Handball Rogawska trainiert bald zweigleisig

Korschenbroich · Drittliga-Trainer des TVK soll auch das Verbandsliga-Team übernehmen.

 Engagiert an der Seitenlinie, so kennen die Korschenbroicher Handballfans Ronny Rogawska seit zweieinhalb Jahren während der Drittligaspiele des TVK. Künftig soll der Däne auch noch die Reserve in der Verbandsliga übernehmen.

Engagiert an der Seitenlinie, so kennen die Korschenbroicher Handballfans Ronny Rogawska seit zweieinhalb Jahren während der Drittligaspiele des TVK. Künftig soll der Däne auch noch die Reserve in der Verbandsliga übernehmen.

Foto: M. jäger

Heute Abend - Anpfiff ist um 19.30 Uhr in der heimischen Waldsporthalle - sitzt Ronny Rogawska im Drittliga-Spiel gegen die HSG Lemgo II wieder auf der Trainerbank des TV Korschenbroich. Das soll auch in der kommenden Saison so bleiben, schließlich leistet der Däne, der heute in einer Woche 46 Jahre alt wird, dort seit zweieinhalb Jahren gute Arbeit, die sich in den ersten beiden Spielzeiten in den Tabellenplätzen sieben und vier niederschlug.

Trotzdem sucht Rogawska eine neue Herausforderung - eine, die in der deutschen Handballszene eher selten ist: Zusätzlich zu seinen Aufgaben im Drittliga-Team soll er in der kommenden Spielzeit auch die in der Verbandsliga spielende Reserve übernehmen. "Ich gehe davon aus, dass es so kommt", formuliert der Däne zurückhaltend, wohlwissend, dass für die "Zweite"nicht die TVK-Spielbetriebs-GmbH, sondern der gemeinnützige Verein zuständig ist. Die zwei Jobs unter einen Hut zu bringen, traut er sich jedenfalls zu: "Die Zweite trainiert montags und donnerstags immer nach uns,mittwochs trainieren wir sowieso zusammen, das ist kein Problem." Und zumindest die Heimspiele könnten so gelegt werden, dass es zu keinen Terminüberschneidungen kommt.

Möglich und nötig wird die Zusammenlegung der beiden Trainerjobs, weil Bodo Leckelt den TVK verlässt. Der ehemalige Bundesliga-Spieler, der die "Zweite" als Spielertrainer betreut, geht eine Etage tiefer zum Landesligisten ATV Biesel. "Ich freue mich darauf, eine erste Mannschaft zu trainieren. Natürlich ist das sportliche Niveau bei Biesel niedriger als beim TVK, aber dadurch, dass ich beim TVK die zweite Mannschaft trainiert habe, hatte ich manchmal das Gefühl, mit angezogener Handbremse zu arbeiten", sagt Leckelt, der bei personellen Engpässen auch schon mal im Drittliga-Team aushalf.

Doch das ist alles noch Zukunftsmusik. Erst einmal möchte Rogawska die dritte Drittliga-Saison unter seiner Regie ordentlich über die Bühne bringen. Und deshalb geht es ihm mächtig gegen den Strich, dass seine Schützlinge zuletzt unnötig viele Punkte liegen ließen, in Krefeld, Schalksmühle und am vergangenen Samstag in Minden teils klare Führungen nicht siegreich über die Ziellinie brachten. Woran das liegt, "darüber grübele ich immer noch", sagt der Däne, "es sind ja immer andere Spieler, die in der Schlussphase andere individuelle Fehler machen."

Konditionelle Gründe schließt er aus: "Das war in Krefeld so, wo wir kaum Wechselmöglichkeiten hatten. Aber seit der Kader fast wieder komplett ist, wechsle ich munter durch." Gegen Lemgo fehlen heute Abend der Langzeitverletzte Tom Wolf und der über Schmerzen im Wurfarm klagende Philip Liesebach, der Einsatz des erkrankten Michel Mantsch entscheidet sich kurzfristig.

Keinesfalls, stellt Rogawska klar, habe der Spannungsabfall in den Schlussminuten etwas mit einem fehlenden Saisonziel des Tabellenneunten zu tun: "Unser Ziel bleibt nach wie vor das erste Tabellendrittel. Das ist ja nicht so weit weg - und hätten wir zuletzt nicht die Punkte verschenkt, wären wir schon da." Ein Sieg über die zwei Pluspunkte besseren Lemgoer brächte den TVK dem Ziel einen Schritt näher. "Aber das wird alles andere als einfach", sagt Rogawska. Doch für einfache Jobs ist der Däne auch nicht nach Korschenbroich gekommen.

(NGZ)
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