Lokalsport Max Hartung löst Olympia-Ticket

Dormagen · Dormagener Säbelfechter belegt beim Weltcup-Turnier in Warschau Rang fünf.

 Endgültig für die Olympischen Spiele qualifiziert, dennoch mit Rang fünf in Warschau nicht ganz zufrieden: Max Hartung.

Endgültig für die Olympischen Spiele qualifiziert, dennoch mit Rang fünf in Warschau nicht ganz zufrieden: Max Hartung.

Foto: Augusto Bizzi

Max Hartung ist der erste Sportler aus dem Rhein-Kreis, der sich für die in 165 Tagen beginnenden Olympischen Spiele qualifiziert hat. Mit seinem fünften Platz beim Weltcup-Turnier in Warschau löste der 26 Jahre alte Säbelfechter des TSV Bayer Dormagen endgültig die Fahrkarte nach Rio de Janeiro.

Die Entscheidung, wer ihn als zweiter deutscher Säbelfechter dorthin begleitet, fällt erst beim letzten Qualifikationsturnier, dem als Grand Prix mit doppelter Punktzahl gewerteten Turnier in der koreanischen Hauptstadt Seoul am 24. und 25. März. Die besten Karten hat nach wie vor Matyas Szabo, der in Warschau Rang 21 belegte. Weder Benedikt Wagner (39.) noch der wegen einer Verletzung in der polnischen Hauptstadt erst gar nicht angetretene Nicolas Limbach (alle TSV Bayer Dormagen) konnten den Rückstand auf den 24 Jahre alten Sohn von Säbel-Bundestrainer Vilmos Szabo verkürzen.

Hartung freute sich zwar über die endgültige Olympia-Nominierung, haderte aber ein wenig mit seinem Abschneiden beim stark besetzten Turnier in Warschau: "Wieder nur ein fünfter Platz nach einem bitteren 14:15 gegen Kim Junho", lautete der Kommentar des Weltranglistensechsten. Von der Vorrunde befreit, marschierte der 26-Jährige mit klaren Siegen (15:8 gegen den Franzosen Edern Annic, 15:4 über den US-Amerikaner Jeff Spear und 15:8 über den Italiener Luigi Samele) bis ins Viertelfinale. Hier machte er gegen Kim Junho aus einen 12:14-Rück- einen 14:14-Gleichstand, musste dann aber den Siegtreffer des Koreaners hinnehmen, der sich im Finale seinem Landsmann Gu Bongil mit 13:15 geschlagen geben musste. "Das war ein gutes Turnier von Max", meinte Bundestrainer Vilmos Szabo, "ärgerlich war natürlich, dass im Viertelfinale der andere den letzten Treffer gemacht hat. Ansonsten hat mir Max sehr gut gefallen", sagte er über seinen Schützling, den er in Rio zu einer Medaille führen möchte.

Ähnliche Nervenproben hatte Hartung auch im gestrigen Mannschafts-Wettbewerb zu bestehen - ein Mal mit, ein Mal ohne Happy-End. Im Viertelfinale gegen Ungarn betrat er bei einem 37:40-Rückstand die Planche - und drehte das Gefecht mit einem 8:2-Sieg über London-Olympiasieger Aron Szilagyi noch in ein 45:42 für Deutschland. Im Halbfinale hatten Matyas Szabo, Richard Hübers (im Einzel 36.) und Maximilian Kindler (Eislingen, im Einzel 16.) gegen Russland ein 40:34 vorgelegt, ehe Hartung seinen Gegner Treffer um Treffer herankommen ließ. Bei 44:44 setzte Alexej Yakimenko dann den entscheidenden Treffer und brachte Russland ins Finale. Dem deutschen Quartett blieb das Gefecht um Rang drei, in dem es sich mit 45:40 gegen Italien durchsetzte - die entscheidenden letzten Punkte holte Richard Hübers gegen Luigi Samele. Im Finale siegten die USA mit 45:43 über Russland.

Einen guten Eindruck hinterließ Säbelfechterin Anna Limbach beim Damen-Weltcupturnier im belgischen Sint-Niklaas. Nach ihrem 15:8-Auftaktsieg über die US-Amerikanerin Anne-Elisabeth Stone traf die Dormagenerin auf deren Landsfrau Mariel Zagunis. Gegen die Olympiasiegerin von 2004 und 2008 zog sich die 26-Jährige, die sich über die Kontinentalausscheidung noch für Rio qualifizieren möchte, mit 12:15 gut aus der Affäre. Im Teamwettbewerb belegte Deutschland mit ihr, Judith Kusian, Lea Krüger (alle Dormagen) und Larissa Eifler (Wetzlar) Rang neun (siehe S. D 5).

(NGZ)
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