Lokalsport Neusser HV eröffnet das Jahr mit Kreispokal

Neuss · Als Gastgeberinnen beherrschen die Oberliga-Handballerinnen des NHV das Final-Four-Turnier. 37:22 im Endspiel über SFD 75 Düsseldorf.

 Hoch hinaus: Madita Schut (l.) wurde beim Final-Four-Turnier um den Kreispokal mit dem Neusser HV ihrer Favoritenrolle gerecht.

Hoch hinaus: Madita Schut (l.) wurde beim Final-Four-Turnier um den Kreispokal mit dem Neusser HV ihrer Favoritenrolle gerecht.

Foto: Armin Kloeters

Nein, die große Sause begann für die Handballerinnen des Neusser HV nach ihrem Triumph im Kreispokal-Finale nicht. Eigentlich gab sich Trainer Christian Hentschel sogar ziemlich reserviert. Immerhin rang er sich noch einen Glückwunsch an sein Team "für einen recht souveränen Erfolg" ab, fügte aber sofort mahnend hinzu: "Für Überschwang oder gar Euphorie besteht gar kein Anlass. Der Pokal-Gewinn beschert uns keinen Extrapunkt für die Meisterschaft - und auf der lag und liegt unser Fokus!"

Und darum sah er das Final-Four-Turnier vor heimischem Publikum vor allem als willkommene Gelegenheit, den Spielrhythmus zu finden. Denn bereits am Sonntag (17.30 Uhr, Sporthalle Kannenhof an der Wupperstraße in Solingen) müssen seine Mädchen zum Abschluss der Hinrunde in der Oberliga Niederrhein beim sieglosen Schlusslicht HSV Solingen-Gräfrath II ran. "Eine ungleich schwerere Aufgabe als im Pokal", stellt Hentschel fest. Dass es bei verkürzter Spielzeit (2x20 Minuten) vor allem im Halbfinale gegen den Bezirksligisten HSG Eller 90 noch gar nicht rund lief, war ihm natürlich nicht verborgen geblieben. "Das lag allerdings auch nicht unwesentlich an der Kanonenkugel, mit der wir klarkommen mussten", wollte Co-Trainerin Kim Klause unbedingt festgehalten wissen. Damit meinte sie den glatten und überhart aufgepumpten Spielball, der dem aktiven Personal eine technisch ausgereifte Vorstellung kolossal erschwerte. Folglich prägten zahlreiche Fehlwürfe und mangelhafte Pässe die erste Hälfte, die die favorisierten Gastgeberinnen schließlich mit 9:5 gewannen. Erst als die Truppe um Routinier Sandra Höfig im Verlauf des zweiten Abschnitts zunehmend zur Sicherheit zurückfand, setzte sie sich deutlicher ab und siegte standesgemäß mit 22:8. Nur eine halbe Stunde später wartete im über die volle Spielzeit gehenden Finale Pokalverteidiger SFD 75 Düsseldorf.

Der hochmotivierte Landesligist hatte sich zuvor mit 14:13 gegen den Ligakonkurrenten TV Ratingen zu behaupten gewusst. Bis zum 6:6 agierten beiden Teams auf Augenhöhe, ehe beim NHV ein Wechsel der Formation für frischen Wind sorgte. Plötzlich war viel mehr Tempo und Entschlossenheit im Spiel der Neusserinnen. Das gefiel auch dem Trainer: "Wir waren etwas aktiver in der Abwehr und haben besser umgeschaltet - das hat die Partie dann schnell entschieden." Bereits zur Halbzeitpause lag der Oberligist mit 15:8 vorne, nach 60 Minuten hieß es 37:22 für den NHV.

Auf den sichtbaren Ausdruck ihres Erfolges mussten die Gastgeberinnen indes verzichten. Weil sich der Pokal nirgends auftreiben ließ, fiel die Siegerehrung aus. Hentschel nahm's gelassen, "wenn dafür nach dem nächsten Wochenende ein weiterer Erfolg, dann in der Liga, auf dem Konto zu verbuchen ist und das heutige Wochenende seinen Beitrag dazu leisten konnte."

(NGZ)
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