns heute zum Sieg geführt haben." Auch für ihn sei die Situation nicht einfach gewesen: "Wenn wir heute verloren hätten, wäre die Meisterschaft entschieden gewesen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Hohenlimburg in dieser Saison noch mal verliert. Wir mussten unbedingt gewinnen, es war ein perfekter Kampftag für mich."

(NGZ)
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