Korschenbroich NRW-Piraten tagen in Kleinenbroich

Korschenbroich · Eigentlich hatte Reiner Klute die Fahrt nach Gelsenkirchen schon geplant. "Aber da waren keine Räume mehr frei", sagt der NRW-Landessprecher der Piratenpartei. Am Wochenende macht sich der Dortmunder daher auf den Weg in die Realschule Kleinenbroich.

 Nico Kern ist der Spitzenkandidat der Piraten für die NRW-Landtagswahl.

Nico Kern ist der Spitzenkandidat der Piraten für die NRW-Landtagswahl.

Foto: NGZ

Dort hält der NRW-Landesverband am Samstag, 27. Februar, und Sonntag, 28. Februar, seine zweite Mitgliederversammlung des Landesverbandes NRW ab. Beginn ist an beiden Tagen um 10 Uhr. Zur ersten Landesversammlung des Jahres waren 250 Mitglieder nach Gelsenkirchen gekommen.

In Kleinenbroich geht es um ein ambitioniertes Ziel, das sich die noch junge Partei gesetzt hat: Die "Piraten", wie sich die Mitglieder selbst gern nennen, streben bei den NRW-Landtagswahlen am 9. Mai den Einzug in den Landtag an. Dazu müssten sie die Fünf-Prozent-Hürde schaffen. Bei den Landtagswahlen, zu denen die Piratenpartei in anderen Bundesländern antrat, war sie jedoch noch weit davon entfernt: In Hessen holte sie im vergangenen Jahr 0,5 Prozent der Stimmen, in Sachsen waren es 1,9 und in Schleswig-Holstein 1,8 Prozent.

In Kleinenbroich soll der Kurs für den Wahlkampf festgezurrt werden. Schaut man auf die Internetseite des NRW-Landesverbandes, scheint der Ortsteil von Korschenbroich für die Piraten recht unbekanntes Terrain zu sein — gerade, was Lage sowie Freizeit- und Essensmöglichkeiten anbelangt. Das geben die Piraten mit jeder Menge Ironie preis. Da wird zum Beispiel die Suche nach Mc Donald's (kurz: McD) thematisiert. "Einen wirklichen nahen McD gibt es nicht, dafür viel frische Landluft", heißt es über Kleinenbroich. Für die Fahrt zur nächsten Burger-King-Filiale "werden Mitfahrgemeinschaften gerne gesehen."

Außerdem sei die niederländische Grenze noch in passabler Reichweite — "meint wohl zumindest ein Autofahrer", lautet der Zusatz. Und: "Kleinenbroich hat auch einen Bahnhof, diesen erreicht man am besten mit der S 8,wenn sie fährt." Nicht sinnvoll sei hingegen, "eine Anreise mit dem Boot". Merke: Der politische Pirat hat offenbar eine Schwäche für Fast Food, als Verkehrsmittel bevorzugt er die Bahn. Und er scheint einen ausgeprägten Sinn für Humor zu haben. Ernster wird es, wenn es um Politik geht. Da orientieren sich die Piraten am Wahlkampfslogan "Klar machen zum Ändern".

Deshalb sollen beim Landestreffen in Kleinenbroich die letzten Feinheiten am Wahlprogramm geklärt werden. Birgit Rydlewski, NRW-Landesvorsitzende der Piratenpartei, lobt die Stadt Korschenbroich. "Ein junger Pirat hatte uns die Schule als Tagungsort empfohlen", sagt sie. "Es musste ein schneller Termin gefunden werden. Die Stadt war da sehr kooperativ."

(NGZ)
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