Lokalsport NHV geht nach der Pause unter

Neuss · Aus einer 19:14-Halbzeitführung wird in Leichlingen eine 27:32-Niederlage

 Fünf Tore erzielte Valdas Novickis gegen den Neusser HV.

Fünf Tore erzielte Valdas Novickis gegen den Neusser HV.

Foto: U. Miserius

Dieses Spiel wird in die Geschichte der Dritten Liga West eingehen, davon ist Frank Lorenzet überzeugt: "Das war eine der geilsten Biegen, die diese Halle je gesehen hat", sagte der Trainer-Manager des Leichlinger TV nach der Partie der "Pirates" gegen den Neusser HV, bei dem seine Schützlinge einen 14:19-Halbzeitrückstand in einen 32:27-Sieg gedreht und damit seinen Kollegen Jens Sieberger in tiefe Ratlosigkeit gestürzt hatten.

"Ein Spiel mit zwei so extrem unterschiedlichen Halbzeiten habe ich sowohl als Spieler als auch als Trainer noch nicht so oft erlebt", stellte der 40-Jährige nach der dritten Saisonniederlage unter seiner Regie (Gesamtbilanz nach dem Trainerwechsel 7:7 Punkte) ziemlich konsterniert fest. "Ich werde mir vor allem die zweite Hälfte noch einmal genau auf Video anschauen müssen, um sie wirklich nachvollziehen zu können. Die ist schon recht bitter für uns gelaufen." In der Tat. Mit 18:8 (!) entschieden die Gastgeber vor 450 Zuschauern in der Sporthalle Am Hammer den zweiten Durchgang für sich. In deren Schlussphase die Neusser vollends einbrachen:Beim 22:22 (46.) hatten die Blütenstädter erstmals ausgeglichen, zehn Minuten später lagen sie bereits mit 29:25 in Front. "Leichlingen sollte man grundsätzlich nie abschreiben", stellte Lorenzet fest, "die Mannschaft hat unfassbare Moral bewiesen."

Dabei hatte die jederzeit hektische Partie anfangs den Verlauf genommen, den der Pirates-Trainer erwartet hatte: "Neuss hat den höchsten Etat der Liga, eine unfassbare Qualität in der Mannschaft. Das war vor der Saison der Aufstiegsaspirant Nummer Eins. Es ist also überhaupt nicht so, wie es auf den ersten Blick in der Tabelle aussieht", hatte Lorenzet vor dem Duell dem "Kölner Stadtanzeiger" gesagt.

Eine Bewertung, der die Gäste durchaus gerecht zu werden schienen. Bis dahin hatten sie, gestützt auf den erneut starken Torhüter Mikkel Moldrup einen 5:7-Rückstand in ein 9:7 (16.) gedreht und bis zur Pause kontinuierlich auf 19:14 ausgebaut. "Wir konnten viele Treffer über die zweite Welle erzielen, mit der Vorstellung in den ersten 30 Minuten war ich sehr zufrieden", bilanzierte Sieberger. Das änderte sich, als die Hausherren binnen weniger Minuten auf 20:21 (43.) verkürzten. "Wir haben den Leichlingern viel zu schnell das Gefühl gegeben, dass sie noch etwas reißen können", monierte Sieberger.

Die siebte Saisonniederlage bringt den NHV nun in Zugzwang: Vom ersten Abstiegsplatz trennen ihn nur noch vier Punkte. Auf dem steht der Soester TV - und bei dem sind die Neusser am Sonntag (17 Uhr) zu Gast. "Wir haben bis zum Jahresende noch drei Spiele und die wollen wir möglichst alle gewinnen", sagt Sieberger dazu.

(-vk)
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