Lokalsport Münster ist den berühmten Tick besser

Grevenbroich · In einem Duell auf Augenhöhe unterliegt der Basketball-Regionalligist NEW' Elephants dem Vizemeister in heimischer Halle etwas zu hoch mit 71:82. Der Grevenbroicher Marko Boksic ist mit 27 Punkten Topscorer der intensiven Partie.

 Kaum aufzuhalten: Marko Boksic zieht an Münsters Guard Marley Jean-Louis vorbei. Der Bosnier im Trikot des Basketball-Regionalligisten NEW' Elephants war mit 27 Punkten Topscorer der Partie.

Kaum aufzuhalten: Marko Boksic zieht an Münsters Guard Marley Jean-Louis vorbei. Der Bosnier im Trikot des Basketball-Regionalligisten NEW' Elephants war mit 27 Punkten Topscorer der Partie.

Foto: Lothar Berns

Philipp Kappenstein schob sich genüsslich ein großes Stück der mitgebrachten Torte in den Mund. Noch besser schmeckte dem Trainer des stark am Aufstieg interessierten Basketball-Regionalligisten WWU Baskets Münster freilich der 82:71-Sieg (Halbzeit 38:30) seiner Truppe bei den NEW' Elephants. Wieder eine Etappe gemeistert auf dem ungemein beschwerlichen Weg in die drittklassige Pro B. "Aber auf uns warten noch jede Menge Spiele gegen starke Mannschaften", stellte er nüchtern fest.

In der wahrscheinlich besten Regionalliga in Deutschland ist fast jedes Match ein Krimi mit ungewissem Ausgang. So unterlag bereits am Freitagabend die BG Hagen vor heimischem Publikum den mit fünf Niederlagen in Folge angereisten ART Giants Düsseldorf (83:103) und gab damit die Tabellenführung an den recht potenten Pro B-Absteiger EN Baskets Schwelm ab. Über den Spielausgang entscheiden oft nur Nuancen. "Der Unterschied heute zwischen Euch und uns", fasste Elephants-Trainer Hartmut Oehmen im entspannten Gespräch mit Kappenstein zusammen, "war, dass Ihr unbedingt aufsteigen wollt. Wir dagegen sind schon froh, dass wir da oben mitspielen können."

In der Tat trafen sich in Gustorf zwei gleichstarke Mannschaften. "Wir waren vielleicht unterm Korb ein bisschen besser", befand Münsters Coach zu Recht. Das war allerdings auch das Ergebnis früher Foulprobleme von Center Jasper Chiwuzie, der somit insgesamt nur 14:12 Minuten auf dem Parkett stand und dabei auf zwölf Punkte und vier Rebounds kam. "Das hat uns sehr weh getan", gab Oehmen zu. Das fiel deshalb so schwer ins Gewicht, weil Chiwuzies beim Sieg in Düsseldorf noch so starker Partner Lennard Jördell einen ziemlich gebrauchten Tag erwischt hatte. Trotzdem starteten die Grevenbroicher furios, lagen nach einem 10:0-Lauf schnell mit 10:2 vorne. Angeführt von Gerrel Martin, der elf seiner 13 Punkte vor dem Seitenwechsel erzielte, schlossen die "Studenten" jedoch auf und sicherten sich mit einer 9:0-Serie kurz vor der Halbzeitpause die 38:30-Führung. Und die sollten sie bis zum Ende nicht mehr abgeben.

Raus aus der Partie waren die Elephants aber nie. Der famose Marko Boksic, für den schließlich 27 Punkte (6/9 Dreier) zu Buche standen, und US-Profi Mitch Penner mit einem Double-Double (elf Punkte/zehn Rebounds) bissen immer wieder zu, sorgten hauptverantwortlich dafür, dass die Gastgeber wieder bis auf 42:43 (24.) herankamen.

Als kurz darauf Münsters erstklassiger Regisseur Anselm Hartmann sein viertes persönliches Foul kassierte (28.), schien das Pendel zugunsten der Elephants auszuschlagen. Doch die kompakten Gäste verfügen über viele Waffen: So legten neben Martin in Jan König (14 ), Andrej König (12) sowie im körperlich extrem starken Kai Hänig (14 Punkte/10 Rebounds) noch drei weitere Baskets zweistellige Punktezahlen auf. Eine zu hohe Dosis für die Jungs von der Erft, die indes nur im mit 7:15 verlorenen zweiten Viertel in echte Schwierigkeiten gerieten.

Selbst der 74:61-Vorsprung gut vier Minuten vor Schluss war für Münster keine Sieggarantie. Kurz darauf verkürzte Boksic nämlich auf 70:76 (38.) - und hätte der Bosnier im Anschluss nicht ebenso zwei Fahrkarten geschossen wie Penner, wäre es für den Regionalliga-Vizemeister noch mal richtig eng geworden. Erst mit den von Andrej König verwandelten Freiwürfen zum 78:70 1:21 Minute vor dem Ende war Münster safe. "Das war natürlich ein absoluter Bigpoint für uns", resümierte Kappenstein glücklich. Weil er die weiterhin viertplatzierten Grevenbroicher trotz jetzt fünf Niederlage noch nicht abgeschrieben hat, wies es außerdem auf den direkten Vergleich zwischen den Rivalen hin: "Da sieht es für uns gut aus, Grevenbroich muss nun schon zwei Mal mehr gewinnen als wir."

(NGZ)
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