Korschenbroich Schützen zeigen ihre Geschichte

Korschenbroich · Im Alten Rathaus in Glehn wird eine Ausstellung zum 125-jährigen Bestehen des Glehner Schützenvereins gezeigt. Zu sehen ist das Schützenfest in all seinen Facetten. Auch die Gründungsfahne des Vereins gehört zu den Exponaten.

 Schützenausstellung im Alten Rathaus (v. l.): Hubert Tokloth, Klemens Plümper, Waltraud Delbeck und Joachim Schröder zeigen einige Exponate.

Schützenausstellung im Alten Rathaus (v. l.): Hubert Tokloth, Klemens Plümper, Waltraud Delbeck und Joachim Schröder zeigen einige Exponate.

Foto: A. Baum

Der Säbel blitzt an der Wand, und er zaubert ein Leuchten in die Augen von Waltraud Delbeck. "Das ist ein besonderes Ausstellungsstück", sagt die Vorsitzende der Heimatfreunde Glehn. "Es ist der Säbel des ersten Obersts des Schützenvereins Glehn." Heinrich Bosch hieß dieser, und den schmucken silbernen Säbel hat er wohl als Abschiedsgeschenk erhalten. Darauf lässt zumindest die Gravur schließen. "1911" steht dort — damals nahm Bosch Abschied als Oberst. Der Säbel ist nur eines von mehr als 100 Exponaten, die zurzeit im alten Glehner Rathaus zu sehen sind. In Zusammenarbeit mit den Schützen im Ort haben die Heimatfreunde dort eine Ausstellung zusammengestellt. Anlass ist das 125-Jahr-Jubiläum des Schützenvereins Glehn.

Herausgekommen ist eine Schau, in der die Historie des Sommerbrauchtums in Glehn umfassend gewürdigt wird. Hubert Tokloth, stellvertretender Präsident des 1887 gegründeten Schützenvereins, ist sichtlich zufrieden mit dem Ergebnis. "Das Schützenfest wird in all seinen Facetten gezeigt", sagt er. Den Machern der Ausstellung lag deren Gelingen auch aus einem ganz persönlichen Grund am Herzen: Die Idee dazu hatte der im Juni verstorbene Schützen-Präsident Udo Brockers. Mit Liebe zum Detail, Fleiß und großem Engagement hatte Brockers die Planungen für das Jubiläumsfest noch vorangetrieben. Die Schützen wollen die Festtage so begehen, wie es sich ihr Präsident gewünscht hätte.

Die Ausstellung bietet eine gute Gelegenheit, sich schon mal auf das Jubiläum einzustimmen. Geöffnet ist sie jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr, der Eintritt ist frei. Zu bestaunen gibt es neben dem Säbel auch die Gründungsfahne von 1887, das Kinderkönigssilber von 1926 — und jede Menge Fotos. Das älteste "Königsbild" stammt von 1909: Es zeigt das Königspaar Karl und Gertrud Kames samt Gefolge, darunter die Ministerpaare Matthias Koch und Katharina Kames sowie Johannes Erkes und Margarethe Kames.

Einer, der bei der Vorbereitung der Ausstellung tatkräftig mit angepackt hat, ist Klemens Plümper. Der zweite Schriftführer der Heimatfreunde ist immer noch begeistert, wie reibungslos das Miteinander mit den Schützen funktioniert. "Oft bedarf es nur eines kurzen Anrufs, und schon ist Hilfe beziehungsweise das gesuchte Exponat da", sagt Plümper. Inzwischen hat sich ein großer Fundus angesammelt.

Das gibt den Ausstellungsmachern Spielraum. Joachim Schröder, erster Schriftführer der Heimatfreunde, betont: "So können wir die Schau ständig aktualisieren und neue Schwerpunkte setzen. Damit bleibt sie spannend." Sonder-Besichtigungstermine können mit den Heimatfreunden vereinbart werden.

(NGZ/ac)
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