Lokalsport NEW' Elephants lassen einfach nicht locker

Grevenbroich · Eine Woche vor dem Topspiel in Schwelm melden sich die Basketballer aus der Schlossstadt zurück im Titelkampf der Regionalliga West.

 Mittendurch: Elephants Aufbauspieler Lukas Kazlauskas lässt sich bei seinem Versuch, einen Mitspieler in Wurfposition zu bringen, auch nicht von den Bielefeldern Moritz Kutkuhn (l.) und Nico Rixe aufhalten.

Mittendurch: Elephants Aufbauspieler Lukas Kazlauskas lässt sich bei seinem Versuch, einen Mitspieler in Wurfposition zu bringen, auch nicht von den Bielefeldern Moritz Kutkuhn (l.) und Nico Rixe aufhalten.

Foto: Michael Ritters

Die NEW' Elephants sind in dieser Saison so etwas wie die Stehaufmännchen der Basketball-Regionalliga West. Schien für sie der Titel nach der Heimniederlage gegen Münster endgültig außer Sichtweite geraten, so sind die Jungs von der Erft seit dem Wochenende wieder dick im Geschäft. Während die Grevenbroicher nämlich mit dem 108:76-Erfolg (Halbzeit 42:39) über das Schlusslicht TSVE Bielefeld ihre Pflicht erledigten, patzte Münster zum zweiten Mal in Folge, fügte dem 75:83 im Spitzenspiel gegen die BG Hagen eine 72:73-Pleite bei den Telekom Baskets Bonn II an. Damit rückten die Elephants auf Rang drei vor. Und da gleichzeitig Tabellenführer EN Baskets Schwelm in Ibbenbüren unterlag (86:96), könnten die Grevenbroicher am Samstag mit einem Sieg im direkten Duell punktemäßig zum Absteiger aus der Pro B aufschließen.

Es ginge sogar noch besser: Gewinnen die Elephants tatsächlich in Schwelm, wäre Platz eins aus eigener Kraft zu schaffen. Denn im direkten Vergleich mit dem um zwei Punkte besseren neuen Primus BG Hagen liegen sie nach ihrem 83:74-Erfolg vor heimischem Publikum vorne. Eine schöne Idee, deren Umsetzung allerdings höllisch schwer ist - und den nötigen Zaster für den Aufstieg in die Pro B besitzen die Dickhäuter sowieso nicht. Zudem gibt es in der wohl stärksten Regionalliga Deutschlands rein gar nichts geschenkt. Selbst gegen das kaum mehr zu rettende Schlusslicht aus Ostwestfalen mussten sich die Gastgeber mächtig ins Zeug legen.

Die ohne ihre beiden Topscorer Chris Lee (verletzt) und Dyon Doekhi (hat den Verein verlassen) angetretenen Gäste blieben bis ins dritte Viertel dran. Das lag vor allem daran, dass sie in Bastian Landgraf (17 Punkte), Yuliy Arabadzhiyski (15) und Omar Zemhoute (19) immer noch über wertvolles Personal verfügen. Den vielseitig verwendbaren Landgraf, aber auch "Streetball-König" Zemhoute, der vor dem Seitenwechsel blitzsaubere 15 Zähler auflegte, könnte sich Elephants-Trainer Hartmut Oehmen jedenfalls sehr gut in Grevenbroich vorstellen.

So richtig Bock auf Basketball schien bei den Hausherren lange nur Femi Oladipo zu haben. Der Ex-Profi aus der Bundesliga findet sich nach fast dreijähriger Wettkampfpause immer besser zurecht, markierte nicht nur 18 Punkte, sondern überzeugte in der Defensive auch als Ersatzcenter. Dort muss sich der spät auftauende Lennard Jördell (14) nach dem Abgang von Jasper Chiwuzie nun als Alleinunterhalter versuchen. Da auch der vor der Partie von Bielefelds Coach Emre Atsür netterweise am Sprunggelenk getapte Simon Bennett fehlte, waren die Elephants froh, dass Mitch Penner trotz übler Erkältung auflaufen konnte. Allerdings zierte dessen Stirn nach einer frühen Kollision mit Oladipo ein amtliches Hörnchen. "Wenn sich da nur eine Fliege draufgesetzt hätte, wäre das sofort explodiert", witzelte Oehmen.

Seine Jungs kamen erst auf Betriebstemperatur, als sich der Coach Mitte des dritten Viertels im Disput mit den Schiedsrichtern ein technisches Foul einhandelte: Über 59:49 (24.) zog Grevenbroich zunächst auf 66:51 (29.) davon, im letzten Abschnitt zauberten die Elephants von der 33. (76:67) bis zur 38. Minute (98:67) einen 22:0-Lauf aufs Parkett. Oehmen: "Da haben wir gezeigt, dass wir auch anders können."

(NGZ)
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