Lokalsport Nikki Johnstone macht seinen "Hattrick" voll

Neuss · Nach den Starts in den Jahren 2013 und 2015 ist der Sportlehrer aus Schottland zum dritten Mal beim Neusser Sommernachtslauf dabei.

Nikki Johnstone ist aus der Läuferszene rund um und im Rhein-Kreis kaum noch wegzudenken - bei fast allen Veranstaltungen mischt der Asics-Frontrunner vorne mit. Auch beim 35. Sommernachtslauf will er ordentlich Gas geben.

"Ein Podestplatz ist immer schön", sagt Nikki Johnstone lachend. Vor zwei Jahren lief er zu Platz zwei, im Jahr 2013 wurde er Vierter. "Ich werde 100 Prozent geben, aber es wird bestimmt ein spannendes Rennen." Nicht zuletzt durch seine Mannschaftskollegen, denn die Asics-Frontrunner haben am Wochenende ein Treffen in Neuss, was viele der international erfolgreichen Läufer zu einem Start beim Sommernachtslauf verlockt: 119 sind für die fünf und zehn Kilometer gemeldet. "Der ein oder andere schnelle Läufer ist dabei", weiß Johnstone. Doch für den Sportlehrer der ISR ist der Lauf in Neuss ein Heimspiel: "Obwohl ich in Düsseldorf wohne, treffe ich hier an jeder Ecke bekannte Gesichter, überall werde ich angefeuert." Das macht für ihn das Besondere am Sommernachtslauf aus: "Die Stimmung ist hier immer mega, besonders am Hammtorplatz, da geht das Tempo immer von ganz alleine hoch."

Dass er noch nicht öfter in den Ergebnislisten des Neusser Sommernachtslaufs auftaucht, liegt allein daran, dass Nikki Johnstone noch gar nicht so lange an Straßenläufen teilnimmt. "2012 habe ich meinen ersten Zehn-Kilometer-Lauf absolviert, davor bin ich ab und zu bei einem Marathon gestartet, ohne bestimmte Ziele. Aber seit 2012 bin ich wettkampfsüchtig", sagt der 33-Jährige von sich selber. Seit 2013 ist er Mitglied beim ART Düsseldorf, seinem "ersten und auch wahrscheinlich letztem Verein".

In der Woche kommt der Langstreckler ungefähr auf hundert Trainingskilometer: "In der Mittagspause laufe ich meistens eine halbe Stunde im Stadtwald und dann nach der Arbeit noch mal irgendwas zwischen zehn und 20 Kilometer." Seine Lebensgefährtin Dioni Gorla begleitet ihn manchmal beim Training, auch sie ist bei vielen Läufen erfolgreich im Einsatz: "Wir planen die Wettkämpfe so, dass wir gemeinsam an den Start gehen können", berichtet der Schotte. "Es ist einfach schön, dass wir so eine große Leidenschaft fürs Laufen teilen und uns da gegenseitig unterstützen können." Allgemein zählen beim Laufen nicht nur Erfolge für ihn: "Klar bin ich ambitioniert, aber es ist auch ein Ausgleich zur Arbeit und immer ein soziales Treffen, man hat ja ein komplettes Netzwerk."

Um neue Lauferfahrungen zu sammeln, verbrachte er bis Juni 2016 ein Jahr in Äthiopien. "Das Land habe ich mir extra ausgesucht, Äthiopien ist schließlich das Land der Läufer", verrät Johnstone. Doch mit langen Trainingsläufen wurde es nichts, als Sportdirektor einer internationalen Schule hatte Johnstone wenig Zeit zum Trainieren. "Und da trainiert man auch ganz anders: Wenn es dunkel ist oder es regnet, macht man einfach Pause. Und es gab auch einfach nicht genug Wettkämpfe für mich." Seine Deutschlandbesuche nutzte er deswegen immer für möglichst viele Läufe. "Es war eine tolle Erfahrung, aber ein Jahr war auch lang genug. Ich habe mich gefreut, hier in der Laufszene wieder angreifen zu können", erzählt der Schotte. Kontakte zu seinen Kollegen hat er noch und regelmäßig sammelt er Schuhe und Sportklamotten für eine äthiopische Laufgruppe. "Was wir hier als abgetragen sehen, zählt da als quasi neu", so Johnstone. Sein momentaner Favorit kommt selbstverständlich von Asics, der FuzeX Rush soll ihm morgen beim Sommernachtslauf unterstützen.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort