Lokalsport Lars Witte bleibt dem Rheinland treu

Büttgen/Dormagen · Auch nach dem Abitur am Sportgymnasium in Knechtsteden zieht es den Radsportler des VfR Büttgen nicht zurück in den heimischen Westerwald. Jetzt freut sich der 19-Jährige auf sein Debüt beim "Spurt in den Mai" auf seiner Hausbahn.

 Vom Sportinternat in Knechtsteden ins Sportforum nach Büttgen: Lars Witte geht am Samstagabend beim "Spurt in den Mai" an den Start.

Vom Sportinternat in Knechtsteden ins Sportforum nach Büttgen: Lars Witte geht am Samstagabend beim "Spurt in den Mai" an den Start.

Foto: A. Woitschützke

Auf dem Weg zum Abitur am Norbert-Gymnasium-Knechtsteden hat Lars Witte jede Menge gelernt. "Ich kam ja von der Realschule, da war das alles nicht so einfach für mich", sagt der 19-Jährige und ist entsprechend stolz auf seine Vornote von 2,4.

Zwei Dinge aus diesem Erfahrungsschatz sind dem Radsportler des VfR Büttgen neben allem Fachwissen besonders im Gedächtnis haften geblieben. Erstens, dass man in dem dem Norbert-Gymnasium angeschlossenen Sportinternat "früh lernt, sich zu organisieren und selbstständig seinen Weg durchs Leben zu gehen. Das kommt einem beim Sport zugute." Schließlich gilt es da, Lernen und sechsmaliges Training pro Woche mit mindestens vier Stunden im Sattel unter einen Hut zu bringen.

Zweitens hat er gelernt, dass er mit seiner Wahl der Sportart genau richtig gelegen hat. Schließlich war (und ist) er der einzige Radsportler unter den knapp drei Dutzend Sportinternatlern, von denen die meisten Handball spielen. "Ich hab' mir das ein paar Mal angeschaut, aber schnell gemerkt, dass ich mit dem Radsport genau richtig liege", sagt Lars Witte. Seine Erfolge auf der Bahn - Titelgewinn bei der BNRW-Landesmeisterschaft, Deutscher Junioren-Vizemeister in der Mannschaftsverfolgung - geben ihm da Recht. Seine Trainer Viktor Hamann (Bahn) und Hans-Peter Nilges (Straße) hätten da ganze Arbeit geleistet, findet Witte.

Der seine sportliche Zukunft eher auf der Bahn sieht, "auch wenn Hans-Peter Nilges gerade versucht, aus mir einen Straßenfahrer zu machen." Entsprechend freut er sich auf sein Debüt beim "Spurt in den Mai" am Samstagabend auf dem Holzoval des Büttgener Sportforums: "Ich finde es toll, dass der Verein mir diese Chance gibt, bei einer solchen Veranstaltung dabei zu sein." Witte bildet zusammen mit dem fünf Jahre älteren Martin Reinert eines von neun Teams, die ab 19.30 Uhr im Zweier-Mannschaftsfahren Jagd auf den "Großen Preis der Sparkasse Neuss" machen, der gegen 22 Uhr mit einer "Großen Jagd" nach Sechstageart entschieden wird.

Dass sie beide nicht für den Sieg in Frage kommen, darüber ist sich Lars Witte im Klaren: "Die Konkurrenz ist sehr stark", sagt er mit Blick auf das 18 Mann zählende Fahrerfeld, das von Scratch-Weltmeister Lucas Liß und dem österreichischen Sechstagespezialisten Andreas Müller, der auch schon Europameister im Zweier-Mannschaftsfahren war, angeführt wird. Für den 19-Jährigen zählt vor allem, "auf meiner Hausbahn mal vor großem Publikum fahren zu können." Dort hat er in den vergangenen Wochen unter Regie von Viktor Hamann gezielt das Zweier-Mannschaftsfahren trainiert.

Blamieren möchte er sich schließlich nicht. Allein schon deshalb, weil mit dem Abitur in ein paar Wochen seine Zeit im Rheinland noch nicht vorbei ist. Erst einmal absolviert er ein freiwilliges soziales Jahr an seiner bisherigen Wirkungsstätte - dem Sportinternat in Knechtsteden. Wie es danach weitergeht, weiß Lars Witte noch nicht, nur, dass es ihn nicht zurück in den heimatlichen Westerwald zieht: "Ich möchte lieber hier in der Gegend bleiben." Spricht alles für Knechtsteden, zumal Lars Witte kategorisch feststellt: "Wenn ich ein paar Jahre jünger wäre, würde ich alles noch einmal genauso machen und wieder aufs Sportinternat gehen." So sehen gute Werberträger aus.

(NGZ)
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