Fußball Nievenheim verzweifelt langsam

Nievenheim · Gegen den VfB Hilden fehlen dem Fußball-Oberligisten auch Mehmet Yilmaz und Samir Saysay.

 Auf seine Spielkunst und seine Ideen ist der VdS Nievenheim heute im Match gegen den VfB Hilden angewiesen: Salvatore Franciamore.

Auf seine Spielkunst und seine Ideen ist der VdS Nievenheim heute im Match gegen den VfB Hilden angewiesen: Salvatore Franciamore.

Foto: Linda Hammer

Marko Niestroj ist eigentlich ein durch und durch optimistischer Zeitgenosse. Doch angesichts der Verletzungsmisere verzweifelt der Trainer des Oberligisten VdS Nievenheim allmählich: "Ich weiß nicht, was wir verbrochen haben. Wenn einer unserer Spieler nur auf den Platz geht, verletzt er sich." Nun hat es auch Abwehrchef Mehmet Yilmaz (Einblutung ins Kniegelenk) und Samir Saysay (Entfernung eines Zehennagels) erwischt.

Damit verlängern sie morgen im Heimspiel gegen den VfB Hilden die eh schon ellenlange Ausfallliste: Auf der stehen in den Rekonvaleszenten Sascha Pelka, Kai Pelzer (trainierte nach seinem Mittelfußbruch gestern erstmals wieder mit der Mannschaft), Swen Rommerskirchen und Patrick Wesoly sowie dem von Arthrose geplagten Edeltechniker Salvatore "der Schwarze" Franciamore und Alexander Hauptmann (Kreuzbandriss) für den Neuling eigentlich unverzichtbare Kräfte. Niestroj gibt sich trotzdem kämpferisch - wirkliche Alternativen sucht er in seinem zu kleinen Kader vergeblich: "Jammern hilft nicht - wir spielen zu Hause, ich will gewinnen ... Aber ich wäre in unserer Situation natürlich auch mit einem Unentschieden zufrieden." Marcus Buchen von den eigenen A-Junioren hat er bereits befördert. "Ein guter Junge." Trotzdem ist er froh, dass ihm Spielmacher Salvatore "der Rote" Franciamore wieder zur Verfügung steht.

Um den 32-Jährigen herum soll zur nächsten Saison ein neues Team aufgebaut werden. Auf Routiniers wie Mehmet Yilmaz (35), Stephan Volk (31), Kai Pelzer (32) und Salvatore "der Schwarze" Franciamore (32) wird der VdS dann wohl verzichten müssen. Dass die beim Bezirksligisten DJK Gnadental, wo ihr früherer Coach Jörg Ferber im Sommer übernimmt, ganz hoch im Kurs stehen sollen, findet Nievenheims Sportlicher Leiter Rudi Nicklas in Ordnung: "Mit den Alten suchen wir nächste Woche das Gespräch. Sie wollen kürzertreten. Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass sie in die Bezirksliga gehen, ist das schon gut gelaufen. Jörg Ferber hat mich angerufen. Da war von Gnadentaler Seite nichts Linkes oder Schäbiges dran." Im Abstiegskampf der Oberliga will und kann Niestroj auf seine Routiniers nicht verzichten. Schon gar nicht morgen, schließlich stellt sich im VfB Hilden ein im Hinspiel übermächtiger Gegner an der Südstraße vor. "Da hätten wir durchaus auch noch höher als 1:4 verlieren können", erinnert sich Niestroj.

Obwohl in der Tabelle als Zehner vier Plätze besser platziert als Nievenheim sind auch die Gäste nicht frei von Sorgen. Trainer Toni Molina zählt drei Akteure auf, die ihm als Säulen im Deckungsverbund wegfallen: Florian Marx (Achillessehnenreizung und Adduktorenprobleme) bekam vom Arzt ein zweiwöchiges Sportverbot. Manuel Schulz (umgeknickt) musste diese Woche im Training passen. Und Dominik Donath beendete die Übungseinheit am Mittwoch ebenfalls humpelnd. Sein Fuß war dick angeschwollen. Nichtsdestotrotz erteilt der Coach der mit 43 Gegentreffern nach Nievenheim (51) löchrigsten Defensive für morgen Nachmittag folgenden Arbeitsauftrag: "Die Null muss stehen."

(NGZ)
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