Korschenbroich Richtfest im Demenz-Zentrum

Korschenbroich · Über 70 Gäste feierten gestern in Kleinenbroich Richtfest und Grundsteinlegung. Das Diakonische Werk investiert dort gut 3,8 Millionen Euro in ein neues Pflegeheim für 44 Demenz-Kranke. Das "Haus Timon" soll im Februar 2012 fertig werden. Die ersten Bewohner werden im März einziehen.

 Festakt in Kleinenbroich: Grundsteinlegung und Richtfest erlebten gestern über 70 Gäste. Im Blickpunkt standen dabei (v. l.) Rainer Gerdau, Gregor Davertzhofen, Pfarrer Picht, Bernd Gellrich, Jürgen Steinmetz und Architekt Maier.

Festakt in Kleinenbroich: Grundsteinlegung und Richtfest erlebten gestern über 70 Gäste. Im Blickpunkt standen dabei (v. l.) Rainer Gerdau, Gregor Davertzhofen, Pfarrer Picht, Bernd Gellrich, Jürgen Steinmetz und Architekt Maier.

Foto: Baum

Die Handwerker, die derzeit noch den Ton auf der Großbaustelle neben dem Kleinenbroicher Seniorenzentrum "Haus Tabita" angeben, machten gestern eine freiwillige Pause. Beim Richtfest mit feierlicher Grundsteinlegung wurden sie von den Verantwortlichen immer wieder für ihre "gute und vorbildliche Arbeit" gelobt. Anerkennende Worte gab's nicht nur von Diakonie-Vorstand Bernd Gellrich, sondern auch vom Architekten Walter Maier.

Maier, der auch das benachbarte "Haus Tabita" vor gut acht Jahren konzipiert hatte, stellte den mehr als 70 Gästen, darunter auch viele Vertreter örtlicher Vereine, das neue Demenz-Zentrum vor. "Wir haben uns hier bewusst von einem rechteckigen Baukörper gelöst und ein Haus mit Rundungen geplant." Maier begründete die außergewöhnliche Optik mit dem ausgeprägten Bewegungsdrang von Demenz-Patienten: "Sie sollen sich in der geschützten Umgebung wohlfühlen." Der Grundriss des Neubaus ist mit einer "liegenden Acht" vergleichbar: "So finden die künftigen Bewohner immer wieder zum Zentrum der Einrichtung zurück. Die Architektur unterstützt so die bessere Orientierung."

Pfarrer Frank Picht, Verwaltungsratsvorsitzender des Diakonisches Werkes Rhein-Kreis, schwärmte nicht nur von dem geplanten Sinnesgarten mit Flusslauf und Klangspielen. Frank Picht hob auch die Verantwortung hervor, der sich die Diakonie als Wohlfahrtsverband mit dem Neubau und der Investition von 3,8 Millionen Euro ein zweites Mal in Kleinenbroich stellte. Für Picht steht fest: "Diese Architektur ist gewordene Nächstenliebe." Eine Wertung, die auch Kleinenbroichs Pfarrer Gernot Wehmeier in seinem Grußwort hervorhob. Er freut sich über die Namensfindung: "Timon ist der erste gewählte Diakon, der im Trostbuch des Propheten Jesaja erwähnt wird."

Einrichtungsleiter Rainer Gerdau packte dann auch — für die Nachwelt bestimmt — die Grundstein-Urkunde, eine aktuelle NGZ sowie eine Namenliste mit Bundespräsidenten, Bundeskanzlerin, dem Landrat und dem Korschenbroicher Bürgermeister Heinz Josef Dick in die Patrone. Sie wurde mit dem Grundstein, der von dem Dormagener Steinmetz und Bildhauer Gregor Davertzhofen angefertigten Platten in das Mauerwerk eingelassen. Danach folgte der obligatorische Richtspruch von Zimmermann Friedhelm Esser. "Auf einen Richtkranz haben wird verzichtet", sagte Bernd Gellrich und blickte erklärend auf das Flachdach des Rohbaus.

In die von Landrat-Stellvertreter Jürgen Steinmetz eröffnete Rednerliste reihte sich auch Georg Onkelbach als neuer Fachbereichsleiter im Korschenbroicher Rathaus ein. "Die Diakonie im Rhein-Kreis Neuss hat sich mit dieser Investition von 3,8 Millionen Euro wieder klar zum Standort Korschenbroich bekannt." Und weiter betonte er: "Die Diakonie leistet damit einen wichtigen Beitrag, um das Wohnangebot qualitativ zu verbessern."

(NGZ)
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