Lokalsport Schwarz-Weiß brennt auf Topspiel gegen Köln

Neuss · Morgen könnte sich im Duell zwischen Neuss und Blau-Weiß das Aufstiegsrennen in der 2. Hallenhockey-Bundesliga West entscheiden.

 Keine unnötigen Ballverluste: Das gilt morgen Mittag auch für Ivo Otto (r.), einer der Schlüsselspieler beim Tabellenführer HTC SW Neuss.

Keine unnötigen Ballverluste: Das gilt morgen Mittag auch für Ivo Otto (r.), einer der Schlüsselspieler beim Tabellenführer HTC SW Neuss.

Foto: A. Woitschützke

Matthias Gräber ist ein vorsichtiger Mensch. In der Öffentlichkeit wählt der Coach des Hallen-Hockey-Zweitligisten HTC SW Neuss seine Worte mit Bedacht. Doch vor dem Topspiel morgen Mittag in heimischer Stadionhalle (12 Uhr) gegen Blau-Weiß Köln legt sich der 36-Jährige fest: "Die Mannschaft, die gewinnt, steigt auf!"

Die Lage ist aber auch ziemlich eindeutig: Nach sechs Partien liegen die beiden Kontrahenten mit jeweils 16 Punkten an der Tabellenspitze, haben noch kein Match verloren und trennten sich im direkten Vergleich 5:5-Unentschieden. Und da sich am vergangenen Wochenende der Gladbacher HTC mit seinen beiden Niederlagen gegen Köln (3:4) und Neuss (6:9) aus dem Aufstiegsgeschäft verabschiedet hat, kommt nur noch dieses Duo für eine Rückkehr ins Oberhaus infrage.

Damit enden freilich die Gemeinsamkeiten der Rivalen. Auf dem Parkett fahren sie komplett unterschiedliche Strategien: Während die Neusser voll auf die Karte Angriff setzen (58 Treffer), dafür aber in der Abwehr verwundbar sind (schon 40 Gegentreffer), rührt Köln Beton an: Mit nur 34 erzielten Toren sind die Blau-Weißen in dieser Disziplin kaum erfolgreicher als der Tabellenvorletzte THC Bergisch Gladbach (33), aber die nur 22 zugelassenen Treffer sind in der Liga einsame Spitze. Garant dafür sind der vom Düsseldorfer HC an den Dom gewechselte Torhüter Julian Wälzholz sowie der als Spielertrainer fungierende Olympiasieger Jan-Marco Montag (33) und der in Neuss immer noch hochgeschätzte Axel Schmitz (37) in der Abwehr. Aus einem kompakten "Fünfer-Würfel" heraus greift das Team nach Ballgewinnen überfallartig an. Auf dieses Weise hat zum Beispiel Maximilian Lehrke bereits zehnmal getroffen. Hilfreich dabei ist allerdings auch eine gute Ecke, hauptsächlich über Jan-Marco Montag (5), der entweder selber abschließt oder den Ball auf einen seiner Mitspieler ablegt.

Wie diesem Widersacher zu begegnen ist, weiß Gräber also sehr genau: "Du musst geduldig sein und den Ball laufen lassen. Darfst dir keine dummen Ballverluste leisten. Klar, das gilt in jedem Spiel, ist aber essenziell, wenn der Gegner so tief hinten drinsteht wie Köln." Von entscheidender Bedeutung wird in dieser Partie auch die Verwertung der Strafecken sein. Beim Sieg in Gladbach etwa saßen fünf von sieben Versuchen der Schwarz-Weißen. Der GHTC wiederum ließ bei der unglücklichen Niederlage gegen BW Köln alle sechs Ecken ungenutzt. Im Hinspiel gegen Köln gewannen die Neusser auch deshalb nicht, weil sie für drei Ecken-Tore insgesamt neun Anläufe benötigten. Gräber ist jedoch ganz optimistisch: "Gerade zu Hause haben wir eigentlich immer eine sehr vernünftige Quote." Darüber hinaus setzt er auf die Hockey-Freunde an Rhein und Erft: "Ich rechne schon mit 600 Zuschauern."

Vor dem Gipfelkampf müssen die Aufstiegsanwärter allerdings erst ihre Hausaufgaben erledigen: Köln empfängt heute Abend (18.30 Uhr) das Schlusslicht Düsseldorfer SC, der HTC tritt heute (16 Uhr) in der Gesamtschulhalle Osterfeld beim mittlerweile gesicherten, aber unbequemen Oberhausener THC an. Gräbers Vorgabe ist klar: "Wenn du aufsteigen willst, musst du da gewinnen - wie, das ist total egal."

(NGZ)
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