Lokalsport "Leichtgewicht" Vera Spanke sorgt für das Top-Ergebnis
Neuss · Trotz Wechsel zu den Skullern stellt Alexandra Höffgen beim Formtest der Ruderinnen in Leipzig eine neue persönliche Bestzeit auf.
Mächtig ins Zeug legen mussten sich die Ruderinnen des Neusser RV beim Formtest in Leipzig, dessen Ergebnisse den Bundestrainern wichtig Erkenntnisse bei der Nominierung ihres WM-Kaders geben.
Alexandra Höffgen, die im vergangenen Jahr mit dem deutschen Frauenachter vergeblich ums Olympia-Ticket gekämpft hatte, ist inzwischen aus dem Riemen-Lager zu den Skullern (dabei hält der Athlet in jeder Hand jeweils ein Ruder) gewechselt. Da diesen Schritt aus Unzufriedenheit mit den Disziplin-Bundestrainern auch andere Sportler gemacht haben, ist die Leistungsdichte im Skullerbereich nun immens groß. In Leipzig blieben auf der Normaldistanz (2000 Meter) acht Ruderinnen unter 6:50, sogar 17 unter sieben Minuten. Höffgen kam mit neuer persönlicher Bestzeit von 6:46,6 Minuten auf Platz fünf und lag damit nur vier Zehntelsekunden hinter Ann-Kathrin Thiele, die in Rio Gold im Doppelvierer geholt hatte. Nicht ganz so gut lief es für die Kleinenbroicherin auf der Langstrecke (6000 Meter): Im technisch anspruchsvollen Kleinboot belegte sie in 24:47 Minuten Rang elf. Im Training am Bundesleistungszentrum in Dortmund war ihr Abstand zu ihren Trainingspartnerinnen Charlotte Reinhardt, in Leipzig Zweite in 24:17 Minuten, und Michaela Staelberg (3./24:20) deutlich geringer gewesen.
Ihre Vereinskollegin Vera Spanke schaffte es bei den U23-Leichtgewichten (bis 59 kg) über 2000 Meter in neuer persönlicher Bestzeit von 7:17,9 Minuten auf den guten siebten Platz. Damit erfüllte sie sogar die Norm für die A-Seniorinnen. Auf der Langstrecke ließ sie das Boot dann laufen und wurde in herausragenden 24:44 Minuten schließlich als schnellste U23-Ruderin geführt. Vor ihr lagen nur zwei A-Seniorinnen. Selbst Ronja Fini Sturm, in Rio im einzigen Leichtgewichtsboot des DRV, musste sich hinter ihr einreihen. Cosima Clotten, dritte Neusser Starterin in Leipzig, musste als A-Juniorin nicht aufs Ergometer. Sie konnte sich voll auf die 6000 Meter konzentrieren. In 26:16 Minuten wurde sie am Ende Elfte, hatte indes nur sechs Sekunden Rückstand auf Rang acht, der bei den Junioren-Skullern für einen Platz im WM-Team reicht.
Pia Stoffels, gerade von den Juniorinnen in den Seniorenbereich aufgestiegen, schloss den Ergometer-Test auf dem 23. und die Langstrecke auf dem 25. Platz ab. Die junge Neusserin nutzte die Wettkämpfe, um Erfahrung zu sammeln.