Fußball SC Kapellen ist gierig auf den Heimsieg

Kapellen · Die zweiwöchige Spielpause nutzte der Fußball-Oberligist zu einem Testspiel. Der 4:0-Erfolg über den Landesligisten SC Düsseldorf-West machte Mut für das im Kampf um den Klassenverbleib enorm wichtige Match gegen den SV Sonsbeck.

 Nach dem Auftritt mit der "Paulaner Traumelf" gegen Bayern München kehrt Robert Norf (r.) ins Team des SC Kapellen zurück.

Nach dem Auftritt mit der "Paulaner Traumelf" gegen Bayern München kehrt Robert Norf (r.) ins Team des SC Kapellen zurück.

Foto: Hubert Wilschrey

Seit Jahren trotzen der SC Kapellen und der SV Sonsbeck dem auch im Amateurfußball erkennbaren Trend, sich Erfolg kurzerhand zu erkaufen. Mit Glück und ganz viel Geschick ist es beiden Vereinen bislang gelungen, selbst kapitale personelle Aderlässe zu verkraften. Darum kann es auch nicht weiter verwundern, dass die Leidensgenossen vor dem direkten Duell morgen im Erftstadion (Anstoß 15 Uhr) von ganz ähnlichen Problemen geplagt werden.

Beide belegen nach neun Spieltagen Plätze, die auf dem direkten Weg runter in die Landesliga führen: Kapellen hat als 14. neun Punkte auf dem Konto, Sonsbeck als Vorletzter gar nur fünf. Für die Gäste kommt das jetzt so überraschend nicht, wären sie doch schon in der vergangenen Saison abgestiegen, hätte RW Essen nicht seine U23 vom Spielbetrieb abgemeldet. Jetzt schon abschreiben will SCK-Trainer Frank Mitschkowski den "sensationell" in die Saison gestarteten Gegner jedoch keineswegs. Vielmehr erinnert er an das 1:1 gegen Wuppertal und den 2:0-Erfolg über RW Oberhausen II. "Sonsbeck ist ähnlich aufgestellt wie wir, kommt auch übers Kollektiv". Trotz prekärer Lage ist sein Kollege Thomas Geist an einer Steigerung der Spielkultur gelegen. Nach dem 3:3 im Testspiel gegen Viktoria Goch schrieb er seinen Jungs ins Stammbuch: "Wir müssen wegkommen von den langen Bällen." Im Erftstadion setzt er zudem auf Aggressivität und Herz. Genau damit rechnet Mitschkowski, dessen Mannen im mit 4:0 gewonnenen Testmatch gegen den Landesligisten SC Düsseldorfer-West Selbstvertrauen tankten. Ein Erfolgserlebnis, das gut getan habe, sagt er. "Wir haben viele Chancen kreiert." Im Training mache die Truppe jedenfalls ein deutlich aufgeräumteren Eindruck als zuletzt. "Alle haben richtig mitgezogen, sind richtig gierig."

Das könnte indes auch verstärkt mit der deutlich verbesserten Personallage zu tun haben: Robert Norf hat mit seinem beherzten Auftritt in der Partie der "Paulaner-Traumelf" gegen den FC Bayern München bewiesen, dass seine Schulterverletzung kein Thema mehr ist. Auch Marcel Koch und David Dygacz sind wieder fit, die beim ärgerlichen 1:2 in Bösinghoven angeschlagen aus dem Spiel gehumpelten Stephan Wanneck und Alexander Cule stehen auf dem Sprung. Weiter schmerzlich vermisst werden allerdings Ede Ungefug und Simon Kohlen, dessen Blessur nun endgültig als Mittelfußbruch diagnostiziert ist. Damit ist das Sportjahr für den im Sommer aus Bochum nach Kapellen zurückgekehrten Techniker schon vorbei. Das findet sein Coach natürlich ausgesprochen schade, "denn das ist ein richtig wichtiger und guter Junge, der seine Leistung konstant abgerufen hat". Fehlen wird morgen und nächste Woche zudem der von seinem Arbeitgeber in Japan benötigte Kapitän Dalibor Cvetkovic. Eine dicke Erkältung zwang den so lauffreudigen Frederik Leufgen unter der Woche ans Bett, sein Einsatz ist fraglich.

Die personelle Ausstattung hat freilich keinen Einfluss auf die Zielsetzung Mitschkowskis für die morgige Begegnung. "Das ist ein Sechs-Punkte-Spiel", sagt er. "Ich möchte schon, dass am Sonntag der Abstand zwischen uns und Sonsbeck sieben Punkte beträgt. Damit bei uns wieder Ruhe einkehrt."

(NGZ)
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