Lokalsport Neusser Achter im Doppel-Einsatz

Neuss · Eine Woche nach Platz sechs beim Kölner Stadtachter geht es morgen in der Ruder-Bundesliga weiter.

 Die Außenbahn als Handikap: Der Neusser Achter (vorne Steuerfrau Katharina Golüke) im Kampf mit der Konkurrenz beim Kölner Stadtachter.

Die Außenbahn als Handikap: Der Neusser Achter (vorne Steuerfrau Katharina Golüke) im Kampf mit der Konkurrenz beim Kölner Stadtachter.

Foto: P. Hense

Ruderer sind zähe Burschen. Deshalb nahm der Achter des Neusser Rudervereins gerne Einladung an, wieder beim Kölner Stadtachter zu starten - auch wenn das Rennen mitten in die Bundesliga-Saison fiel, die für den Aufsteiger morgen mit dem dritten Regattatag auf dem Münsteraner Aasee weiter geht.

"Das ist einfach Wahnsinn hier", stellte Maximilian Johanning vor dem Start in Köln fest. "Bei einer Ruder-WM sind vielleicht 15 000 Zuschauer, hier sind es eine Million, die am Rheinufer stehen und uns anfeuern." Deshalb war es für die Neusser auch gar keine Frage, in Köln zu starten, auch wenn die Voraussetzungen nicht optimal waren. Denn statt der Sprintdistanz von 350 Metern in der Bundesliga stehen beim Stadtachter 2500 Meter auf dem Programm. Und weil sie im vergangenen Jahr aufgrund der Terminüberschneidung mit den Bundesliga-Rennen passen mussten, verloren sie auch noch ihren guten Startplatz aus den Vorjahren und mussten auf der strömungsarmen Außenbahn zehn an den Start gehen. Das sollte Folgen haben. Denn die Neusser versuchten mit einem Blitzstart die Flucht nach vorne, um nach innen zu steuern und in die Strömung zu gelangen.

Weil die Konkurrenz aber mit dieser Taktik gerechnet hatte, glückte Steuerfrau Katharina Golüke dieses Unterfangen nicht ganz. So mussten die Neusser auf der Außenbahn bleiben, was einen erheblich höheren Aufwand als die gleichauf fahrende Konkurrenz bedeutete. Dies machte sich dann im Schlussspurt in Hohe der Hohenzollernbrücke bemerkbar, trotzdem sprang am Ende ein unter diesen Umständen achtbarer sechster Platz heraus. "Durch die ungünstige Außenposition haben wir auf der Strecke mindestens 30 Sekunden verloren", sagte Bugmann Stephan Nolden hinterher, "es war ein brutaler Kraftakt, aber das hat uns gezeigt, dass wir niemals aufgeben."

Mit dieser Einstellung und auf Tabellenplatz zehn als bester Aufsteiger fahren die Neusser nach Münster, wo morgen von 10 bis 19 Uhr der dritte Bundesliga-Renntag ansteht. Im ersten Zeitlauf um 10.51 Uhr bekommen sie es mit dem Achter aus Rüdersdorf zu tun, der einen Platz und zwei Punkte vor ihnen in der Tabelle liegt. Das Ziel ist klar gesteckt: mit einem einstelligen Tabellenplatz den Klassenverbleib schon klarmachen. "Wir wissen um unsere Stärken, haben im Neusser Hafen viel trainiert und auch individuell eine Schüppe drauflegen können", sagt Pressesprecher Aaron Linden. In Münster an den Start gehen werden Christopher Menne, Markus Nolden, Maximilian Johanning, Kevin Selhorst, Florian Heesen, Julian Zawila, Stephan Nolden und Aaron Linden.

(NGZ)
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