Lokalsport SC Kapellen geht gegen Zebras unter

Kapellen · Der Kapellener Oberligist spielt bei der 1:4-Heimniederlage gegen den MSV Duisburg II eine indiskutable erste Halbzeit. Nach der Pause kratzt der SCK dennoch am Anschlusstreffer. Die Gäste verlassen mit dem Sieg die Abstiegsränge.

 Spürbar aggressiver: Duisburgs Daniel Hoff grätscht gegen George Madatsidis den Ball ab. Dem aufopferungsvollen Kampf gegen den Abstieg waren die Kapellener gestern nicht gewachsen, auch nicht nachdem Johannes Dörfler (links im Bild) die Duisburger mit einer Tätlichkeit noch schwächen sollte.

Spürbar aggressiver: Duisburgs Daniel Hoff grätscht gegen George Madatsidis den Ball ab. Dem aufopferungsvollen Kampf gegen den Abstieg waren die Kapellener gestern nicht gewachsen, auch nicht nachdem Johannes Dörfler (links im Bild) die Duisburger mit einer Tätlichkeit noch schwächen sollte.

Foto: lothar berns

Genau 30 Minuten waren im Erftstadion gespielt, als Trainer Wolfgang Brück seinen Ersatzspieler Jan Bresser zum Warmmachen beorderte. Nur allzu verständlich, denn der SC Kapellen bot gegen den spürbar gegen den Abstieg kämpfenden MSV Duisburg II bis dahin die vielleicht schlechteste Saisonleistung in der Oberliga an. Mit seinem Doppelwechsel zur Halbzeitpause konnte Brück eine vollkommen verdiente 1:4-Niederlage (0:3) allerdings nicht mehr verhindern.

"Die erste Halbzeit war indiskutabel, da müssen wir gar nicht drüber reden", fand der Coach, der gleichzeitig nicht wirklich überrascht schien: "Das hat sich leider in den letzten zwei Wochen im Training schon angedeutet. Man konnte einfach merken, dass die Spannung raus ist." Um dies schonungslos aufzudecken, benötigte Duisburg keine fünf Minuten. Die ansonsten nicht für einfache Fehler bekannte Defensive des SCK ließ sich viel zu leicht mit einem Pass durch das Zentrum ausspielen, der in der Kapellener Jugend ausgebildete Dustin Orlean besorgte die schnelle Führung. Erneut Orlean vernaschte den erfahrenen Tim Rubink in der 18. Minute böse, bei der anschließenden Grätsche traf der Innenverteidiger sowohl Gegner als auch Ball. Schiedsrichter Tim Pelzer gab einen diskussionswürdigen Elfmeter, den Kapitän Kevin Weggen zum 2:0 verwandelte. "Ich weiß nicht, ob man den geben muss. Aber wenn, dann muss er Tim auch Rot zeigen", fand Brück.

Das Spiel wirkte zu diesem Zeitpunkt bereits entschieden, nachdem Luca Steinfeldt eine Hereingabe zum möglichen 3:0 noch um Zentimeter verpasste (31.), blieb Barkin Cömert sechs Minuten später - wieder ohne ernste Gegenwehr freigespielt - eiskalt und erhöhte zur vermeintlichen Vorentscheidung.

Die Hereinnahme von Andrej Hildenberg und Jan Bresser für Frederik Leufgen und den verletzten Rubink, dessen Saison mit einer Innenbanddehnung gelaufen ist, sollte sich zur Pause allerdings auszahlen, der SCK spielte wie ausgewechselt. Mit seinem ersten Ballkontakt verkürzte Hildenberg nach feinem Anspiel von George Madatsidis auf 1:3, Bresser, David Dygacz und vor allem der völlig frei stehende Hildenberg hätten danach den Anschlusstreffer erzielen können. Großchancen blieben auch nach Tim Kallenbachs Tor zum 4:1 (67.) und der Roten Karte gegen Duisburgs Johannes Dörfler wegen Tätlichkeit (68.) nicht aus: Hildenberg traf per Kopf den Pfosten, Keisuke Ota vergab aus fünf Metern kläglich, Madatsidis verschoss sogar noch einen Foulelfmeter.

Dass Ota sich beim SCK nicht wohlfühlen soll, bestreitet der Verein indes vehement. "Da ist überhaupt nichts dran, das höre ich zum ersten Mal", sagte der Sportliche Leiter Paul Rösgen. Dennoch hofft der torgefährliche Japaner auf ein Angebot eines Regionalligisten und würde den Verein bei einem solchen auch verlassen. Zwei Verstärkungen für die Offensive kann Rösgen gleichzeitig schon vermelden. Vom voraussichtlichen Absteiger 1. FC Mönchengladbach kommt der 20-jährige Marco Czempik, vom TSV Meerbusch kehrt Tempodribbler Can Yücel (21) zurück, der sein Können beim SCK bereits in der Saison 2013/14 unter Beweis stellte.

(NGZ)
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