Galopp Larissa Bieß sorgt für viel Spannung

Neuss · Die Amateurreiterin löst mit ihrem Sieg auf Serko die bis dahin führende Lena Mattes im Kampf um den "Preis der Perlenkette" ab. Für die größte Überraschung beim gestrigen Neusser Renntag sorgt jedoch die junge Laura Giesgen.

 Sie hat den "Preis der Perlenkette" wieder spannend gemacht am gestrigen Abend: Larissa Bieß gewann auf Serko den zweiten von drei Läufen und verwies Titelverteidigerin Lena Mattes damit auf Rang zwei der Gesamtwertung.

Sie hat den "Preis der Perlenkette" wieder spannend gemacht am gestrigen Abend: Larissa Bieß gewann auf Serko den zweiten von drei Läufen und verwies Titelverteidigerin Lena Mattes damit auf Rang zwei der Gesamtwertung.

Foto: K. J. Tuchel

Die reitenden Damen standen am gestrigen Dienstag im Mittelpunkt der drittletzten Veranstaltung der Wintersaison auf der Galopprennbahn am Neusser Hessentor. 32 Jockeys, Nachwuchsreiter und Amateure stiegen in den Sattel, 13 gehörten dem weiblichen Geschlecht an. Tatsächlich war es in Person von Laura Giesgen aus Euskirchen eine junge Reiterin, die für eine große Sensation sorgte.

Mit dem Sieg des im Saarland von Matthias Schwinn trainierten Crisis Averted war im zweiten Rennen des Tages, dem Preis von Vichy, nicht zu rechnen. Anfang des Monats hatte der im letzten Herbst aus England importierte Wallach in Neuss noch den letzten Platz belegt - allerdings eine Klasse höher. Fast hätte allerdings Jazz Bay die mit 289 Euro für zehn Euro Einsatz am Toto belohnte Überraschung verhindert, der Wallach flog im Stile eines Flugzeugs auf der Zielgeraden immer näher an den Sieger heran. Offizieller Abstand: Ein kurzer Kopf, was umgangssprachlich "Ganz knapp" bedeutet. Bemerkenswert an diesem Sieg: Trainer Matthias Schwinn feierte am Dienstag seinen 60. Geburtstag. "Es ist ein Traum, gerade heute zu gewinnen", so der Kommentar des Saarländers.

Höhepunkt der Veranstaltung war der zweite Lauf zur Perlenkette und somit eine Prüfung für die reitenden Damen. Acht Amazonen stiegen in den Sattel und nach dem Sieg des wenig beachteten Serko mit Larissa Bieß steht nun fest, dass erst am 10. März bei der nächsten Veranstaltung auf dem Neusser Kurs eine Entscheidung fällt, wer sich das wertvolle Schmuckstück künftig um den Hals hängen darf. Die in Münchweiler in Rheinland-Pfalz wohnende siegreiche Amateurreiterin hat mit nun 14 Punkten die Führung in der Wertung übernommen, die bis dato führende Lena Mattes belegte mit Funky Music (kein zweiter Sieg für Geburtstagskind Schwinn) nur den fünften Rang und fiel auf den zweiten Tabellenplatz zurück.

Über einen Favoritensieg freuen konnten sich alle Wetter zumindest im Auftaktrennen, gab es doch den Triumph von Nordsommer. Jockey Andre Best durfte sich bereits früh bequem in den Sattel des Wallachs setzen. Ein anderer heißer Favorit kam hingegen nicht zum allseits erwarteten Erfolg: Der in der Saison 2015 nach zwei Auftritten noch unbesiegte Gamgoon aus dem Stall von Mario Hofer galt mit Trainertochter Steffi im fünften Rennen des Tages als kaum schlagbar. Einmal mehr bestätigte sich jedoch, dass Pferderennen keine Wunschkonzerte sind, denn der Vierjährige kam nicht über Platz sechs von acht Startern hinaus. Locker gewann der von Sascha Smrczek für den Stall KT (steht für Kampftrinker) vorbereitete Nuri Bey. Der Düsseldorfer Trainer entschädigte sich somit für die knappe Niederlage von Jazz Bay und wusste genau, weshalb es zum Sieg reichte: "Dadurch, dass er jetzt Wallach ist, ist Nuri Bey viel relaxter geworden."

Dass der Kölner Trainer Peter Schiergen keinen der Stars aus seinem erfolgreichen Stall auf der Neusser Sandbahn aufbietet, steht außer Frage. Über den Sieg der Stute Ottilie im Preis von Lisieux freute er sich aber ebenso wie sein Sohn Vinzenz, der derzeit beste Amateurreiter des Landes. Eigentlich hatten Trainer und Besitzer mehr mit More Than Honey in der Wettchance des Tages gerechnet, die aufgrund einer garantierten Auszahlung in der Viererwette in Höhe von 10 000 Euro immer ganz besonders im Fokus der Wetter steht. More Than Honey kam jedoch nicht über Platz acht hinaus. Es gewann mit Belus ein Pferd aus der erweiterten Favoritengruppe vor dem aus der Nähe von Bremen angereisten meistgewetteten Dark Fighter.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort