Lokalsport SC Kapellen reist zum Schlusslicht

Kapellen · Im zweiten Spiel der englischen Woche läuft der Fußball-Oberligist heute bei RW Oberhausen II auf.

Als szenekundiger Beamter ist Frank Mitschkowski ganz nah dran an Borussia Mönchengladbach. Der Trainer des SC Kapellen erlebte mit, wie sein eher als Feingeist geltender Kollege Lucien Favre beim fünfmaligen Deutschen Fußballmeister scheiterte. Er weiß nur zu gut, die ungeschriebenen Gesetze des Geschäfts gelten auch für ihn in der Oberliga Niederrhein. Darum lässt ihn der bestenfalls "effektive" Auftritt vom vergangenen Sonntag gegen den herausragend gestarteten Neuling SpVg Schonnebeck (2:0) nicht kalt. Er sagt: "Natürlich will ich mit meiner Mannschaft schönen und attraktiven Angriffsfußball zeigen, aber wir müssen natürlich auch erfolgreich sein."

Darum gilt auch für das Match heute Abend (19.30 Uhr) auf dem Kunstrasenplatz des RWO-Jugendleistungszentrums an der Lindnerstraße gegen das Schlusslicht Oberhausen II: "Erstmal muss die Null stehen." Zwar hat die vor der Saison kräftig gerupfte Bubi-Truppe von Trainer Peter Kunkel, der in Philipp Goris (24 Treffer) unter anderem seinen besten Schützen an den 1. FC Bocholt verlor, bislang nur am zweiten Spieltag beim Aufsteiger 1. FC Mönchengladbach gepunktet (2:1), doch das beeindruckt den Kapellener Coach nicht sonderlich. "Das wird ein Brett", kündigt er an und verweist auf Sonntag und die recht unglückliche 2:3-Niederlage der Kleeblätter in Wuppertal. Manuel Schiebener hatte die jungen Gäste dabei sogar mit 1:0 in Front gebracht. Der 20-Jährige zählt bei RWO ebenso zum Kader der in der Regionalliga spielenden Erstvertretung wie Kevin-Dean Krystofiak (23) und Justin Walker (22), die Mitschkowski heute in der Startaufstellung erwartet. Um der Personalnot zu trotzen, hatte Kunkel im Stadion am Zoo sogar seinen Co-Trainer Daniel Embers aufs Spielfeld beordert. Der 34-Jährige ist indes ein Könner, bestritt in der Saison 2002/03 immerhin mal neun Partien für den Erstligisten Borussia Mönchengladbach. Die personellen Unwägbarkeiten beim heutigen Kontrahenten erschweren Mitschkowski natürlich die Vorbereitung. Er bezeichnet den Gegner darum als "kleine Wundertüte", allerdings mit "großer Qualität, wie die Leistung in Wuppertal gezeigt hat."

Dagegen setzt er in Benny Schütz (sechs Treffer) und Keisuke Ota (4) abschlussstarke Spitzen. "Und auch dahinter haben wir in Ede Ungefug, Shota Arai, George Madatsidis und jetzt auch Lennart Ingmann viel Offensivqualität im Team." In der Defensive ist er heilfroh, dass er nach längerer Verletzungspause wieder auf David Dygacz bauen kann. "So ein Spielertypus tut uns gut." Auch Marcel Koch hat sich in der Viererkette direkt vor Keeper Christopher Möllering zu einer unverzichtbaren Stammkraft entwickelt. Davor spiele der für Afghanistan auch international tätige Kani Taher bislang einen "überragenden und fehlerfreien" Part, lobt der Coach. "Mit ihm auf dem Platz haben wir eine ganz andere Qualität im Ballbesitz."

Zum Personal: Möllering (Schulterschmerzen) hat am Dienstag nur eingeschränkt trainiert, wird aber spielen. Das gilt wohl auch für Andrej Hildenberg (Patellasehne) sowie die am Sprunggelenk verletzten Frederik Leufgen und Dygacz.

(NGZ)
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