Korschenbroich L 381: Stadt fordert Lärmschutz

Korschenbroich · Der vierspurige Ausbau der L 381 wird das Verkehrsaufkommen im Bereich der Ortsdurchfahrt Korschenbroich deutlich erhöhen. Der Landesbetrieb Straßenbau lehnt verkehrsberuhigende Maßnahmen ab, was die Politik erbost.

 Stoßstange an Stoßstange: Schon heute ist das Verkehrsaufkommen im Bereich der Ortsdurchfahrt Friedrich-Ebert-Straße (L 381) immens. Nach einem Ausbau werden noch mehr Autos über die Landesstraße rollen. Die Stadt will einen Lärmschutz, der Landesbetrieb als Bauherr sieht keine Notwendigkeit.

Stoßstange an Stoßstange: Schon heute ist das Verkehrsaufkommen im Bereich der Ortsdurchfahrt Friedrich-Ebert-Straße (L 381) immens. Nach einem Ausbau werden noch mehr Autos über die Landesstraße rollen. Die Stadt will einen Lärmschutz, der Landesbetrieb als Bauherr sieht keine Notwendigkeit.

Foto: L. Berns

Mit dem vierspurigen Ausbau der Landesstraße 381 und dem Neubau der L 10 stehen in den kommenden Jahren zwei Großprojekte auf der Agenda des Landesbetriebs Straßenbau, die auch die Stadt betreffen und bei deren Verantwortlichen eher maßvolle Begeisterung auslösen: Dies gilt insbesondere für den Ausbau der L 381, auch wenn der Verkehr in Korschenbroich ohne das Projekt noch deutlicher zunehmen wird, als er dies aller Voraussicht nach ohnehin bereits tun dürfte.

Das Aachener Ingenieurbüro Baier kam in einem Gutachten zu dem Schluss, dass sich das Verkehrsaufkommen im Bereich der Ortsdurchfahrt Friedrich-Ebert-Straße und Rochusstraße bis 2020 um elf Prozent gegenüber den 2007 registrierten Zahlen erhöhen würde: Statt 12 100 Autos würden dann täglich 13 600 die Ortsdurchfahrt passieren. Grund genug für die Stadt, sich beim Landesbetrieb für verkehrsberuhigende Maßnahmen stark zu machen — deren Notwendigkeit übrigens auch der Ende 2009 vom Stadtrat verabschiedete Lärmaktionsplan betont. Eine erste Initiative in diese Richtung war allerdings nicht erfolgreich: Laut Planungsamtsleiter Dieter Hoffmans hat der Landesbetrieb eine Verkehrsberuhigung für Korschenbroich abgelehnt. Der Grund: "Die Ortsdurchfahrt Korschenbroich sei eine bereits bestehende Straße", so Hoffmans. Die Straßenbauer aus Mönchengladbach sähen hier "keine Notwendigkeit", ihrerseits weitere Maßnahmen zum Lärmschutz zu treffen.

"Man muss kein Wahrsager sein, um zu prognostizieren, dass der Ausbau der L 381 den Verkehr nach Korschenbroich ziehen wird. Dazu, was der Landesbetrieb sagt, fällt einem nichts mehr ein", kommentiert Andreas Heidemann, der planungspolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion, den aktuellen Stand der Dinge. Das letzte Wort in dieser Sache soll der Standpunkt des Landesbetriebs allerdings nicht sein. Laut Hoffmans will sich die Stadt weiterhin für verkehrsberuhigende Maßnahmen engagieren.

Aller Voraussicht nach wird im kommenden Jahr mit dem vierspurigen Ausbau begonnen, der 2013 abgeschlossen sein könnte. Derzeit wird die Umweltverträglichkeitsstudie erstellt. Noch eine ganze Weile länger dauern dürfte der Neubau der L 19. Er ist zwar für den Zeitraum 2010 bis 2015 vorgesehen, da aber die Planung derart kompliziert ist, rechnen alle Beteiligten eher mit einer späteren Realisierung.

Die ins Auge gefasste Trassenführung ist aus der Sicht der Stadt die für ihr Gebiet die am wenigsten nachteilige: Gleichwohl gilt das Augenmerk hier einer möglichen Lärmbelastung von Steinhausen, würde doch die neue L 19 relativ nah am Ort vorbei führen.

(NGZ)
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