Fußball Robert Norfs Date mit Bayerns Weltstars

Glehn · Der für den SC Kapellen kickende Glehner spielte mit der "Paulaner Traumelf" gegen die Münchner Fußball-Profis.

Fußball: Robert Norfs Date mit Bayerns Weltstars
Foto: dpa, Paulaner, privat

Diese 45 Minuten wird Robert Norf nie mehr vergessen. Im Clinch mit dem spanischen Superstar Xabi Alonso, kurz darauf ein Sprintduell mit Weltmeister Philipp Lahm. Ein gelebter Traum. Kaum in Worte zu fassen. "Supergeil! Ich hatte die ganze Zeit Gänsehaut", sagt der 22 Jahre alte Kicker des SC Kapellen. Momente für die Ewigkeit.

Der Glehner, im normalen Leben seit wenigen Tagen Student des Fachbereichs Sportmanagement an der Deutschen Sporthochschule in Köln, gehörte zu den 30 Auserwählten, die am Montag im Alpenbauer Sportpark der SpVgg Unterhaching mit der "Paulaner Traumelf" den Deutschen Meister FC Bayern München herausforderten. Das ungewöhnliche Match verlor der krasse Außenseiter nach großem Kampf mit 1:5 (Halbzeit 0:1), doch dieser Abend kannte nur Sieger. Schließlich hatten sich die "Paulaner" beim Casting der Münchner Traditionsbrauerei weltweit gegen weit mehr als 30 000 Hobby-Fußballer durchgesetzt. TV-Sportikone und Teamchef Waldemar "Waldi" Hartmann, Ex-Weltmeister Paul Breitner sowie Bayerns langjähriger Stammkeeper Raimond Aumann wurden bei ihrer intensiven Suche selbst in China fündig. Dabei machten sie ganz offensichtlich einen außergewöhnlich guten Job. Denn obwohl bei den Bayern in Kapitän Thomas Müller und Mario Götze zwei WM-Helden auf dem Feld standen, hieß es nach 35 Minuten noch 0:0.

Erst dann brach Müller den Bann. Der in der Sportschule Oberhaching als Trainerausbilder tätige Michael Köllner war mit den von ihm gecoachten Jungs trotzdem mehr als zufrieden: "Mit 0:1 gegen Bayern in die Pause zu gehen, das können ja nicht viele von sich sagen."

Robert Norf kam absprachegemäß erst nach dem Seitenwechsel, spielte dann aber durch. "Und ich habe jede Minute genossen." Auf seiner rechten Außenbahn ließ er nichts anbrennen, wurde nach einem gewonnenen Zweikampf mit Mitchell Weiser (20) sogar keck. Sein tollkühner Plan, Welt- und Europameister Xabi Alonso die Kugel durch die Beine zu flunkern, ging freilich schief. "Er hat das gerochen, und so bin ich quasi an ihm abgeplatzt. Ich glaube sogar, er hat dabei ganz kurz gelächelt."

Der Oberliga-Fußballer fiel auf. Durch rasante Antritte, denen selbst die Bayern-Profis oft nicht zu folgen vermochten, und durch kluge Anspiele im Aufbau. "Aber die letzten fünf Minuten waren schon kritisch", bekennt er. Glücklicherweise blieb ihm genug Kraft, um sich nach Spielschluss das Trikot von Jungstar Gianluca Gaudino (17) zu sichern. Dessen Vater Maurizio war 1992 mit dem VfB Stuttgart Deutscher Meister geworden. Ein verschwitztes Erinnerungsstück mit Potenzial, findet Norf: "In zwei, drei Jahren wird der Gaudino ein ganz Großer sein." Seine Schwester Ulrike versorgte er indes mit einem unterschriebenen Leibchen von Philipp Lahm, der wie Alonso nach gut einer Stunde eingewechselt worden war.

Allzu gerne hätte er nach dem Schlusspfiff noch etwas mit den Stars gefachsimpelt. Arjen Robben, Xherdan Shaqiri und Robert Lewandowski waren jedoch schon vor der Partie zu ihren Auswahlteams gereist, Thomas Müller, Xabi Alonso, Mario Götze, Claudio Pizarro, Dante, Rafinha und Sebastian Rode verabschiedeten sich wie der Rest der Bayern-Kicker vor dem abschließenden Festbankett in der VIP-Loge des Alpenbauer Sportparks. Norf: "Das war ein bisschen schade." Im Anschluss ging es per Bus in den gut 75 Kilometer von München entfernten Luftkurort Bayrischzell, wo die ausgepumpten, aber mit Recht stolzen "Paulaner" im Drei-Sterne-Hotel Alpenrose untergebracht waren.

(NGZ)
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