Lokalsport Neusser EV liebäugelt mit den Play-offs

Neuss · Zum Heimauftakt in der neuformierten Eishockey-Regionalliga West geht es morgen Abend gegen die Kobras aus Dinslaken.

 Auf Torhüter Mario Matuschik wartet morgen Abend beim Heimdebüt des Neusser EV gegen die angriffslustigen Kobras aus Dinslaken viel Arbeit.

Auf Torhüter Mario Matuschik wartet morgen Abend beim Heimdebüt des Neusser EV gegen die angriffslustigen Kobras aus Dinslaken viel Arbeit.

Foto: -woi

Das könnte eine interessante Saison werden: Ein neuer Eishockey-Verband (EHV NRW), der sich vor ein paar Monaten nach jahrelangen Querelen vom Landes-Eissportverband (LEV NRW) abgespalten hat, eine vierte Liga, die ihren alten Namen Regionalliga West wieder angenommen hat, die in der Idealstärke mit zwölf Mannschaften startet und bis Anfang Januar eine Hauptrunde spielt. Und mitten drin der Neusser EV, der letzte Saison in der Meisterrunde der 1. Liga West den sechsten Platz belegte.

Im dritten Jahr nach dem Neuanfang soll es im Neusser Eishockey weiter aufwärtsgehen. Garanten dafür sind das Trainergespann Andrej Fuchs und Daniel Benske sowie das Langzeit-Konzept, mit dem junge Leute und vor allem der eigene Nachwuchs in die erste Mannschaft hineinwachsen sollen. In dem 27 Spieler umfassenden Kader, der kaum Abgänge zu verzeichnen hat, stehen 14 Talente, die 21 Jahre alt oder jünger sind. Sieben Neue muss Trainer Fuchs einbauen. Sie stammen fast alle aus dem eigenen Nachwuchs und sind unter 21 Jahre alt. Damit stellt der Neusser EV das Team mit dem jüngsten Altersschnitt der Liga.

Das Gesicht der Liga hat sich durch die Aufstockung deutlich geändert. Sie firmiert gerne unter dem Label "Reine Amateurliga", was für den NEV zu einhundert Prozent zutrifft, nicht jedoch für die meisten Konkurrenten. Zu den Favoriten zählen die Ratinger Aliens sowie die Hammer Eisbären. Ferner sind aus der letztjährigen Liga neben dem Neusser EV die Dinslakener Kobras, die Dortmunder Eisadler, die Lauterbacher Luchse sowie die Reserve der Roten Teufel aus Bad Nauheim dabei. Aufgestiegen sind der Herforder EV, die Grefrather EG, die Soester EG sowie die ESG Diez-Limburg. Als Seiteneinsteiger kommt nach der letztjährigen Insolvenz und dem Oberliga-Verzicht der EHC Neuwied hinzu.

Ziel des Neusser EV ist es, unter die ersten Sechs zu kommen, um sich für die Zwischenrunde zu qualifizieren, die gleichzeitig zur Teilnahme an den anschließenden Play-off-Spielen um die Meisterschaft berechtigt. Oliver Gerst, der sportliche Leiter der ersten Mannschaft, hält sich mit Einschätzungen ziemlich bedeckt: "Dass die Favoriten Hamm und Ratingen sich verstärkt haben, ist bekannt. Ebenso wissen wir von den Veränderungen in Dinslaken. Doch die übrigen Konkurrenten sind weitgehend Wundertüten. Man weiß nicht so recht, was drinsteckt."

Das musste die junge, allerdings nicht komplette Mannschaft des NEV zur Saisoneröffnung angesichts einer 3:6-Niederlage bei den Roten Teufeln in Bad Nauheim erleben. Ehemalige DEL-Profis drückten dem Spiel der Teufel ihren Stempel auf.

Am Freitag (20 Uhr) steigt in der Eissporthalle Südpark das erste Heimspiel des NEV gegen Dinslaken. Die Kobras kommen selbstbewusst nach Neuss. Haben sie doch das Testspiel vor knapp drei Wochen mühelos mit 9:4 gewonnen. Mit regelrechten Überfällen schickten sie den NEV schon bis zur ersten Pause mit 5:0 auf die Verliererstraße. Drei Treffer steuerte der tschechische Neuzugang Michal Plichta (Nr. 34) zum Sieg bei, der zuletzt in der polnischen Ersten Liga gespielt hat und offensichtlich den nach Hamm abgewanderten Torjäger Kamil Vavra ersetzen kann.

(K.K.)
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