Lokalsport NHV dominiert den Aufsteiger nach Belieben

Neuss · Gegen die SG Langenfeld wäre für den Handball-Drittligisten aus Neuss leicht sogar ein weitaus höherer Sieg als 30:25 möglich gewesen.

 So sieht ein erfolgreicher Arbeitstag im Leben von Kreisläufer Bennet Johnen aus: Zuerst verlängerte der Kapitän des Neusser HV beim Handball-Drittligisten seinen Vertrag vorzeitig um zwei Jahre, dann war er mit fünf Toren am 30:25-Sieg über die SG Langenfeld beteiligt.

So sieht ein erfolgreicher Arbeitstag im Leben von Kreisläufer Bennet Johnen aus: Zuerst verlängerte der Kapitän des Neusser HV beim Handball-Drittligisten seinen Vertrag vorzeitig um zwei Jahre, dann war er mit fünf Toren am 30:25-Sieg über die SG Langenfeld beteiligt.

Foto: Andreas Woitschützke

Die Serie auf jetzt makellose 16:0 Punkte ausgebaut, den Gegner über 60 Minuten hinweg total dominiert - und doch meldeten viele der 335 Zuschauer in der Hammfeldhalle nach dem nie gefährdeten 30:25-Sieg (Halbzeit 17:10) des Handball-Drittligisten Neusser HV über den Neuling SG Langenfeld Diskussionsbedarf an. Für leichten Unmut sorgte die Schlussphase, in der die Gastgeber mit dem zweiten Anzug einen durchaus höheren Erfolg und damit im Fernduell mit Hagen die Tabellenführung (am Ende zählt jedoch der bessere direkte Vergleich) aus der Hand gaben.

Das sah Trainer Ceven Klatt freilich völlig anders. Dass der NHV nach einem deutlichen 28:16-Vorsprung (50.) die letzten zehn Minuten mit 2:9-Toren verlor, nahm er billigend in Kauf. Er war sogar "froh, dass ich heute die Möglichkeit hatte, mal den ein oder anderen jüngeren Spieler zu bringen. Denen darf man nicht böse sein, da bitte ich die Fans einfach um Geduld. Wann soll ich das denn sonst machen?" Die Maßnahme, der zweiten Garde mit Lars Klasmann, Brian Gipperich und dem ansonsten fast ausschließlich in der Abwehr eingesetzten Thomas Bahn im Rückraum sowie Philip Schneider (am Kreis), Joshua Reuland (auf Links) und Viktor Fütterer (auf Rechts) in Daniel Pankofer nicht wenigsten einen erfahrenen Spielmacher an die Seite zu geben, sei genauso abgesprochen gewesen: "Das war eine Bewährungsprobe. Ich habe die Spieler ganz bewusst in diese Situation gebracht. Daraus lernen sie viel mehr, als wenn neben ihnen ein Daniel Pankofer oder ein Christopher Klasmann steht." Zwar schob der genau in dieser Phase für Vladimir Bozic in den Kasten rotierte Mikkel Moldrup angesichts der oft frei vor ihm auftauchenden Langenfelder Frust, aber Klatt hakte das Thema mit der Feststellung ab: "Ich glaube nicht, dass irgendjemand in der Halle Sorge hatte, dass wir dieses Spiel verlieren könnten." Wohl kaum. Selbst sein Trainerkollege Dennis Werkmeister stellte fest: "Mit den fünf Toren sind wir zufrieden, denn eigentlich waren es ein bisschen mehr. Neuss ist eben nicht unsere Kragenweite." Die ohne Heider Thomas angetretenen Hausherren hatten mit dem agilen Aufsteiger im Grunde genommen nur bis zur achten Minute (1:2) Mühe. Dann brachten Daniel Pankofer, Felix Handschke (3/ging später leicht angeschlagen raus), Christopher Klasmann und Bennet Johnen (2) mit ihren Treffern eine 8:2-Führung (17.) zustande. Weil zudem Dennis Aust Langenfelds Rückraum-Shooter Tim Menzlaff ziemlich aus dem Spiel nahm, fiel den Gästen gegen die stabile 6:0-Deckung des NHV nichts mehr ein. Dem Rückraum der "Minis" mit Matthias Herff (1,82 Meter), Mirko Stolley (1,92) und Andrè Boelken (1,81) fehlte schlichtweg die körperliche Präsenz, um das Neusser Abwehrbollwerk ernsthaft in Verdrückung zu bringen. Daraus wiederum resultierten zahlreiche Tempogegenstöße, die in Kombination mit dem gebundenen Spiel am gegnerischen Kreis, wo sich neben Pankofer auch Niklas Weis mit klugen Anspielen hervortat, noch vor der Halbzeitpause für einen Acht-Tore-Vorsprung (14:6) sorgten.

Der wuchs im Verlauf der lange einseitigen zweiten Hälfte zunächst auf zehn (21:11/34.) und dann auf zwölf Tore (26:14/40.) an. "Wenn wir bis zum Schluss durchgezogen hätten, hätten wir mit 15 Toren Differenz gewonnen", war Klatt überzeugt. Wie locker die Neusser den bemühten, aber ergreifend chancenlosen Kontrahenten beherrschten, zeigt der Blick auf die Strafbank: Die erste von insgesamt nur drei Zeitstrafen kassierte der NHV erst in der 37. Minute.

(NGZ)
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