Jüchen Mehr U3-Plätze für Jüchen

Jüchen · Noch in diesem Jahr soll bei der Betreuung von Kleinkindern eine Versorgungsquote von fast 25 Prozent erzielt werden. Um den aktuellen Bedarf von 176 Plätzen zu decken, werden in diesem Jahr noch 32 Plätze fehlen.

 Kindergarten-Plätze sind im Gemeindegebiet unterschiedlich stark gefragt. Im Montessori-Kinderhaus in Bedburdyck gibt es etwa noch freie Plätze.

Kindergarten-Plätze sind im Gemeindegebiet unterschiedlich stark gefragt. Im Montessori-Kinderhaus in Bedburdyck gibt es etwa noch freie Plätze.

Foto: l. Berns

Kritische Töne zur Kreisumlage waren in den vergangenen Jahren nicht selten auf Jüchens kommunalpolitischer Bühne. Stattdessen gab es jetzt im Schul- und Jugendausschuss einhelliges Lob: Beim Kreisjugendamt sieht Michael Paschke den von der Gemeinde zu leistenden Betrag jedenfalls bestens aufgehoben. Der Grund für die Begeisterung des CDU-Politikers: Bei der Versorgung mit Betreuungsplätzen für Kleinkinder unter drei Jahren erreicht Jüchen im Vergleich zu anderen Kommunen geradezu Spitzenwerte — auch wenn noch manches zu tun bleibt, um dem Bedarf gerecht zu werden.

Die Zahlen sprechen hier eine beredte Sprache: Bei 176 Plätzen für Jungen und Mädchen unter drei Jahren liegt der derzeitige Bedarf in der Gemeinde. 89 Kinder werden in den insgesamt zehn Tageseinrichtungen betreut, wie Hermann Zohren vom Kreisjugendamt informiert. In der Tagespflege sind 21 Kinder untergebracht, was einer aktuellen Versorgungsquote von etwas über 20 Prozent entspricht.

Die soll noch in diesem Jahr deutlich erhöht werden, wie Zohren erklärte: Bis zum neuen Kindergartenjahr, das am 1. August beginnt, werden noch einmal 23 Plätze bereit stehen, zudem sind weitere zwölf beantragt. Insgesamt würde sich die Versorgungsquote dann auf 24,9 Prozent belaufen. "Gemeinsam mit der Gemeinde müssen wir überlegen, wo wir die dann noch fehlenden 32 Plätze herbekommen", verweist Zohren auf die bislang noch nicht gelösten Aufgaben.

Ein Weg wird — zumindest ab 2012 — darin bestehen, die dann vorhandenen Überkapazitäten an regulären Kindergartenplätzen abzubauen, indem diese in Plätze für Kleinkinder umgewandelt werden. "Ein Kuriosum" ist laut Zohren die unterschiedliche Auslastung der Jüchener Kindergärten mit Betreuungsplätzen für unter Dreijährige: In einigen Einrichtungen, so etwa dem Montessori-Kindergarten in Stessen, sind noch Betreuungsplätze frei, in anderen Tagesstätten dagegen müssen Anmeldelisten geführt werden, da das zur Verfügung stehende Kontingent erschöpft ist.

Das Hauptproblem für dieses statistische Missverhältnis sind laut Jugendamtsleiter Norbert Dierselhuis schlichtweg die Fahrtwege: Gerade bei Kleinkindern legten die Eltern Wert auf eine möglichst nah an der Wohnung liegende Betreuung — was laut Dierselhuis in einer so großen Flächengemeinde wie Jüchennicht umsetzbar sei. Dass Jugendamt und Gemeinde "sehr gut aufgestellt sind", betonte neben Michael Paschke auch Thomas Dederichs (Bündnis 90/Die Grünen), dem zufolge dem Jugendamt "stets relativ genaue Punktlandungen gelingen", wenn kurzfristig Lösungen gefunden werden müssen.

(NGZ)
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