Erst am Mittwoch hatte der SC Kapellen in der Liga wieder an die Schmerzgrenze gehen müssen. Obwohl wie befürchtet in Marcel Koch, Kani Taher und Benny Schütz die komplette Mittelachse fehlte, gelang beim trotz aller Probleme immer noch herausragend besetzten TV Jahn Hiesfeld ein 1:1 (Halbzeit 0:1). "Ein Ergebnis, das in Ordnung geht", bilanzierte Mitschkowski und war sich darin mit seinem Kollegen Jörg Vollack, der von einem "gerechten Ergebnis" sprach, absolut einig. Insgesamt, wollte Kapellens Coach indes festgehalten wissen, hätten sich seine Schützlinge aber schon die hochkarätigeren Torchancen erarbeitet. Nicht unverdient brachte Keisuke Ota die Gäste darum mit seinem fünften Saisontreffer vor der Pause in Führung. In der Folge boten sich seinen Teamkameraden George Madatsidis und Lennart Ingmann weitere gute Möglichkeiten, um den Sack frühzeitig zuzumachen. Das gelang nicht. Und weil die Veilchen nun mal über erstklassiges Personal verfügen, "Danny Rankl etwa steht beim Kopfball förmlich in der Luft, da denkst du, er hat ein Trampolin unter seinen Füßen" (Mitschkowski), kamen sie im zweiten Abschnitt durch Dennis Hecht zum verdienten Ausgleich (78.). Zwar war Mitschkowski aufgefallen, dass die Gastgeber zuvor trotz eines Fouls an Marcel Lüft einfach weitergespielt hatten, als unsportliches Verhalten wollte er diese Aktion jedoch nicht brandmarken. Zumal danach Ingmann trotzdem noch zum Sieg hätten treffen können. Mit jetzt schon fünf Unentschieden sind die Kapellener gemeinsam mit Aufsteiger TV Kalkum-Wittlaer, am 18. Oktober Gastgeber der Erftstädter, die Remis-Könige der Oberliga Niederrhein, ein Titel, den Mitschkowski mit Würde trägt. "Natürlich haben wir das ein oder andere Unentschieden zu viel auf dem Konto, aber wie es momentan läuft, ist in Ordnung. Vor allem das Defensivverhalten gegen den Ball ist auf allen Positionen sehr, sehr gut. Diese Mannschaft lebt."

Das ist wichtig, schließlich sind nur so die schmerzlichen Ausfälle zu verkraften. Jetzt gesellt sich auch noch Benny Schütz zu den Langzeitverletzten Tim Rubink, Bruno Ferreira und Simon Kohlen. Der mit sieben Toren beste Schütze des SCK hat nach einer Kernspintomographie nun Gewissheit: Ein Bruch zwischen Kreuz- und Steißbein im Rücken macht eine vierwöchige Pause nötig. Besserung können nur Ruhe, Tabletten und Wärme bringen.