Lokalsport Raoul Bonah holt Bronze

Verona/Dormagen · Bronze für Raoul Bonah, Platz acht für Larissa Eifler - den Säbelfechtern des TSV Bayer Dormagen gelang ein famoser Start in die Junioren-Weltmeisterschaft im italienischen Verona.

Lokalsport: Raoul Bonah holt Bronze
Foto: OSP Rheinland

In seinem Pool hatte sich der in Verona an Position fünf gesetzte Raoul Bonah mit Siegen über den Isländer Andri Nikolaysson Mateev (5:1), den Marokkaner Zachariah Idrissbouanani (5:0), Ron Ken Yang Loh aus Singapur (5:2), Adel Almutairi aus Saudi Arabien (5:3) und den Niederländer Dirk-Jan Bouwman sowie einer Niederlage gegen Hudson Santana aus Puerto Rico (4:5) Platz eins gesichert. In die Direktausscheidung ging er damit als Nummer 17 der Setzliste. Im 128er-Tableau machte ihm Wei Hao Nicholas Loo aus Singapur (112) beim 15:8 keine Probleme. Auch der Kanadier Spencer McPhedran (81) erwies sich nicht als unüberwindbare Hürde (15:7).

Echt ans Limit gehen musste der Dormagener erst in der Runde der letzten 32 gegen den Franzosen Maxime Pianfetti (16), immerhin amtierender U20-Europameister und im vergangenen Winter Dritter im 43. Preis der Chemiestadt Dormagen. Mit einem harterkämpften 15:12-Erfolg zog Bonah ins Achtelfinale ein. Dort stellte sich ihm der nach der Vorrunde an Position eins gesetzte Italiener Giacomo Mignuzzi entgegen. Kein Problem für den Neunten der U20-EM, mit einem ungefährdeten 15:7-Erfolg zog er in die Runde der besten Acht ein.

Zwischen ihm und Edelmetall stand damit nur noch Artyom Sarkissyan (9). Der Kasache, Vierter im Teamwettbewerb der Asienspiele in Dubai, wehrte sich nach Kräften, zog aber mit 7:15 den Kürzeren. Jetzt wurde es richtig knifflig für den "Jung vom Höhenberg". Konstantin Lohanov, der Kontrahent im Halbfinale, machte Angst: Der als Nummer eins ins Turnier gegangene Russe siegte in dieser Saison bei den World Cups (U20) in Polen und Russland, holte Bronze bei der EM in Sotschi, war Mannschaftsweltmeister und gewann 2016 die Einzelkonkurrenz in Dormagen.

Ein übermächtiger Rivale für den ans Limit geratenen Dormagener: Lohanov, später auch Sieger im Finale über den Franzosen Sebastien Patrice (15:13), gewann mit 15:1, Bonah stand aber auch Bronze gut. Entsprechend positiv fiel das Fazit des in Verona als Delegationsleiter der deutschen Equipe fungierenden TSV-Fechtkoordinators Olaf Kawald aus: "Eine Medaille bei den Junioren zu holen, das ist stark. Raoul hat den ganzen Tag souverän gefochten. Was im Halbfinale passiert ist, kann ich mir auch nicht erklären."

Larissa Eifler, zum Start auf Position 17 geführt, beendete ihre Poolkämpfe auf Platz zwei, unterlag dabei nur der Kolumbianerin Jessica Yolima Morales Linares (5:0-Bilanz) mit 3:5. Siege über die Algerierin Chaima Benadouda (5:2), die Weißrussin Katsiaryna Rahacheuskaya (5:2), die Türkin Deniz Selin Unludag (5:1) und die Ägypterin Lina Mohamed (5:1) brachten sie in die K.o.-Runde, in die sie als 27. der Setzliste mit einem Freilos startete. Auf der Planche bezwang sie die US-Amerikanerin Elizabeth Tartakovsky (38) mit 15:12, Haeun Hong (6), U20-Asienmeisterin mit Korea, hielt sie mit 15:11 in Schach.

Im Achtelfinale wartete in der Mexikanerin Diana Gonzales die Dritte der Panamerikanischen Spiele. Die junge TSV-Fechterin, die sofort nach der WM am Norbert-Gymnasium Knechtsteden ihre Abiturklausuren schreibt, zeigte sich indes nur mäßig beeindruckt und fegte die 17-Jährige mit 15:3 von der Planche. Nur noch ein Sieg fehlte zur Medaille. Aber Natalia Botello (14), Junioren-Weltmeisterin 2017 aus Mexiko, ließ ihren Traum vom Einzug ins Halbfinale platzen. Wie bei der als Sechste abgeschlossenen EM vor einem Monat in Sotschi glitt ihr das zum Greifen nahe Edelmetall noch aus der Hand, nach der 10:15-Niederlage blieb ihr jedoch der starke achte Platz.

(NGZ)
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