Handball Neusser HV verpasst die Vorentscheidung

Neuss · Handball: Michael Heimannsfeld rettet Duisburger Löwen einen Punkt in der Schlusssekunde.

Mit einem 22:22-Unentschieden (Halbzeit 10:8) gegen die OSC Löwen Duisburg bleibt Handball-Drittligist Neusser HV auch im vierten Spiel in Folge unbesiegt, verpasst aber durch den Ausgleichstreffer der Gäste durch einen Siebenmeter von Michael Heimannsfeld in der Schlusssekunde eine Vorentscheidung im Abstiegskampf. Nach der Begegnung gab Trainer Rene Witte die Verpflichtung von Linkshänder Niklas Weis (TuS Ferndorf) bekannt.

Im ersten Spielabschnitt zeigte sich der NHV in der Defensive äußerst kompakt. Wenn sich der Kontrahent dann doch einmal durchkombinierte, konnte sich Neuss auf den erneut sehr starken Torhüter Mikkel Moldrup verlassen, der die Duisburger Angreifer teilweise zum Verzweifeln brachte. So kam es, dass der schnelle Zwei Tore-Vorsprung, herausgeworfen von Kreisläufer Philip Schneider, bis zum Ende des ersten Abschnitts hielt. Doch diese zwei Treffer sollten die einzigen für Schneider bleiben, zu selten wurde er aussichtsreich in Szene gebracht: Einer der Gründe, warum der NHV den Sieg leichtfertig wegschenkte.

Ein anderer war, dass sie den einzigen wirklich überzeugenden Duisburger, Rückraumschütze Michael Heimansfeld überhaupt nicht in den Griff bekamen. Gleich zwölf Mal (vier Siebenmeter) hatten die Neusser ihm nichts entgegensetzen. Auf der Seite des Heimteams war es Christopher Klasmann, der mit sieben Toren offensiv am meisten überzeugte. "Wir haben in der Abwehr sehr gut gespielt, da mache ich der Mannschaft keinen Vorwurf. Wir haben zwei dumme und zwei fragwürdige Siebenmeter bekommen und müssen mit dem Punkt leben", sagte Rene Witte.

Vielleicht hätte der NHV den Sieg sicher über die Zeit gebracht, hätte Heimansfeld in der 37. Minute die durchaus mögliche rote Karte gesehen. Doch am Ende können sich die Neusser nicht beim Schiedsrichtergespann beschweren. Dass nur ein Punkt heraussprang, liegt einzig und allein an der eigenen Leichtfertigkeit. So wurde unter anderem eine doppelte Überzahlsituation zu Beginn der zweiten Halbzeit verschenkt, indem sich Ivan Cosic selbst eine Strafzeit einhandelte. In den Schlussminuten lagen beim NHV dann die Nerven blank. Ein einfacher Ballverlust von Felix Handschke 60 Sekunden vor der Sirene, beim Spielstand von 22:21, blieb noch folgenlos. Der Schrittfehler von Dennis Aust jedoch nicht. Den nachkommenden Konter parierte Moldrup noch überragend, doch die Unparteiischen hatten ein Foul gesehen. So war es ein leichtes für Heimansfeld, den Ausgleich für die Löwen, den sie nach Abpfiff wie einen Sieg feierten, zu erzielen. Witte zog dennoch ein positives Fazit: "Duisburg wurde auf Abstand gehalten, es ist der siebte Punkt in Folge. Wir werden definitiv nicht absteigen und in Ratingen punkten."

(NGZ)
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