Lokalsport Pokalsieg - aber Spaß sieht anders aus

Grevenbroich · In der dritten Cup-Runde auf WBV-Ebene erledigt Basketball-Regionalligist NEW' Elephants Pflichtaufgabe in Waltrop.

 Bankdrücker: Leere Tribüne, mäßiges Spiel - die US-Profis Marcus Delpeche, Gerrell Martin und Malcolm Delpeche (v.l.) hatten an ihrem Job bei den Elephants Grevenbroich auch schon mal mehr Freude als in Waltrop.

Bankdrücker: Leere Tribüne, mäßiges Spiel - die US-Profis Marcus Delpeche, Gerrell Martin und Malcolm Delpeche (v.l.) hatten an ihrem Job bei den Elephants Grevenbroich auch schon mal mehr Freude als in Waltrop.

Foto: HO

Auch für die NEW' Elephants ist nicht jedes Spiel ein Fest. Nach den atemberaubenden Auftritten in der Regionalliga gegen Münster, Düsseldorf und Herten ging es in Runde drei des WBV-Pokals sogar eher fad als spannend zur Sache. Den mit dem fest eingeplanten Einzug ins Achtelfinale belohnten 93:74-Erfolg beim klassentieferen Gymnastik-Verein (GV) Waltrop (Zweite Regionalliga) kommentierte Coach Hartmut Oehmen ziemlich trocken: "Ende gut, alles gut. Die Pflichtaufgabe wurde erfüllt."

Na klar. Auch für ihn "gibt es definitiv Schöneres als mitten in der Woche durch den Berufsverkehr ins nordwestlich von Dortmund gelegene Waltrop zu fahren, um dann in einer Halle mit, aufgerundet, 25 Zuschauern spielen zu müssen." Er vermochte auch nachzuvollziehen, dass es seinen gestressten Jungs zwischen den beiden Liga-Krachern am vergangenen Samstag in Herten (98:91-Sieg nach Verlängerung) und morgen Abend in Hagen große Probleme bereitete, sich auf Waltrop einzustellen. "Aber wer mich kennt, der weiß, wie ich auf Mickey-Mouse-Spielereien reagiere." Natürlich geriet der Sieg nie ernsthaft in Gefahr, Ende des dritten Viertels hatte der Coach jedoch die Faxen dicke. Mit einer Zwölf-Punkte-Führung im Rücken schickte er zu Marko Boksic und Max Boldt die drei bis dahin nur mäßig inspirierten US-Boys Gerrell Martin sowie Marcus und Malcolm Delpeche zurück aufs Feld. Wie von ihm erwartet, produzierten sie binnen weniger Angriffe vier Ballverluste in Folge. Und weil Waltrop, angeführt von Patrick Abraham, über viele Jahre Kapitän des VfL AstroStars Bochum in der Pro B, personell gar nicht so schlecht besetzt ist, schmolz der Vorsprung im Nu auf sieben Zähler zusammen. Die Pause zwischen drittem und viertem Viertel nutzte Oehmen, um seiner Truppe an diesem Negativbeispiel aufzuzeigen, "dass wir an einem sehr gefährlichen Punkt angelangt sind. Wenn du in der Tabelle so lange oben stehst wie wir, neigst du zur Selbstgefälligkeit. In so einem Spiel musst du eigentlich 100 Punkte machen und mit mehr als 40 Punkten Unterschied gewinnen. Das ist nur Einstellungssache - und das werden wir im Training aufarbeiten ..."

Im Match zeigte die Standpauke sofort Wirkung: Martin & Co. bauten den Vorsprung nach Wiederbeginn innerhalb von knapp 120 Sekunden auf 15 Punkte aus. Schließlich war auch der Coach zufrieden mit seiner Mannschaft, die in Waltrop auf Co-Trainer Simon Bennett (krank) sowie den beruflich verhinderten Alexander Knopf zu verzichten hatte: "Wir konnten die beiden Guards Farid Sadek und Gerrell Martin über weite Strecken schonen, um Energie für die schwere Aufgabe am Freitag in Hagen zu sparen, zudem durften phasenweise gleich alle Imports gleichzeitig auf der Bank Platz nehmen."

In der Runde der letzten 16 hätte Flügelspieler Basti Becker nun gerne ein Heimspiel, "damit die Fahrerei aufhört. Von mir aus auch gegen einen Regionalligisten." Sein Trainer und der bei ihm beschäftigte Marko Boksic hätten gerne ein Duell mit Bayer Uerdingen aus der Zweiten Regionalliga gehabt. "Denn die Josef-Koerver-Halle in Krefeld liegt an der Moerser Straße, und das ist die Verlängerung der Philadelphiastraße, wo ich meinen Sportladen habe." Allerdings flog Bayer 05 am Dienstag bei Südwest Köln raus.

(NGZ)
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