Lokalsport Maxim Pecheur hat sein altes Derbypferd "hervorgekramt"

Neuss · Amorous Adventure startet im zweiten von acht Rennen, die heute auf der Neusser Galopprennbahn auf dem Programmzettel stehen.

 Am 9. Juni 2014 gewann Amorous Adventure in Köln sein bisher einziges Rennen. Im Sattel saß Maxim Pecheur (r.), der es heute in Neuss im zweiten von acht Rennen erneut mit dem Wallach versucht.

Am 9. Juni 2014 gewann Amorous Adventure in Köln sein bisher einziges Rennen. Im Sattel saß Maxim Pecheur (r.), der es heute in Neuss im zweiten von acht Rennen erneut mit dem Wallach versucht.

Foto: Tuchel

Mit Ritten in allen acht Rennen heute am späten Nachmittag von 17 Uhr bis 20.30 Uhr auf der Galopprennbahn am Hessentor geht der Championatskampf der beiden Jockeys Filip Minarik und Alexander Pietsch in die vorletzte Runde. Die Entscheidung fällt am zweiten Weihnachtstag in Dortmund. Titelverteidiger Minarik geht mit drei Siegen Vorsprung und mit 67:64 Erfolgen in den Kampf um seine vierte Meisterschaft.

Minarik hat in dieser Saison 560 Ritte in Deutschland absolviert, seine Erfolgsquote im Verhältnis zu den Ritten liegt bei 11,96 Prozent. Für die Besitzer der Pferde gewann er 1.148.424 Euro. Dabei waren auch die beiden Europa-Gruppe I-Siege mit Guignol in Iffezheim und München. Die Rennlaufbahn von Guignol ist mittlerweile beendet. Die Jockeys erhalten davon fünf Prozent (57.412.20 Euro), zudem gibt es für jeden Ritt ein in der Rennordnung festgelegtes Honorar je nach Wertigkeit des Rennens bis maximal 100 Euro. Alexander Pietsch hat für seine 64 Siege nur 410 Rennen gebraucht und mit 612.320 Euro auch weniger Rennpreise verdient. Der Tscheche Minarik saß weit häufiger auf Spitzenpferden als der gebürtige Dresdner. Dafür ist dessen Quote mit 15,61 Prozent weit besser als die von Minarik.

Wie begehrt der heutige Renntag ist, zeigt allein das letzte Rennen um 20.30 Uhr. Minarik sitzt im Sattel des Seriensiegers Tim Rocco, den die Trainerin Claudia Barsig aus Dresden nach Neuss schickt, während Pietsch Mister Spock aus dem Quartier von Marco Angermann in Leipzig reitet. Für Reiter und Pferde war Neuss alternativlos.

Im zweiten Rennen um den Killepitsch-Preis der Firma Peter Busch aus Düsseldorf tritt der bereits sechsjährige Wallach Amorous Adventure mit Jockey Maxim Pecheur an. Die beiden pflegen eine lange Bekanntschaft, denn der Jockey des amtierenden Derbysiegers Windstoß aus dem Gestüt Röttgen ritt dieses Pferd am 6. Juli 2014 im Deutschen Derby in Hamburg-Horn. Als 770:10 Außenseiter kamen sie auf Platz acht von 18 Startern ins Ziel, als Sea the Moon mit dem neuen Jockey-Europarekordler Christophe Soumillon überlegen gewann. Dieses Pferd ist längst ein hoch bezahlter Vererber in England, während Amorous Adventure sich immer noch in Rennen der unteren Leistungsklasse aufhält.

Sein letztes und einziges Rennen hat der Wallach am 9. Juni 2014 in Köln gewonnen - auch mit Maxim Pecheur im Sattel. Dessen erstes Derbypferd gehört dem Gestüt Hof Heymann. Mit großer Leidenschaft, mächtigem Aufwand, völlig erfolglos und ohne jede Bereitschaft für fachliche Beratung unverdrossen aufrechterhalten. In Neuss laufen drei Pferde dieses Unternehmens, die Besitzer sind fast immer bei den Starts ihrer Pferde anwesend -oft mit großem Reiseaufwand. Trainer Karl Demme aus Köln braucht stets starke Nerven und endlose Geduld. Außer Amorous Adventure sind es noch Flowerpower und Forever Adventure - ebenfalls mit Maxim Pecheur.

In fünf Rennen steigt nach einer Zwangspause seit dem 17. September der aus Palermo stammende, 19-jährige Marco Casamento wieder in den Sattel. 41 Rennen hat dieses große Talent im zu Ende gehenden Jahr gewonnen. Schnell wurde er aus Iffezheim an den großen Stall von Trainer Henk Grewe nach Köln engagiert, doch der Erfolg stieg ihm zu Kopf. Beim Jubiläumsrenntag in Leipzig verwechselte er zusammen mit dem Kollegen Francesco Ladu die Rückseite des Waagegebäudes mit einer Toilette, obwohl das Sicherheitspersonal ihn deutlich auf das "Wildpinkeln" aufmerksam machte. Es folgten Sperren und die Auflage von Sozialstunden in Leipzig. Es sollte vermieden werden, ihn heute in Neuss mit einer Probe des Kultgetränkes Killepitsch in Kontakt zu bringen. Das wird am Renntag wie gewohnt dem Publikum von Rennvereins-Vizepräsident Peter Ritters kredenzt.

(kgö)
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