Lokalsport Mit Tempo mitten hinein in Europas Spitze

Büttgen · Erstklassiges Mannschaftsergebnis für die Büttgener Speedskater bei der Masters-EM in Salerno.

Für Silke Röhr, Weltmeisterin der Jahre 2009 (Altersklasse 30) und 2013 (AK 35), reichte es bei den Marathon-Europameisterschaften der Masters im italienischen Salerno diesmal nur zu Rang acht. Aber die Speedskater des VfR Büttgen brachten in Laura Sopalla, Britta Becker, Silke Zimmermann und Andreas Lichtenstein vier weitere Fahrer in Europas Spitze.

Laura Sopalla hatte schon die Nominierung für Salerno in der Altersklasse 30 begeistert. "Einfach super, und toll, wie ich im Kreis der Nationalmannschaft aufgenommen wurde. Eine lockere und entspannte Atmosphäre." Entsprechend mutig ging die 37-Jährige das Rennen an. Auf dem zehnmal zu durchfahrenden, vier Kilometer langen Rundkurs entlang des Hafens verlor sie zwar den Kontakt zur Spitzengruppe, kam aber in der guten Zeit von 1:20,14 Stunde als Siebte ins Ziel.

Zu überzeugen wusste auch Andreas Lichtenstein in der stark besetzten AK 40. Schon kurz nach dem Start hatten sich die Teilnehmer der eigentlich getrennt skatenden Altersklassen 30, 40 und 50 vermischt. Sie bildeten ein rund 70 Fahrer starkes Feld - mit vielen Attacken und Stürzen. Lichtenstein enterte als Neunter unfallfrei in 1:07,58 Stunde die Top 10. Bei den Frauen war in Britta Becker, Silke Zimmermann und Silke Röhr ein Büttgener Trio in der AK40 vertreten. Sie trafen damit auch auf Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein, die im Sommer auf Speedskates unterwegs ist. Und sie wurde ihrer Favoritenrolle gerecht. Die amtierende Europameisterin verteidigte ihren Titel und verkündete danach stolz auf ihrer Facebook-Seite: "Mission erfüllt!" Britta Becker dagegen konnte dem hohen Tempo an der Spitze nicht ganz folgen, fuhr aber beim EM-Debüt in 1:24,43 Stunde auf einen respektablen zwölften Platz.

Länger in der Führungsgruppe hielt sich trotz verletzungsbedingtem Trainingsrückstand Silke Zimmermann, die schließlich in 1:19,50 Stunde auf Rang neun sprintete. Während Claudia Pechstein mit anderthalb Minuten Vorsprung ihren Sieg locker nach Hause fuhr, entbrannte hinter ihr der Kampf um Platz zwei. Mit dabei Silke Röhr. Allerdings büßte die Ex-Weltmeisterin alle Chancen ein, als ihr auf der Zielgeraden ein zu langsamer Rundenzähler fälschlicherweise suggerierte, noch eine Runde fahren zu müssen. Als sie den fatalen Irrtum bemerkte, zog sie an - jedoch zu spät: Auf die von der Niederländerin Karen Tueling und der Französin Gaelle Duolenne besetzten Podestplätze fehlten ihr drei Sekunden. Sie erreichte das Ziel mit dem Rest der Verfolgergruppe in 1:14,34 Stunde als Achte und resümierte: "Ärgerlich, aber im Nachhinein nicht zu ändern, die Mädels legen alle schon ein strammes Tempo vor. Vielleicht wäre mehr drin gewesen. Egal! Bei der WM in Dijon greifen wir wieder an." Spannend wird es jetzt erst einmal national: Am 7. Juni stehen in Duisburg im Rahmen des Rhein-Ruhr-Marathons die Deutschen Meisterschaften auf dem Programm. Schon eine Woche später folgt mit den Masters-Weltmeisterschaften dann der Saisonhöhepunkt im französischen Dijon.

(sit)
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