Fußball Marc Schüttler gibt sein Debüt als Chef

Nievenheim · Im Heimspiel gegen den Meister SV Hönnepel/Niedermörmer führt beim VdS Nievenheim heute der Co-Trainer Regie.

 Klare Aufgabenverteilung: Während der Chef Marko Niestroj (r.) lautstark und gestenreich Anweisungen gibt, macht sich Co-Trainer Marc Schüttler (M.) im Stillen seine Gedanken über die beste Taktik.

Klare Aufgabenverteilung: Während der Chef Marko Niestroj (r.) lautstark und gestenreich Anweisungen gibt, macht sich Co-Trainer Marc Schüttler (M.) im Stillen seine Gedanken über die beste Taktik.

Foto: Linda Hammer

Nein, ein Lautsprecher ist Marc Schüttler nicht - weder als Spieler noch als Coach. Der ehemalige Oberliga-Fußballer bevorzugt die leisen Töne und ist darum beim Oberliga-Neuling VdS Nievenheim als Co-Trainer die ideale Ergänzung zu seinem impulsiven Chef Marko Niestroj. "Wir sind auf einer Wellenlänge", sagt der 40-Jährige.

Heute Abend im Heimspiel gegen den Niederrheinmeister SV Hönnepel/Niedermörmter (Anstoß 19.30 Uhr) aber steht Schüttler ausnahmsweise mal im Rampenlicht, denn Niestroj nutzt einen geschäftlichen Auslandsaufenhalt zu einem Kurzurlaub, ist darum am Abend nach dem 3:2-Erfolg am vergangenen Mittwoch in Bösinghoven abgedüst. Die Mannschaft weiß er bei seinem Kollegen in den besten Händen. Niestroj schätzt den Rat und die Fachkompetenz Schüttlers. In den vier Einheiten bis zur heutigen Partie musste der den Fußball nicht neu erfinden, wenngleich sich die beiden Trainer, die längst Freunde geworden sind, in ihrem Wesen kolossal unterscheiden. "Ich bin so ein bisschen der Ruhige, der die Jungs, falls nötig, wieder 'runterholt", verrät Schüttler schmunzelnd. Eine Rolle, die ihm auf den Leib geschrieben ist, in die Chefetage drängt es ihn nicht: "Das passt schon. Ich fühle mich so pudelwohl."

Für sein Debüt in der Kommandozentrale hätte sich der einstige Klassefußballer freilich kaum einen schwierigeren Gegner aussuchen können. "Dass das eine Supertruppe ist, braucht man eigentlich nicht zu betonen", sagt er. Daran ändert auch die 1:3-Niederlage am Sonntag im Spitzenspiel gegen Fischeln gar nichts. Im Übrigen die erste Nullnummer des so potenten Dorfvereins in dieser Saison. Das Team von Trainer Georg Mewes (65) ist selbst ohne den seit Wochen verletzten Ex-Profi Christian Mikolajczak ein echtes Sahnestückchen. Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld ist der 2,04 Meter große Daniel Boldt. Der weiß seine körperlichen Vorzüge noch um ein herausragendes Spielverständnis und eine außergewöhnliche Schusstechnik zu ergänzen.

Überraschend kommt dies für den Neuling allerdings nicht, hatte der Hönnepel doch bereits im Vorjahr bei der knappen 1:2-Niederlage im Niederrheinpokal das Leben gehörig schwer gemacht. Dazu strotzt die Truppe seit dem Coup in Bösinghoven geradezu vor Selbstvertrauen. "So ein Sieg beflügelt natürlich", weiß Schüttler, für den von Anfang an festgestanden hatte, "dass wir sechs, sieben Spiele brauchen würden, bis wir uns in dieser Liga zurechtfinden". Aus der Position des Außenseiters heraus sieht er seine Schützlinge auch heute Abend in der Lage, dem auf den ersten Blick übermächtigen Kontrahenten Zählbares abzuringen. "Aber nur dann, wenn wir genauso kämpfen wie in Bösinghoven."

Schade nur, dass dabei im rotgesperrten Alex Hauptmann eine ganz wichtige Figur fehlt. Seinen Part als Torschütze und Abfangjäger an vorderster Front könnten am ehesten Swen Rommerskirchen, Salvatore "der Schwarze" Franciamore oder Kevin Buttchereit übernehmen. Sascha Pelka ist gesundheitlich angeschlagen.

(NGZ)
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