Ringen NRW-Ringerinnen verpassen Titelgewinn denkbar knapp

Neuss · Sieben Ringer-Mannschaften aus sechs Landesverbänden kämpften in der gut gefüllten Neusser Hammfeldhalle um den Titel als beste Damenmannschaft Deutschlands.

 Weltmeisterin Aline Focken mit dem Neusser Kampfrichter Horst Faller

Weltmeisterin Aline Focken mit dem Neusser Kampfrichter Horst Faller

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Der KSK Konkordia Neuss richtete anlässlich seines 90-jährigen Bestehens zum sechsten Mal nationale Titelkämpfe aus und Dieter Wuttke, 2. Vorsitzender des KSK, war vollkommen zufrieden: "Es waren sehr schöne und spannende Kämpfe und eine gelungene Veranstaltung, ich kann nichts negatives sagen." Nordrhein-Westfalen stellte als einziger Verband zwei Teams, in denen mit Nicole Schulz, Julia Dobre und Lisa Hug gleich drei Kämpferinnen des KSK Konkordia aufgestellt waren. Die ersten beiden verloren mit der zweiten Mannschaft ihre Vorrundenkämpfe im Pool B gegen Südbaden und Brandenburg deutlich (4:28 und 6:27) und mussten sich auch im Kampf um Platz fünf geschlagen geben - allerdings setzten sich die Gäste aus Sachsen nur hauchdünn mit 16:15 durch.

Ganz anders Team NRW I mit Lisa Hug und Weltmeisterin Aline Focken (Krefeld): Mit drei souveränen Siegen marschierten die Ringerinnen durch die Vorrunde und standen, wie schon im vorigen Jahr, im Finale der Mannschaft aus Südbaden gegenüber. 2013 gingen die Ringerinnen aus Baden als Sieger von der Matte, diesmal wollten die Athletinnen aus Neuss, Krefeld, Witten und Ückerath vor heimischer Kulisse Revanche. Nach Einzug und Vorstellung der 18 Kämpferinnen zwischen elf und 26 Jahren, ging es unter lautstarker Anfeuerung der Zuschauer auch gleich zur Sache. Nach zwei schnellen Schultersiegen der Gäste hieß es 0:8, doch dann gewannen Jessica Blaszka und die Ückeratherin Nina Hemmer, ihre Kämpfe ebenfalls vorzeitig und sorgten für den Ausgleich.

 Hatte den Sieg in der Hand: Doch die Neusserin Lisa Hug (l.) verlor den letzten Kampf des Finales und NRW den Titel wieder an Südbaden.

Hatte den Sieg in der Hand: Doch die Neusserin Lisa Hug (l.) verlor den letzten Kampf des Finales und NRW den Titel wieder an Südbaden.

Foto: -woi.

Nach sieben von neun Duellen stand es 11:10 für die Titelverteidiger, doch Aline Focken zeigte sich ebenso souverän wie schon in der Vorrunde und holte durch technische Überlegenheit die nächsten vier Punkte für NRW. Die bis dahin ungeschlagene Lisa Hug trat als letzte an, doch nach ausgeglichenen ersten drei Minuten gingen ihr die Kräfte aus und Nadine Weinauge holte sich die drei Punkte und damit ihrem Team den erneuten Titelgewinn. Zwar hatten beide Mannschaften 14 Punkte auf dem Konto, aber die Gäste konnten fünf Kämpfe für sich entscheiden. "Wir wollten unbedingt gewinnen und wussten, dass es geht!", freut sich Mario Sachs, Trainer von Südbaden.

Doch auch NRW-Coach Heinz Schmitz war trotz der missglückten Revanche zufrieden: "Es hätte mehr sein können, aber so isses halt. Natürlich sind wir ein bisschen enttäuscht, aber die Mannschaft hat vor tollem Publikum eine super Leistung gezeigt." Das sieht Lisa Hug trotz ihrer Niederlage genauso: "Das ist zwar sehr knapp und schade, aber es war ein toller Tag. Ich war total aufgeregt, besonders weil so viele Freunde und die Familie zugucken. Das ist bei internationalen Wettkämpfen leider nicht, die Stimmung war einfach klasse!"

Auch Weltmeisterin Aline Focken war mit der Stimmung zufrieden, allerdings nicht mit dem Ergebnis: "Wir wollten zu Hause gewinnen. Aber es war superspannend und alle hatten Spaß und haben ihr Bestes gegeben, darauf kommt es an. Dass so viele Zuschauer da sind, kommt leider selten vor, das wünsche ich mir für die Zukunft öfter."

Bei der Siegerehrung strahlte die Mannschaft auch über Silber und der stellvertretende Landrat Jürgen Steinmetz ehrte Aline Focken als beste Ringerin des Turniers, Nina Hemmer erhielt den Preis für die beste Kämpferin aus NRW.

(NGZ)
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