Fußball Nievenheim feiert trotz Niederlage Fußballfest

Kapellen · Mehr als 1000 Zuschauer sahen an der Südstraße den 2:0-Sieg des Wuppertaler SV. Doch der kecke Oberliga-Neuling hielt prächtig mit.

 Ein Fußballfest auf dem Dorf: Wuppertals Kapitän Dennis Schmidt verfehlt nach einem Eckball mit seinem Kopfstoß aus drei Metern das von Kelvin Sanchez Del Villar fachmännisch gehütete Gehäuse des VdS Nievenheim nur knapp.

Ein Fußballfest auf dem Dorf: Wuppertals Kapitän Dennis Schmidt verfehlt nach einem Eckball mit seinem Kopfstoß aus drei Metern das von Kelvin Sanchez Del Villar fachmännisch gehütete Gehäuse des VdS Nievenheim nur knapp.

Foto: Linda Hammer

Die Sensation war möglich, blieb aber aus. Doch lange Gesichter gab es nach der 0:2-Niederlage (Halbzeit 0:0) des Oberligisten VdS Nievenheim gegen den ehemaligen Erstligisten Wuppertaler SV keine. "Das war ein Superfußballspiel", durfte Rudi Nicklas aus der sportlichen Leitung des VdS unwidersprochen feststellen. Dem konnte sich Trainer Marko Niestroj nur anschließen: "Gut 1000 Zuschauer, dazu eine richtig starke Leitung meiner Mannschaft. Alles gut. Leider stimmt das Resultat nicht."

Am Morgen vor dem Match hatte sich das 30-köpfige Helferteam um Cheforganisator Georg Funck zum gemeinsamen Kaffeetrinken auf der Anlage an der Südstraße getroffen. Die friedvolle Stimmung mochten auch die mehr als 500 Wuppertaler Fans nicht stören. Kritisch beäugt von 20 externen und zehn vom WSV gestellten Sicherheitsexperten sowie von der vor der Partie noch einmal aufgestockten Einsatztruppe der Polizei entwickelte sich ein kleines Fußballfest. Das vom für den VdS Nievenheim ansonsten als Jugendleiter und 2. Geschäftsführer tätigen Georg Funck erarbeitete Sicherheitskonzept griff, womit Geschäftsführer Rainer Kottirre die Entscheidung, den Hit auf der heimischen Anlage austragen zu lassen, endgültig als gerechtfertigt ansah. "Aber es hatte ohnehin nie zur Debatte gestanden, dieses Spiel an einem anderen Ort auszutragen."

Die ungewohnt große Kulisse wirkte sich leistungsfördernd auf die Amateurkicker aus Dormagen aus. Sie kombinierten sich mutig und klug nach vorne und hätten unbedingt in Führung gehen müssen: Nach einer Hereingabe von Kevin Scholz scheiterte zunächst der allerdings stark bedrängte Salvatore "der Schwarze" Franciamore an Keeper Lukas Fronczyk. Wie der enorm fleißige, im Abschluss aber glücklose Alexander Hauptmann den folgenden Nachschuss nicht im Tor unterbringen konnte, blieb ein Rätsel. Allerdings hätte der gute, weil zumeist unauffällige Schiedsrichter Jörg Jörissen diesem Treffer sowieso die Anerkennung verweigert, verriet der Unparteiische später im Kabinengang. Nichts zu beanstanden hätte es kurz darauf gegeben, als wiederum Alex Hauptmann alleine Richtung Wuppertaler Tor strebte. Doch der fleißige Stürmer setzte das Leder am Ziel vorbei (12.).

"Schade, ich weiß nicht, welchen Verlauf das Spiel dann genommen hätte", sagte Niestroj, "denn in der ersten Hälfte ist Wuppertal in der Offensive doch recht wenig eingefallen". Gefährlich war der Aufstiegsaspirant eigentlich nur bei Standards. So verfehlte der starke Dennis Schmidt nach einem Eckball per Kopf aus drei Metern nur knapp (45.). Dem hohen läuferischen Aufwand der ersten 45 Minuten hatten die Gastgeber nach dem Seitenwechsel Tribut zu zollen. Nach vorne ging fortan nicht mehr allzu viel. "Und wir haben eindeutig zu viele Standards kassiert", bemängelte Sascha Pelka, zentrales Mitglied der nun deutlich mehr beschäftigten Abwehr um Kapitän Mehmet Yilmaz. Folglich resultierte auch der Führungstreffer des WSV aus einem Eckstoß (58.). Dass Jörissen das von Dirk Jasmund per Fallrückzieher erzielte Tor gelten ließ, erzürnte Niestroj ein wenig: "So direkt am Mann, das war gefährliches Spiel."

Der Rückstand traf die Hausherren, die kurz zuvor durch Hauptmann eine weitere gute Chance ungenutzt hatten verstreichen lassen, hart. Wuppertal kontrollierte nun das Spiel deutlicher - und machte mit dem von Schmidt klasse vorbereiteten Treffer von Goalgetter Marvin Ellmann zum 2:0 (81.) alles klar. Zwar hätten die Gäste das Ergebnis danach noch erhöhen können, Kevin Scholz beharrte dennoch darauf, "dass die Niederlage zu hoch ausgefallen ist".

(NGZ)
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