Lokalsport NEV-Trainer nimmt sich Auszeit

Neuss · Auch im Heimspiel der Aufstiegsrunde zur Eishockey-Oberliga, das der Neusser EV gegen den EHC Netphen mit 5:3 (2:2, 1:1, 2:0) gewann, fehlte NEV-Trainer Uwe Malz an der Bande. Er nahm sich, verärgert über fehlende Unterstützung aus dem Umfeld des Vorstandes, eine zweiwöchige Auszeit.

 Ich bin dann mal weg: Uwe Malz.

Ich bin dann mal weg: Uwe Malz.

Foto: Verein

Dennoch brachte Cotrainer Daniel Benske die Partie sicher und erfolgreich über die Bühne. Keine leichte Aufgabe, denn weil sich wieder etliche der erfahrenen Spieler aus mehr oder weniger triftigen Gründen abgemeldet hatten, musste er auf sieben Junioren und sogar zwei Jugendspieler zurückgreifen.

Die Youngster setzten sich vorbildlich ein, doch es wurde auch deutlich, dass drei Spiele in drei Tagen (Freitag das schwere Match in Königsborn, Samstag das mit 6:5 gewonnene Juniorenspiel gegen Herne und Sonntag die Partie gegen Netphen) eine zu große Belastung darstellten. Das Neusser Spiel war zerfahren. Insgesamt fehlte die letzte, mentale Konsequenz, um frühzeitig auf die Gewinnerstraße einzubiegen. Am deutlichsten wurde das beim mangelhaften Neusser Überzahlspiel: Aus elf Gelegenheiten sprang lediglich ein Treffer heraus.

Bis zur zweiten Pause war kaum jemand unter den nur 84 Zuschauern (sie deckten mit ihrem Eintrittsgeld gerade einmal die Schiedsrichterkosten) in der gähnend leeren Südparkhalle, der dem Gastgeber einen Sieg zugetraut hätte. Der NEV führte zwar nach sechs Minuten durch Max Pilling, geriet dann aber in Rückstand.

Nach dem Ausgleich durch Oliver Nemitz gingen die Siegerländer abermals in Führung. Niclas Hofmann erzielte das 3:3 durch einen eher grenzwertigen Treffer. NEV-Keeper Ken Passmann eröffnete mit einer Abwehraktion den Neusser Konter auf Michael Kessler, der für den Schützen auflegte. Netphens Schlussmann Alexander Neurath fing die Scheibe und stolperte rückwärts in seinen Kasten. Der Schiedsrichter sah den Puck hinter der Torlinie. Mit zwei weiteren Treffern brachte Max Pilling den Neusser Sieg unter Dach und Fach.

NEV-Präsident Werner Link muss die Kröte "Auszeit des Trainers" schlucken und sagte lediglich: "Herr Malz leistet gute Arbeit. Gegen sein Verhalten kann ich nichts machen." Wohl wissend, dass der Unternehmer als Cheftrainer, sportlicher Leiter und Sponsor im NEV fungiert. Und einem Angestellten, der noch Geld mitbringt, kann man nicht vor die Tür setzen.

(K.K.)
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