Lokalsport Rodeo am Wiesenwehr
Dormagen · Sie sind mit Abstand das spektakulärste, was der Kanusport zu bieten hat. Die Free-styler des WSC be-geistern beim Rodeo mit atemberaubender Akrobatik.
Wo Wehre im Fluss Walzen und Rückläufe bilden, sind die Artisten unter den Kanuten nicht weit: In ihren nur zwei Meter kurzen Booten reiten sie das wilde Wasser wie einen jungen Bullen, zeigen dabei spektakuläre Drehungen und Sprünge, Moves genannt. Wenn die Kanu-Freestyler des WSC Dormagen Bock auf Tricks wie die California-Rolle, Loop, Pan Am, Pirouette oder den Splitwheel haben, müssen sie nicht mal in die Alpen. Ihr Wiesenwehr-Rodeo auf der Erft in Gnadental hat nicht nur am Niederrhein längst Kultstatus. Gerade für die Asse aus Belgien und den Niederlanden ist dieser Wettkampf ein absolutes Muss.
Gegen die Platzhirsche standen sie jedoch auf verlorenem Posten. Der gerade erst zum WSC gewechselte Xaver Wegler, im vergangenen Jahr noch in der Vorrunde ausgeschieden, fuhr die Konkurrenz ganz locker in Grund und Boden, lag als Sieger bei den Junioren schließlich mehr als 600 Punkte vor dem Zweitplatzierten. Bei den Herren erreichten in Max und Yannick Münchow sowie Robert Büchmann gleich drei Dormagener das Finale. Dort triumphierte Robert Büchmann vor dem Belgier Lane de Meulenaere, Max Münchow, Eric Walter aus Haltern und Yannick Münchow, dessen Vereinskollege Joel Ruster 18. wurde.
Ihre Tickets für Einsätze auf internationalem Gewässer holten sich die Freestyler des WSC bei der WM-Qualifikation auf der Isarwelle in Plattling. "Trotz des langen und kalten Winters waren wir nach zahlreichen Trainingseinheiten am Wiesenwehr und in der Halle gut vorbereitet", stellte der für die Pressearbeit zuständige Richard Münchow zufrieden fest. Gleich vier Dormagener qualifizierten sich direkt für die Weltmeisterschaften am Ottawa River in Kanada: Bei den Damen im Einer-Kajak (K1) Lisa Hasselwander, bei den Herren im K1 Yannick Münchow und Robert Büchmann sowie im Einer-Canadier (C1) und "Open Canoe" (OC1) Jonas Unterberg. Da Yannick Münchow und Robert Büchmann aus beruflichen Gründen auf einen Start in Kanada verzichten müssen, rückt Max Münchow als Siebtplatzierter nach und ergänzt den Nationalkader.
Bei den Junioren belegte Xaver Wegler einen überaus ordentlichen sechsten Rang, der ebenfalls erst seit diesem Winter für den WSC fahrende Joel Ruster wurde bei den Herren 16. im K1.
