American Football Niklas Römer ist "Herr der Ringe"

Uedesheim · Mit Braunschweig holte der aus Uedesheim stammende Footballer den Titel.

 Titelhungrig: Niklas Römer ist einer der erfolgreichsten Footballer Europas.

Titelhungrig: Niklas Römer ist einer der erfolgreichsten Footballer Europas.

Foto: MARIO ZIEBART

Schmuck spielt im Leben von Niklas Römer eigentlich keine übergeordnete Rolle. Der gebürtige Uedesheimer führt ein bodenständiges Leben, studiert Fitness-Ökonomie und arbeitet in einem Studio in Braunschweig. Nebenbei fängt er als Wide Receiver des American-Football-Erstligisten New Yorker Lions Braunschweig Bälle. Und daher kommt auch seine ausgeprägte Leidenschaft für Ringe. Meisterringe, um genau zu sein.

Denn die gibt es beim Football ganz nach amerikanischer Tradition zu jedem Titelgewinn dazu. Und weil Römer sich mit den Lions nach einer 47:9-Demütigung im "German Bowl" gegen die Schwäbisch Hall Unicorns seit letzter Woche erneut Deutscher Meister nennen darf, wird bald Ring Nummer vier seine Finger zieren. "Das ist immer noch unglaublich", sagt Römer, der im Sommer mit seinem entscheidenden Catch bereits Deutschland zum Europameister machte und zum wertvollsten Spieler des Turniers gewählt wurde.

Für den 26-Jährigen, der bei den Neuss Frogs erst vor zehn Jahren mit dem Footballspielen begann, war es bislang ein fast perfektes Jahr. Fast, weil er mit Braunschweig im "Eurobowl", sozusagen dem Finale der Champions League dieser Sportart, den Berliner Adlern mit 17:20 unterlag. "Ganz optimal ist es also nicht gelaufen", sagt Römer. "Ich habe aber von vorneherein gesagt, dass es nur auf die Meisterschaft ankommt." An das Finalspiel im Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark vor über 12 500 Zuschauern wird er sich wohl ewig zurückerinnern: "Wenn ich daran denke, kriege ich sofort wieder Gänsehaut. Schon als wir uns auf einem Vorplatz warm gemacht haben, haben wir die Fans aus dem Stadion mit einer wahnsinnigen Lautstärke schreien hören. Dann läufst du mit Flammen und Spektakel ein und bist plötzlich mitten drin in dieser Atmosphäre."

Das Spiel selber wurde dann schnell zu einer klaren Angelegenheit. Weil Schwäbisch Hall weder das Lauf- noch das Passspiel der Lions in den Griff bekam, wurden sie schon zur Pause mit 34:3 überrannt. Römer selbst gelang zwar kein Touchdown, auf seine Mitspieler konnte er sich aber verlassen: "Wir haben mit das beste Receiver-Corps Europas, da kann jeder punkten." Nach dem Spiel ging es schnurstraks mit dem Bus zurück nach Braunschweig, wo laut Römer noch bis in die Mittagsstunden des nächsten Tages gefeiert wurde.

Morgen steigt die offizielle Meisterfeier der Lions, danach folgt wohl zeitnah der Termin beim Juwelier. Römer bleibt hungrig: "Vier Ringe habe ich jetzt. Ich hoffe doch schwer, dass ich die zweite Hand auch noch vollmachen kann."

(NGZ)
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