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Fechten Nur Max Hartung erreicht das Finale

Dormagen · Bei der Weltmeisterschaft der Säbelfechter im russischen Kasan erreicht nur Max Hartung die Runde der besten Acht. Nicolas Limbach bezwingt zwar den EM-Dritten Kamil Ibragimov, unterliegt dann aber Olympiasieger Aaron Szilagiy.

Es gibt kein Vertun - die deutschen Säbelfechter sind zur Zeit ein Stück weit von der absoluten Weltspitze entfernt. Zwei Jahre vor den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro hat am ehesten Max Hartung des Fuß in der Tür, doch der 24-Jährige im Dress des TSV Bayer Dormagen scheiterte bei den Weltmeisterschaften im russischen Kasan zum dritten Mal in Folge nach Olympia 2012 und der letztjährigen WM am Einzug in den Kampf um die Medaillen.

"Das ist auf jeden Fall frustrierend, weil man immer so nah dran ist. Die Medaille hängt ja quasi schon vor der Nase", sagte Hartung nach seiner deutlichen 5:15-Niederlage gegen Ex-Europameister Tiberiu Dolniceanu, die ihm im Endklassement Rang sieben direkt hinter den Olympiasiegern von London und Athen, Aaron Szilagyi (Ungarn) und Aldo Montano (Italien) bescherte.

Der Rumäne hatte zwei Runden zuvor in Gestalt von Matyas Szabo bereits einen weiteren Dormagener mit 15:10 aus dem Rennen geworfen. "Ich habe gegen Dolniceanu einfach nicht reingefunden," sagte Hartung nach dem letzten Gefecht, "er geht seine Kämpfe immer ruhig an, wartet, was passiert. Jeden Fehler nutzt er knallhart aus." Zuvor hatte sich Hartung mit 15:11 gegen den italienischen Vorjahresfünften Enrico Berre, mit 15:14 gegen den Ukrainer Dmitri Pundyk und mit 15:5 gegen den Ukrainer Yevgeny Statsenko durchgesetzt.

Nicolas Limbach knüpfte nahtlos an seine starke Vorstellung aus der Vorrunde an: Zunächst bezwang der ehemalige Weltranglisten-Erste und Weltmeister von 2009 den Polen Jakub Ocinski mit 15:6, musste dann gegen den EM-Dritten Kamil Ibragimov (Russland) hart kämpfen, um aus einem 0:4-Rückstand einen 15:13-Sieg zu machen. Dann bescherte ihm die Setzliste den Olympiasieger von London, den Ungarn Aaron Szilagyi. Gegen den hielt der 29-Jährige gut mit, glich einen 10:12-Rückstand zum 12:12 und 13:13 aus und meinte nach der 13:15-Niederlage: "Es war ein enges Gefecht, das ich auch hätte gewinnen können. Vielleicht kann ich noch nicht drei oder vier Gefechte auf diesem Niveau durchziehen."

Schließlich hatte Limbach wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel zwei Monate pausiert und auf einen Start bei den Europameisterschaften vor fünf Wochen verzichtet. "Das war keine Überraschung. Nico hat zwei Monate nicht gefochten", nahm Bundestrainer Vilmos Szabo das "Aus" für seinen Musterschüler, der in der Endabrechnung Platz 13 belegte, recht gelassen. Szabo: "Da fehlte zum Schluss die Kraft, und dann will auch der Kopf nicht mehr."

Und auch Dormagens Fechtkoordinator Olaf Kawald befand: "Gegen den Olympiasieger kann man verlieren, ganz bestimmt nach dieser Vorgeschichte." Für ihn sei das gestrige Gesamtergebnis "nach dem bisherigen Saisonverlauf durchaus in Ordnung". Enttäuschter reagierte Sven Ressel, der Sportdirektor des Deutschen Fechterbundes und Delegationsleiter in Kasan: "Wir wollten heute schon eine Medaille, das war das Ziel. Wenn vier Fechter unter den besten 32 sind, hofft man schon, dass einer durchrutscht."

Dass es dazu nicht reichte, lag auch an Benedikt Wagner. Der 23-Jährige hatte gestern große Schwierigkeiten, deutliche Führungen über die Zeit zu retten. Gegen den Spanier Fernando Casaras reichte es immerhin, um nach Zwischenständen von 8:4, 12:7 und 14:14 noch mit einem Treffer Unentschieden zu gewinnen. Gegen Asienmeister Bongil Gu (Korea) führte Wagner sogar 8:3, 10:6 und 11:8, verlor aber mit 12:15 und belegte Rang 27.

(NGZ)
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