Lokalsport NEV behält die Nerven und steht im Halbfinale

Neuss · Das war nichts für Fans mit schwachen Nerven: Im dritten Spiel der Viertelfinalserie der Eishockey-Regionalliga West in Lauterbach entscheidet das Penaltyschießen. Am Ende gewinnt der Neusser EV dann mit 6:5.

 Eiskalt: Balazs Peter gewann mit dem Neusser EV bei den Luchsen in Lauterbach und traf dabei im nervenaufreibenden Penaltyschießen.

Eiskalt: Balazs Peter gewann mit dem Neusser EV bei den Luchsen in Lauterbach und traf dabei im nervenaufreibenden Penaltyschießen.

Foto: Lothar Berns

Es gehörte schon eine große Portion Optimismus dazu, dem Neusser EV nach verkorkstem Start in die Play-off-Runde den Einzug in das Halbfinale der Eishockey-Regionalliga zuzutrauen. Doch die Mannschaft glaubte an ihr Vermögen. Sie drehte nach der Freitag-Niederlage in Lauterbach (2:5) am Sonntag mit dem 5:3-Heimsieg den Spieß um und gewann das Entscheidungsmatch bei den Lauterbacher Luchsen im Penalty-Schießen mit 6:5 (3:1, 1:1, 1:3, 1:0). Nun geht es am Kappes-Sonntag bei den Hammer Eisbären weiter.

Da sich die Arbeitnehmer beim NEV - und die sind im Neusser Amateurteam in der Überzahl - einen Tag Urlaub genommen hatten, um ins Hessenland zu fahren, konnten Cheftrainer Andrej Fuchs und sein "Co" Daniel Benske mit 17 Cracks fast die komplette Bestbesetzung aufs Eis schicken. Hoch motiviert gingen die Neusser ans Werk und legten in der siebten Minute eine verdiente 1:0-Führung durch Maximilian Bleyer vor. Nach dem Lauterbacher Ausgleich durch Tim Lucca Krüger erhöhten Verteidiger Sven Gotzsch und Kapitän Holger Schrills sogar auf 3:1 für Neuss.

Das zweite Drittel verlief ausgeglichen: 2:3 durch den Kanadier Kenneth Matheson und 2:4 durch Bleyer für die Gastmannschaft. Doch dieser Neusser Zwei-Tore-Vorsprung zerrann innerhalb von zwei Minuten, als Krüger zwei weitere Treffer für die Luchse nachlegte (4:4). Nur 80 Sekunden später antwortete Thimo Dietrich abermals mit einem NEV-Treffer, doch auch diese Führung hatte nur zweieinhalb Minuten Bestand: 5:5 durch Philipp Maier. Die restlichen acht Minuten waren eine offene Schlacht, und beide Kontrahenten retteten sich, bis zur Erschöpfung kämpfend, in das Penalty-Schießen. Dort fiel die Entscheidung für Neuss. Holger Schrills, Balazs Peter und Thimo Dietrich nutzten ihre Chancen. Auf Lauterbacher Seite vergab ausgerechnet Tim Lucca Krüger. Er war mit drei Treffern in der regulären Spielzeit der überragende Torschütze und brachte mit seinem verschossenen Penalty die Luchse auf die Verliererstraße.

NEV-Trainer Fuchs strahlte vor Freude: "Heute hat die Mannschaft alles umgesetzt, was sie kann." Sei Gegenüber Arno Lörsch war dagegen tief enttäuscht. Er hatte seine Mannschaft motiviert und gut vorbereitet, sogar Videoaufnahmen vom Spiel in Neuss studiert. Aber seine üblichen Scharfschützen blieben blass - ein Verdienst der konsequenten Neusser Defensivarbeit. Die Neusser Stürmer dagegen zeigten gutes Angriffsspiel und verwerteten ihre herausgespielten Chancen. Noch am späten Abend trafen beim Neusser EV Glückwünsche zum Einzug ins Halbfinale ein. Absender waren die beiden Liga-Favoriten Lippe Hockey Hamm, der nächste Gegner des NEV, und Vorjahresmeister Ratinger Aliens.

(NGZ)
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