Lokalsport Minarik und Pietsch kämpfen heute um die Jockey-Krone

Neuss · Der aktuelle Jockey-Champion ist heute auf der Neusser Galopprennbahn in acht Rennen am Start, sein schärfster Rivale in sechs.

 Rivalen der Rennbahn: Alexander Pietsch und Filip Minarik (v.l.) kämpfen um das Jockey-Championat, heute in Neuss treten sie in sechs Rennen gegeneinander an.

Rivalen der Rennbahn: Alexander Pietsch und Filip Minarik (v.l.) kämpfen um das Jockey-Championat, heute in Neuss treten sie in sechs Rennen gegeneinander an.

Foto: K. J. Tuchel

Insgesamt 29 Reiter sind im Einsatz, um in den acht Rennen heute ab 18.15 Uhr auf der Galopprennbahn am Neusser Hessentor die 80 Pferde unter Flutlicht über den Sandkurs zu bringen. Davon stellen die Frauen mit 16 Reiterinnen die Mehrheit.

13 Reiter sind in nur einem Rennen im Einsatz, oft sind diese Pferde im Eigenbesitz. Vielbeschäftigt sind dagegen Ali Alshoweikh, Jozef Bojko, Rebecca Danz, Enki Ganbat, Nicola Secci (je vier Ritte), Lilli-Marie Engels, Maxim Pecheur, Rene Piechulek, Alexander Pietsch (je sechs Ritte) und Filip Minarik, der in allen acht Rennen startet. Es sind immer besondere Situationen, die sich vor und nach jedem Rennen ergeben. Getrennt nach Geschlechtern sind die Damen und Herren in zwei großen "Sammelkabinen" im Tribünenbereich untergebracht. Für den normalen Besucher nicht zugänglich. Jeder hockt auf seiner Kiste mit den Utensilien, ein "Jockeydiener" kümmert sich um die Ausrüstungen, es ist ein ständiges Gewusel zwischen dem Auswiegen vor dem Rennen und danach.

Vor allem die etablierten Jockeys bilden eine Solidargemeinschaft besonderer Güte. Sie sind auf einander angewiesen, sie brauchen sich und trotzdem sind sie für die Rennphase mit einer Dauer zwischen einer und drei Minuten erbitterte Gegner. Nicht immer verlaufen die Rennen problemlos und dann beginnen schon vor dem Abwiegen die Diskussionen. Neid und Missgunst sind auch hier vorhanden, man versucht es aber zu verbergen. Es gibt Seilschaften, gute Kumpels und solche, die es weniger gut miteinander können. Um den Vergleich zum Fußball zu riskieren: Man stelle sich Borussia Dortmund und Schalke 04 in einer gemeinsamen großen Kabine vor. Eine überschaubare Spitzengruppe der Sattelkünstler verdient gut (es gibt nach Tarif fünf Prozent von den Rennpreisen und feste Reitgelder je nach Wertigkeit des Rennens bis maximal 70 Euro) und in der deutschen Wintersaison sind etliche der hierzulande tätigen Spitzenkräfte auch international unterwegs -vor allem in Asien, wo es viel Geld zu verdienen gibt. Andrasch Starke, Adrie de Vries und Eduardo Pedroza sind auf Auslandstour, auch Martin Seidl versucht es in Südafrika.

Wer allerdings Jockey-Champion in Deutschland werden will, der muss die Rennen in Neuss und Dortmund bestreiten. So wie der gebürtige Tscheche Filip Minarik (42) und der Dresdner Alexander Pietsch (45). Pietsch ist seit einiger Zeit der Sprecher der Jockeys und nimmt deshalb auch an wichtigen Verbandssitzungen teil. Die total unterschiedlichen Charaktere stammen beide aus "Rennsport-Familien" und beide eint der Ehrgeiz. Die NGZ analysiert ihre Chancen in den sechs Ritten gegeneinander.

1. Rennen: Vorteil Minarik mit dem Favoriten Dieu Merci gegen Tableforten mit großem Gewicht von 67 kg.

2. Rennen: Vorteil Minarik mit Preaux gegen Pat`s Best.

3. Rennen: Knapper Vorteil Pietsch mit dem Bahnspezialisten Dark Forrest gegen Diatomic.

5. Rennen: Vorteil Minarik mit Life of Fame gegen Porcupine Creek.

6. Rennen: Vorteil Pietsch mit dem Favoriten Baroncello gegen Cassilero.

8. Rennen: Vorteil Minarik mit Capriano gegen Burma King.

(kgö)
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